sich aufdrängende fragen bezüglich des falschen doktortitels von dieter jasper angesichts einer ausbleibenden öffentlichen stellungnahme

In der letzten Woche hat die Kreis-CDU auf eine „restlose Aufklärung“ durch Dieter Jasper bezüglich seines Doktortitels gehofft. Offensichtlich hat sie die bekommen, die Öffentlichkeit bisher allerdings nicht. Daher möchte ich einmal Fragen über typische Eigenschaften von Promotionen in der Schweiz stellen, die eine „restlose Aufklärung“ sicherlich beantworten könnte:

Herr Jasper, haben Sie einen Doktorvater? Oder gab es in Teufen eine andere wissenschaftliche Begleitung während der Promotion? Gibt es eine Analyse eines Wissenschaftlers über die Doktorarbeit? Lag Ihnen jemals eine Prüfungsordnung vor, in der steht, wie ihre Promotion legitimiert ist? Gab es einen Promotionsprüfungsausschuss? Gab es Erst- und Zweitprüfer? Haben Sie eine mündliche Prüfung vor Wissenschaftlern über ihr gesamtes Fachgebiet gemacht? Kennen Sie Namen und Qualifikationen der beteiligten Personen?

Wenn diese Fragen mehrheitlich mit „Nein“ beantwortet werden: Würden Sie mir nicht zustimmen, dass jemand, der so promoviert, davon ausgehen muss, dass er sich mit seiner fünfstelligen Promotionsgebühr nur dieses kritikbefreite Verfahren zur Erlangung eines Doktortitels erkauft?

Abgesehen davon: Glauben Sie in Zeiten, in denen in Deutschland darauf hingewiesen wird, dass bei Vornamen wie „Kevin“ und türkischen Nachnamen unabhängig von der Person Schwierigkeiten in der Schule bzw. bei der Jobsuche zu erwarten sind, dass ein Doktortitel bei einer Wahl so wenig eine Rolle spielt, als sei er nie genannt worden?

Wenn Sie das glauben und spätestens im Oktober von ihrem falschen Doktortitel wussten, weswegen ließen Sie sich noch im Dezember im Bundestag „Dr.“ nennen, distanzierten sich also vom Führen dieses Titels erst dann vollständig, als die Einspruchsfrist gegen ihre Wahl lange verstrichen war?

Da Sie die Kreis-CDU sogar von ihrer „Integrität“ überzeugen konnten, also einer geistigen Disposition, die eine Person größte Verlockungen widerstehen lässt, sollte die Beantwortung meiner Fragen ein Klacks sein.

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2 Kommentare

  1. Herr Ibbblog – Wenn Sie so viel Mumm haben, die großen Fragen in den Raum zu werfen, haben Sie doch auch Interesse bei Herrn Jasper persönlich nachzufragen!
    Er wird mit Sicherheit ein persönliches Gespräch nicht scheuen!
    Und des weiteren kann ich nochmals darauf hinweisen, dass die Namensverwendug Dritter nicht das Problem von Herrn Jasper ist! Zudem sehe ich bei dieser ganzen Diskussion noch immer nicht den Zusammenhang zwischen politischem Erfolg und der Verwendung von Titeln… Doktor hin oder her, die politische Kompetenz bleibt davon meiner Meinung nach unberührt.

  2. Hallo Herr “steinfurt4″,

    Ich habe keine Probleme mit einer Konfrontation mit Herrn Jasper, daher findet sich dieser Text heute ja auch in der IVZ, dort wo Herr Jasper bis heute nicht korrigierend meinte, sein Doktortitel sei lediglich aufgrund des Abkommens der Anerkennung von Hochschulleistungen zwischen der Schweiz und Deutschland in Deutschland nicht zu führen.

    Und des weiteren kann ich nochmals darauf hinweisen, dass die Namensverwendug Dritter nicht das Problem von Herrn Jasper ist!

    Das habe ich auch nicht behauptet (Verteidigen Sie da gerade Herrn Jasper?). Ich suche auch keinen Verantwortlichen dafür, dass Namen negativ aufgefasst werden. Ich weise nur darauf hin, dass es Menschen gibt, die auf derartige Verhalten hinweisen und stelle deswegen eine Frage. Oder meinen Sie, dass es nicht in Herrn Jaspers Verantwortungsbereich liegt, dass ihn jemand für einen herausragenden Akademiker hält, weil er sich „Dr.“ nennt?

    Zudem sehe ich bei dieser ganzen Diskussion noch immer nicht den Zusammenhang zwischen politischem Erfolg und der Verwendung von Titeln… Doktor hin oder her, die politische Kompetenz bleibt davon meiner Meinung nach unberührt.

    Ich habe keinen Zusamenhang von politischem Erfolg und falschen Titeln behauptet, ich hoffe, es gibt auch keinen. Herr Jaspers ist ja auch gottseidank aufgeflogen.

    Was verstehen Sie denn genau unter politischer Kompetenz? Die Falschdarlegungen von Herrn Jasper in der IVZ und der Münsterschen Zeitung halte ich schon für ein Defizit in politischer Hinsicht. Herr Jasper hat zur Ausräumung der Irritationen bisher öffentlich nichts beigetragen. Das halte ich auch für ein Defizit.

    Ihr Vorwurf an mich ist doch eigentlich, dass ich auf einer Thematik nur wiederkäuend, öffentlichkeitsheischend rumkaue.

    Dem würde ich halt entgegensetzen, dass dies eben eine öffentliche Angelegenheit ist, die nicht privat hinter geschlossenen Türen verhandelt werden sollte.

    Daher steht der Text in der IVZ. Hier steht er eigentlich nur, weil ich hier alles poste, was ich so schreibe.

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