auf dem rücken der journalisten

Dieter Baumann wurde früher einmal von Journalisten gerne als intellektuell geadelt. Wahrscheinlich fühlt er sich diesem Titel verpflichtet, wenn er derzeit für die taz Kolumnen schreibt.

Heute wurde eine Stellungnahme veröffentlicht, in dem er darlegt, dass der Leichtathletik-WM-Boykott der taz-Journalisten auf dem Rücken der Sportler ausgetragen wird, weil dieser Boykott nichts bewirke und den Sportlern kleine Portraits in der taz entgehen. Das ist etwas stärker ausgedrückt, als der Tenor des Textes von Baumann daher kommt. Aber schliesslich ist der Text so übertitelt und das Verhalten der taz-Journalisten wird nicht weiter beleuchtet.

Baumanns Text scheitert allerdings bereits beim Aufstellen der Gegenfrage, sofern man Baumanns Argumentationslinie entsprechend folgt:

Weswegen sollen unbekannten Leichtathleten ein Portrait auf dem Rücken der Journalisten verschafft werden?

Ich kenne keinen guten Grund für so etwas, vollkommen egal, ob eine tatsächliche Veränderung der Geisteshaltung von Funktionären dadurch bewirkt wird oder nicht.

[Erläuterung: Journalisten müssen für eine Zulassung zur Berichterstattung bei der Leichtathletik-WM zustimmen, dass ihre Daten von Polizei und Verfassungsschutz gründlich durchleuchtet werden.]

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