grundgesetztes

Es sind ja sichtollfindende Fresels, die dafür plädieren, die deutsche Sprache müsste ins Grundgesetz. Wie die deutsche Fahne aussieht, stehe da schließlich auch. Und weil dieser Vergleich so herrlich überzeugend ist, sollte die Sprache nun ebenso ins Grundgesetz.

Wer hat eigentlich die Beschaffenheit der deutschen Fahne ins Grundgesetz geschrieben und wozu? Als Erinnerungsstütze? Damit auch die dümmsten Sportler bei Olympia nicht auf die Idee kommen, hinter dem Fahnenträger aus dem Senegal hinterher zu spatzieren?

Die deutsche Fahne ist für meine deutsche Identität noch nicht einmal so sinnstiftend wie das deutsche Wetter. Schreibt jetzt jemand mal ins Grundgesetz:  „Über Deutschland drüber herrscht  Wetter“ ? Klingt albern. Aber lesen sie mal das Grundgesetz und stoßen dann auf den Satz „Übrigens, das was sie hier seit 20 Seiten lesen, das ist deutsch.“

Mir ist das alles eigentlich wumpe. Ich habe mich nie entschieden für die Fahnenfarben, meine Muttersprache oder meine Nationalhymne. Oder denken Sie ernsthaft, ich hätte für einen Text gestimmt, in dem das Wort „Unterpfand“ vorkommt? Wissen Sie spontan, was das da heißen soll? Haben Sie mal einen Roman gelesen, in dem „Unterpfand“ vorkommt oder gar eine wichtige Rolle einnimmt? Zählt man zu Oberpfand gar die Plastikflaschen, die man  bei ALDI über Schulterhöhe in diese Knautschautomaten schieben muss? So Plastik schwimmt ja auch oben.

Ich finde nach wie vor, in einen Gesetzes Text sollten eigentlich nur Gesetze rein. Nicht etwas, dass man irgendwie schön findet oder zu dem einem ein putziger Vergleich einfällt. Wer aber nicht weiß, was man sinnvollerweise unter „Gesetz“ zu verstehen hat, der sollte still bleiben. Ganz still.

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