Rhetorik

In der heutigen Zeit haben wir es mit viel Rhetorik zu tun, ohne dass man sich dessen immer Gewahr ist. Die Rhetorik beschreibt das zielgerichtete Reden, der Inhalt muss dabei nicht immer der Wahrheit entsprechen oder dem Wissen des Sprechenden. Wir finden die Rhetorik oft bei Politikern, die einerseits der Wahrheit dienen müssen, andererseits auf Stimmenjagd für die nächste Wahl sind. Auf dieser Seite widme ich mich derzeit ein wenig diesem Phänomen, das viel zu oft für Täuschungen bewußter oder unbewußter Natur verwendet wird. Diese Seite wird noch erweitert.

Elaborierter und restriktiver Code

Die soziale Wirklichkeit bestimmter Menschengruppen prägt ihren Sprachstil oder Code. Code bedeutet eine für bestimmte Gruppe von Menschen determinierte Weise, Vorstellungen sprachlich auszudrücken. Codes sind daher "Soziolekte". Nach BERNSTEIN (zit. nach R. LAY) können 2 Sprechmuster (Codes) unterschieden werden:

  • ein entwickeltes Sprechmuster (elaborated code = EC) und
  • ein beschränktes Sprechmuster (restricted code = RC).

Hinsichtlich des Sprachverhaltens unterscheiden sich EC und RC folgendermaßen:

  • Im EC wirkt die Sprache weniger stereotyp, die Ausdrucksweise ist differenzierter;
  • im EC gelingt es leichter, individuelle Ansichten und Wertungen auszudrücken;
  • im EC werden logische und sachliche Beziehungen ausdrücklich herausgestellt;
  • im EC werden Über- und Unterordnungen sprachlich prägnant wiedergegeben.

Den verschiedenen Sprechmustern können - zumindest statisch gesehen - bestimmte soziale Verhaltensweisen zugeordnet werden:

  • Dem RC entspricht eine mehr konventionelle, eher status- als personenorientierte Verhaltensweise;
  • dem RC entspricht die Neigung, an erworbener Meinung stur festzuhalten;
  • dem RC entspricht die Tendenz, mehr von Ängsten als von Schuldgefühlen bestimmt zu werden:
  • dem RC entspricht eine mehr konservative als radikale Neigung.

In Deutschland verwenden schätzungsweise 90% der Erwachsenen einen EC. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der RC als "minderwertig" eingestuft werden darf. Beide Codes sind als gleichgeordnete und gleichwertige Sprachstile anzusehen. Intelligenz und Emotionalität können bei ihren Benutzern gleichwertig entwickelt sein. Der Benutzer eines EC erlernt allerdings in der Regel frühzeitig auch einen RC, während dies umgekehrt praktisch nie der Fall ist.

Sprachwortschatz

Zu einer guten Rhetorik gehört auch ein fundiertes Fremdwörter wissen. Vom Gebrauch ist je nach Gesprächspartner abzusehen, da das zu häufige Anwenden, dem Argumentieren schaden kann.

Allegorie, die; -,-n 1. bildhafte Darstellung eines Begriffs, Sinnbild, Gleichnis 2. Personifizierung von Ideen 3. bildhafte Darstellung von abstrakten Begriffen in der Dichtung (v.a. im Drama)
Arbitrarität, die; -, kMz. Beliebigkeit
Axiom, das; -s,-e 1. (willkürlich) festgelegter Grundsatz einer Theorie 2. als gültig anerkannter Grundsatz, der nicht bewiesen werden muss
Denotation, die; -,-en (ling.) formale Beziehung eines Gegenstandes oder Sachverhaltes der Wirklichkeit mit dem ihn bezeichnenden Denotator, Ggs. Konnotation
Konnotation, die; -,-en (ling.) Verbindung eines Konnotates mit der Grundbedeutung eines sprachlichen Zeichens, Ggs. Denotation
Konnotat, das; -(e)s,-e (ling.) über den begrifflichen Inhalt, das Denotat (1,2), hinausgehende Bedeutung eines sprachlichen Zeichens (sprecherspezifische oder emotionale Zusatzvorstellung), Gesamtheit der Konnotationen
infaust (med.) ungünstig, aussichtslos (Prognose)
Patchwork [engl.]



- Patchwork-Familie
aus bunten Flicken zusammengesetzter Stoff, auch Leder in entsprechender Verarbeitung

Lebensgemeinschaft, bei der Lebenspartner- miteinander verheiratet oder nicht- Kinder aus vorheriger Ehe in die neue -"zweite"- Familie mitbringen.
Reziprozität, die; -, kMz. reziproke Beschaffenheit, Wechselseitigkeit, Gegenseitigkeit
Stringenz, die; -, kMz. Bündigkeit, Schlüssigkeit, strenge Beweiskraft

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