die trivialisierung von folter

Keith Olbermann macht wieder von sich reden. Nachdem Sean Hannity, ein konservativer Radio-Moderator, Buchschreiber und Waterbording-Befürworter, in einer Fox-Nachrichtensendung meinte, er würde sich Waterboarding unterziehen, wenn es einem guten Zweck zu Gute käme, geht Olbermann darauf ein. Er bietet 1000$ pro Sekunde Waterbording an, 2000$ für die Aussage, dass dies eine fürchterliche Folter sei. Olbermanns Idee dahinter ist offenbar weniger die Spektakularität einer solchen Aktion, als auch darauf aufmerksam zu machen, dass man in dieser Sache eine gewisse Ernsthaftigkeit bewahren sollte.

Bereits vor einigen Monaten hatte sich der Religionskritiker und Irak-Krieg-Befürworter Christopher Hitchens bereit erklärt, sich einem Waterboarding zu unterziehen. Es ist Teil des Versuches gewesen, dass Hitchens währenddessen drei Arten hatte, kenntlich zu machen, dass die Aktion abgebrochen werden soll. Ein Umstand, den US-Gefangene nicht hatten, was die Vergleichbarkeit derartiger Versuche mit realen Folteraktionen aussetzt. Zumal diese Foltern deutlich länger und mit bis zu 183mal deutlich öfter bei einzelnen Personen stattfanden. Hitchens stoppt die Aktion nach wenigen Sekunden und meint danach, er hätte schwören können, das Code-Wort gesagt zu haben, auch wenn er wisse, dass das nicht der Fall gewesen ist.

Es ist ganz interessant zu sehen, wie in letzter Zeit eine Art kritische Öffentlichkeit zur eigenen Regierung und Personen des öffentlichen Lebens wächst. Letze Woche hatte derart John Stewart in seiner Sendung argumentativ begründet, im ehemaligen US-Präsidenten Truman einen Kriegsverbrecher zu sehen.

mehr: Äußerungen von Cobdolezza Rice zum Vorwurf staatlicher Folter, Eichmanns Berufung auf den kategorischen Imperativ

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