die netzwerkbedeutung des internets

Michael Machnig ist ehemaliger Wahlkampfhelfer Gerhard Schröders und hat einen Vortrag zu seinem neuen Buch gehalten. Es ist zu großen Teilen die Bauchnabelschau eines Politikers, nicht sonderlich erhellend und dröge vorgetragen. Aber einen Aspekt hebt er heraus, den ich für durchaus interessant erachte.

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Obama habe Internetdiskussionen verfolgt und dort erfolgreiche Argumentationen übernommen. Im Kleinen verfolgt Sascha Lobo den Gedanken ebenso: In einer n-tv-Sendung kommt er mit altbekannten Internetmeinungen an, die er etwas verziert, ohne mit seiner Eigenleistung allerdings noch entscheidend dem Ganzen eine Richtung zu geben. Zum einen ist das Aufnehmen von Informationen aus Netzwerken gesellschaftlich begrüßenswert, zum anderen risikobehaftet.

Das Internet als Wissensressource zu nutzen ist natürlich etwas positives und ich bin auch noch der Hoffnung, dass sich gute Ideen durchsetzen können. Eine Verlagerung von Personen ihre Äußerungen mit Internetmeinungen abzugleichen und auf letztere wegen ihres Erfolgs stärker zu bauen, ist aber risikohaft. Wohlmöglich kommen Personen in Positionen, die fachlich nicht qualifiziert sind, aber hervorragende Netzwerker. Das ist auch noch keine grundsätzliche Fehlerquelle, aber eine potentielle: Fachmänner dürften kompetenter, wenn auch nicht fehlerbefreit, mit Fachfragen umgehen können als Kolporteure von Meinungen anderer. Sie müssen sich auch weniger um den Schein als Fachmann an zu kommen kümmern als Netzwerker ohne fachliche Ausbildung, auch wenn diese Kolporteure gut mit externen Meinungen umgehen können. Jede Position, die allerdings ein Netzwerker statt eines Fachmanns bekleidet, muss aber hinterfragt werden: Wieso ist dort nun kein Fachmann am Werke?

Eine Frage, die sich derzeit auch Bundesministerin von der Leyen gefallen lassen muss:

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