Ein Freund feierte Hochzeit und wir beschlossen, dass nur die Königin dort hinzieht und ich die beiden Kurzen bekämpfe. Um Töchting bei der Frage, wo die Mami wohl hin will, nicht unnötig zu triggern, überlegte sich die Königin, etwas nicht so Triggerndes zu sagen. Ja, was kann da schon schief gehen? Und so sagt sie die goldenen Worte:
Ich gehe zu einem Freund auf eine Party.
Viel mehr habe ich nicht mit gekriegt, weil der Knall so laut war, als mein Kopf auf die Tischplatte krachte. Schön und gut, das Thema des Hauses für den Samstagabend war gesetzt:
Wer ist der Freund? Ist das auch mein Freund? Das ist auch mein Freund! Kenn ich den? Wir müssen auch auf die Party! Können wir da hin? Ich will auch Freunde haben, wenn ich mal groß bin! Können wir da jetzt hin?
In einer Tour. Bis zum Schlafengehen. Auch die Gute-Nacht-Geschichte wurde dank Töchtig zur Daseinsfrage, wieso Hänsel und Gretel anstelle dieses lahmen Waldspaziergangs nicht einfach bei Freunden übernachten und da eine Party feiern.
Das absolute Highlight war aber der etwas gebrochene Blick der Erzieherinnen am Montagmorgen, als Töchting im Kindergarten ankam und auf die eher harmlose Frage, wie denn ihr Wochenende gewesen sei, mit trauriger Miene antwortete:
Meine Mami war bei ihrem Freund.