bezahltes bumsen in westfalen

Parallelwelten sind ja was Schönes, wenn man Gelegenheit hat, da mal rein zu schauen. Man versteht draunter einfach soziale Räume, denen man selbst nicht angehört, deren Regeln man erst noch begreifen muss.

Im Internet findet sich für mich und sicher auch für einige andere Menschen eine solche Parallelwelt unter owlforum.com. Dort tauschen sich Puffgänger aus. Wenn unsereins darüber spricht, kommt zuerst immer der skeptische Blick mit Namen: Sag mal, weswegen interessiert dich das?. Bemerkenswert, dass das immer noch ein schlüpfriges Thema ist.

Aber warum interessiert mich das? Weil es um Sexualität geht? Weniger, es gibt eindeutig angenehmere Formen von Sexualität. Weil mich die Möglichkeit, selbst mal Prostituierte aufzusuchen, interessiert? Nein. Ich gehöre zu den Typen, die die Idee von Sex mit Leuten, die nicht selbst mit einem haben wollen, mehr als abturnt und die dafür auch kein Geld ausgeben würden. Insofern geht da gar nichts.

Nein, ich denke, auch in solchen, für mich skurilen Welten sind interessante Geschichten zu finden. Vielleicht habe ich einen Hau, was das angeht. Aber gut.

In diesem Forum tauschen sich, wie gesagt, erfahrene Puffgänger und Puffgänger in spe aus. Regional betrachtet wird genau meine Region abgedeckt, also Bielefeld, Osnabrück und Ibbenbüren. Man sollte immer beachten: Die Seite des Gegenübers, der Prostituierten, fehlt eigentlich vollständig. Einige Prostituierte haben sich zwar auch angemeldet, aber oft auch nur aus wirtschaftlichen Gründen; Kundenbindung oder sowas. Dieser Austausch besteht aus Hinweisen, welche Prostituierte gut für Anfänger ist, wer wieviel kostet, wer einen übers Ohr haut, wer was mit sich machen lässt, wer eine angenehme Persönlichkeit hat, wer nicht.

Schon diese Stelle wird einigen Lesern als respektlose Haltung vorkommen. Spätestens, wenn Gespräche darüber geführt werden, dass bestimmte Prostituierte keine optimale Figur haben. Da gibt es dann Puffgänger, die anführen, dass sei entschuldbar, schliesslich habe man selbst keine gute Figur. Andere erzürnen sich darüber, dass derartige Rechtfertigungen abgelassen werden, schliesslich sei das Ganze ein Geschäft und die Prostituierten sollten sich daher etwas um ihre Figur kümmern. Diese Puffgänger suchen schon nach einer Haltung, einer geistigen Einstellung bei dem, was sie da tun, und kommen dann zu sowas.

Grundsätzlich ist es ihnen oftmals gesellschaftlich peinlich, dort gesehen zu werden. Der Puffgang im Heimatort ist oft verpöhnt, ebenso wie Puffs direkt an einer gut ersichtlichen Strasse. Tipps, wo man gut unauffällig parken kann, sind die Regel. Puffparken scheint auch so seinen eigenen Gesetzen zu folgen.

Die lustigste Geschichte fand ich aber bei einer Prostituierten, die in Bielefeld wohl dicht bei meiner Wohnung privat arbeitet (Adresse nur auf Anfrage). Die Dame wird hoch gehandelt für Einsteiger ins Besuchen einer Prostituierten. Wenn ich es richtig aus den Texten rauslese, würde man von dieser Dame im Alltag wohl sagen, sie hat Klasse. Dieses Bewusstsein scheint sie auch selbst zu haben. Ein Puffgänger berichtet, dass sie nach dem Verkehr mit ihm gemeint habe: Also, mit Typen wie ihm, da würde sie freiwillig nie in die Kiste steigen.

Was so ein Ausspruch der weiblichen Seele bringt, weiss ich nicht. Vielleicht erdet das, viellecht entschuldigt das das eigene Geschäft, vielleicht gewinnt man dadurch etwas. Aber der so ausgeführte Angriff auf die männliche Psyche saß natürlich: Der Puffgänger schreibt weiter: Na, darüber wäre er sich doch schon im Klaren, aber das müsse man doch nicht extra nochmal sagen.

Puffgänge sind neben bezahltem Sex wohl meistens auch ein Kampf ums eigene Ego.

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