richard david precht: die kunst, kein egoist zu sein

Das was Sascha Lobo für die Bloggerszene ist, ist Richard David Precht für die Literatur: Ein halbgebildeter Schwätzer. Und so erzählt Precht in seinem neuesten Populismuskitschwerk die Mär von heutiger Moral, verpackt für Leute, die nicht an einer ernsthaften Befassung mit der Thematik interessiert sind. Das ist so elendig viel Gelaber und so wenig Substanz, so gar kein roter Faden und gelebtes Besserwissertum, dass das Buch von Anfang bis Ende in seiner Klugscheisserei nervt. Wenn Precht sich dann mal dazu erhebt, Klartext zu reden, ist es auch gleich nichts:

Was ist das überhaupt – die Moral? Es ist die Art, wie wir miteinander umgehen.

Das ist schlicht falsch: Die Art, wie Menschen miteinander umgehen, ist das Sozialverhalten. Moral ist das Normensystem, nach dem gehandelt werden soll.

Das sind so Bücher, für die es vielleicht einen Markt, aber der Sache nach keine Berechtigung gibt. Schund eben.

Du magst vielleicht auch

2 Kommentare

  1. Deine Kritik ist doch wohl etwas zu einfach konstruiert. Bloß weil Precht, die Moral anders definiert als Du, wird er in Deinen Blogbeitrag mit völlig unbegründeten Beleidigungen überhäuft. Precht wirft die spannende Frage auf, was man denn über eine Moral sagen kann, die nicht als abstraktes Normensystem, sondern als tatsächlich handlungsleitendes System funktioniert (oder nicht funktioniert). Ob seine Aussagen hierzu überzeugen können, muss eine fundierte Kritik anders angehen, als mit Beleidigungen. Z.B. Indem sie zunächst mal die Argumentation des Autors darstellt, bevor sie zu einer immanenten Kritik übergeht.

  2. Das verwendete Zitat betrifft schlicht den Kern einer Arbeit über Moral. Und wenn dieser Begriff schon vom Autor nicht richtig dargelegt werden kann, wird hieraus schwerlich überhaupt noch eine richtige Argumentation erwachsen können. Ich sehe aber auch nicht, dass Precht argumentiert. Er behauptet eben nur. Und dabei verwischen Anekdoten, Plaudereien, Persönliches und eben Besserwisserei und machen dem Leser vor, derart könnte ein philosophisches Problem gelöst werden. Da kann man fast willkürlich etwas aus dem Buch greifen und hat sowas:

    Was wir »Gefühl« nennen, wird ebenso elektrochemisch erzeugt wie das, was wir »Vernunft« nennen.

    Precht weiß angeblich, wie die Vernunft erzeugt wird. NOBELPREIS FÜR DEN MANN!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert