web 2.0 hypes und ihre vergänglichkeit

Ich weiss noch, wie Sascha Lobo sich tierisch gefreut hat, als er bei Twitter die Followerzahl von 1000 überschritten hat. Damals war er einer von vielen gleichbedeutsamen Twitterern, die sich irgendwie gemeinsam heimisch fühlten auf dieser Plattform.

Dann ging bei Leuten wie Sascha Lobo das Gejaule los, wer denn die meisten Follower hätte. Und dass Lobo die meisten hätte, wurde auch in deutschen Zeitungen publiziert. Dabei war er auch zu „Bestzeiten“ nur derjenige nur in deutscher Sprache twitternde deutsche Twitterer mit den meisten Followern, worunter auch zahlreiche Spammer waren. Aber das wirkte schon einigermaßen: Neue Twitterer folgten oftmals zunächst Lobo, den kannte man als Twitterer.

Dann ging das Gefasel um Qualitätstweets los. Das war noch zu Zeiten dieser überschaubaren Twittergemeinschaft. Darauf folgte eine Twitterlesung, die auf reges Off- und Online-Interesse stieß.

Aber das alles hat nachgelassen, Twitter ist nicht mehr das große neue Ding, Lobo nicht mehr der vermeintliche Star (die damaligen Deutschen Twitter-Charts wurden im August 2009 eingemottet), und die Zuschauer der Twitterlesungen bemängeln auch wiederholend, dass dort immer nur Leute auf der Bühne stehen, die sich im Lichte anderer sonnen wollen.

Ohne das unterstellte Hype-Potential haben diese Zitronen allesamt keinen Saft. Ob das „Echtzeitweb“ (R.I.P. Plurk, 12seconds, favrd.textism.com, pip.io, aki aki und wie sie alle heißen) insgesamt an Faszination verloren hat oder durch die Fußball-WM nochmal an Bedeutung gewinnt, man wird sehen.

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