wahlkampf 2009 oder die verlorene glaubwürdigkeit

Ich habe gestern meine Tante im Krankenhaus besucht. Und das Interessante an meiner Tante ist eigentlich, wie gut, wie anregend sie selbst es vermag über Themen zu sprechen. Man vergisst selbst eigene Probleme, so sie denn gerade akut sind, und heftet sein Augenmerk auf das, worüber Tantchen sich da gerade Gedanken gemacht hat. Das scheint mir der Grund zu sein, weswegen Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt zeigen, dass sie eine starke Bindung zu meiner Tante verspüren.

Im Krankenhaus liegt sie wegen eines gebrochenen Arms und sie macht sich schon Sorgen, dass sie das künftig verunsichern könnte. Aber das ist auch nur ein Thema, was sie so umtreibt, während sie im Krankenhaus liegt. Sie liest viel, sie verfolgt Tagespresse und Fernsehen, das aktuelle politische Geschehen einbegriffen. Und wie sie so gestern so plauderte, konstatierte sie so die Wirkung, die die Bundespolitik auf sie so hat.

Dass Opel geholfen wurde, war doch wirklich ein Fehler. Es versteht doch inzwischen keiner mehr, was das sollte. Ich versteh die Merkel inzwischen auch nicht mehr und der Steinmeier macht auch keinen überzeugenden Eindruck. Die Wahrheit sagen die uns alle nicht.

Ja, natürlich muss man bei meiner Tante einräumen, dass ab und an, das was sie sagt, zu defätistisch rüberkommt. Aber andererseits wird auch dieser Tage nicht um das Vertrauen der Wähler gekämpft.

Heute morgen lese ich wieder in der Zeitung, das eine Parteiführung meint, irgendein 40%-Kommunalwahlergebnis würde zeigen, dass die Bürger in die bisherige Politik Vertrauen stecken würden. Was für ein Unsinn, solche Aussagen allein aus Zahlen herauslesen zu wollen.

Obamas wesentlicher Erfolg ist doch nicht gewesen, dass er andere technische Mittel eingesetzt hat, sondern dass dieser Einsatz seine Glaubwürdigkeit wesentlich unterstützt hat: Das Yes, we can bezogen auf diverse unterschiedliche politische Bereiche, in denen es eine Umwälzung geben müsse, haben ihm die Amerikaner doch schlichtweg abgenommen. Ob das rechtens gewesen ist, wird sich zeigen.

Merkel, Steinmeier und Westerwelle hat man dahingegen überhaupt nichts abgekauft, so unterschiedlich die einzelnen Forderungen auch gewesen sind. Das kann man sich nur leisten, wenn man meint, dass es keine Alternativen zu ihnen gibt. Sowas lassen sich Bürger aber auch nicht allzulang gefallen.

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