das tv-duell oder: die politische bankrotterklärung des fernsehens

Das Aufeinandertreffen von Steinmeier und Merkel im so genannten TV-Duell hatte nun doch noch sein interessantes Moment. Allerdings nicht im Aufeinandertreffen von Steinmeier und Merkel, sondern im Aufeinandertreffen von selbständig denkenen Politikern und TV-Moderatoren, die sich als politische Journalisten ausgaben.

Politisch gesehen ist die Wahl einigermaßen vorhersehbar. Denn wenn Union und FDP eine klare Mehrheit erringen, heisst der kommende Außenminister Westerwelle und je schlechter das Ergebnis dieser Koalition wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Weiterführung der großen Koalition.

Wirklich peinlich dagegen war das Auftreten der Moderatoren von ARD, ZDF, RTL und Sat.1. Da hinterließ nicht ein Einziger den Nachweis, dass er qualifiziert genug für ein inhaltlich angemessenes Gespräch mit diesen hohen Representanten des Staates ist.

Nachdem die ARD nun offen bekunden muss, dass sie nicht genau auf dem Schirm hat, was ein guter Autor für Fernsehfilme ist, scheint sie auch keine Ahnung zu haben, was ein guter politischer Journalist ist. Man schaue nur mal nach Amerika, was für blendend gute Politikjournalisten dort in den Fernsehanstalten moderieren. Das sind keine Moderatoren deutscher Couleur, dass sind politische Kapazitäten. Die muss man nicht hochloben, die stellen ihre Qualifikation allenthalben selber unter Beweis.

Und in Deutschland reicht es nur zu einer Tigerenten-Frage, die die Moderationsvertreter von ARD und ZDF gemeinsam für lustig halten. Man konnte Merkel ansehen, wie genervt sie von diesen Albernheiten gewesen ist und man hätte Steinmeier schelten müssen, wenn er die Moderatorenäußerungen nicht wiederholt auf die Schippe genommen hätte.

Du magst vielleicht auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert