ralf bönt – icks

10 Jahre nach der Veröffentlichung von Icks wird es nun als Taschenbuch herausgegeben. Ich weiß gar nicht, warum. Vielleicht, weil es derzeit kaum ähnlich gute Schriftsteller wie Ralf Bönt gibt. Dabei ist Bönt auch schon nicht so bekannt.

Der Ich-Erzähler des Romans trifft während eines Flugs nach Amerika auf einen 33jährigen Arbeitslosen, der in einer Mischung auch ich und der persönlichkeitslosen Variablen x Icks genannt wird. Icks hat in theoretischer Physik promoviert und gerade seine Heimatstadt besucht, was völlig deprimierend war. Denn diese Stadt war Bielefeld. Eine Stadt, die den jungen Mann so belastet, dass er sie nicht beim Namen nennt, weil es der deutsche Inbegriff bedrückender Provinzialität sei.

Das eigentliche Thema des Buches ist dann doch, wie verbittert den 33jährigen sein Ausbildungsweg gemacht hat, der in keiner Erfolgsgeschichte endete, was in Ansätzen wohl biographisch zu Bönt aufgefasst werden kann. Die Sprache ist wütend und die Sätze sind mitunter ausufernd lang. Wem das nichts ausmacht, den erwartet ein lehrreiches Stück darüber, wie sich jemand, wenn auch schwarzmalerisch, nicht unterkriegen lassen will.

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