ode an die wahlenthaltung

Gabor Steingart hat in diesem Jahr zwei Bücher mit etwa gleichem Inhalt veröffentlicht: „Die Machtfrage – Ansichten eines Nichtwählers“ und „Die gestohlene Demokratie“. Das erste kostet 15, das letztere 9 €, wen das interessiert, kann zur günstigeren Variante greifen, so unterschiedlich ist der Gedankengang Steingarts nicht. Im Wesentlichen sind es zwei Punkte, für die Steingart argumentiert:

1. Die Wahlenthaltung ist in einer Demokratie eine der möglichen Wahlentscheidungen und als solche nicht zu beanstanden.

2. Es ist nicht so, dass Wahlenthaltungen die „Falschen“, sprich: die Rechten, stärken.

Diese beiden Argumente gewinnt Steingart locker, schwimmt damit allerdings, und das ist das Interessante, gegen einen politischen Mainstream an. Steingart plädiert dafür, den Parteien eben nicht seine Stimme zu geben, wenn einem das Politikangebot nicht passt. Und in dieser Hinsicht geben sich diverse Parteien ja gerade richtig Mühe, am Wähler vorbei Politik zu betreiben. Der Rest des Buches sind nette Rück- und Zukunftsbetrachtungen, die aber nicht weiter stören.

Nicht wählen zu gehen, weil man keinen Bock dazu hat, kann man also nach wie vor angreifen. Die bessere Entscheidung ist es, sich mit der Politik auseinander zu setzen. Vielleicht findet man auf diese Art und Weise eine Partei, die den eigenen Interessen entspricht. Aber es ist genauso akzeptabel, wenn hienach eine Wahlenthaltung herausspringt.

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