die lästigen fernsehaufrufe zum wählengehen

Hier sehen wir mal wieder ein paar ehemalige Prominentenanwärter, die diejenigen, die sie für ihre Zielgruppe halten, animieren möchten, zur Wahl zu gehen. Das machen sie, indem sie das Wort „Gehirn“ auszusprechen versuchen. Denn dank Frau Maischberger wissen wir ja, dass nur Bekloppte nicht wählen gehen.

Was ist denn nun eigentlich so nervig an dieser Aktion, die scheinbar kommende Woche von Sat1 & Co kopiert wird?

Ganz einfach: Man nimmt diese Nervtöter nicht ernst. Es verhält sich doch wie folgt:
1. Nimmt man nicht ernst, dass ihnen politische Aktivität am Herzen liegt, weil sie bisher nirgends als Privatperson politisch auftreten.
2. Möchte man sich auch nicht unbedingt von diesen Leuten, die denken, ihre Ansprechpartner springen auf diese dumme Aktion an, gesagt bekommen, was man tun soll.
3. Ging es bei der Don’t-Vote-Aktion grundsätzlich darum, für die amerikanischen Demokraten Mehrheiten zu bekommen, ganz direkt für Obama. Eine vergleichbare Motivation gibt es in Deutschland nicht, sieht man davon ab, dass angeblich Rechte bestärkt werden, wenn man nicht wählen geht.

Kommen wir zurück zur einfachen Grundfrage: Warum soll ich denn nun wählen gehen, wenn keine Partei meines Erachtens mich überzeugt hat, ihr die Stimme zu geben?
Das ist doch eine gute Frage und sicherlich nicht mit Maischberger beantwortbar: Weil nicht zu wählen blöd ist. Eine vorenthaltene Stimme stärkt ja auch nicht unbedingt die Rechten, nur ein Nichtwahltrend. Aber an dieser Stelle haben wir ja schon einen gefassten Gedanken, d.h. grundsätzlich würde derjenige der diesen Gedanken hegt, ja wählen gehen. Wenn er grundsätzlich wählen gehen würde, aber von den Parteien nicht überzeugt wurde, kann er immer noch falsch wählen jemanden wählen, der eh‘ keine Chance hat. Rentnerpartei oder Ökos oder so.

Nur wer keine derartige Haltung hat, muss aufgerufen werden, wählen zu gehen. Aber sicher nicht auf die bevormundende Maischberger-Tour. Sie und ihre Kollegen repräsentieren diejenigen in der Medienwelt, die einen guten Platz gefunden haben, und die zu vielen, die sie angeblich sprechen wollen, doch gar keinen Funkkontakt haben.

Wenn man an dieser Stelle schon mal einen gemeinsamen Nenner hat: Nichtwählen kommt in Betracht durch Ünüberzeugtheit oder eigene Faulheit – kann man ja weiter sehen: Gibt es bei näherer Betrachtung denn wirklich niemanden, dem man zutraut, etwas positives für die Gemeinschaft zu bewirken?

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