lokales internetfernsehen

In Osnabrück gibt es mittlerweile mindestens schon vier Internetseiten, die sich dem Internetfernsehen verschrieben haben. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass dieser Trend irgendwann in meine Heimatstadt überschwappt: Morgen geht das Lokalblatt mit MazzTV.de online, eine Seite, die Lokalthemen in Videoformat behandeln will.

Bislang nutzte die IVZ für ihre Videos sevenload.de. Das Dumme dort war, dass Sevenload vor jedes Video als Gegenleistung für das Zur-Verfügung-Stellen der Videos im Internet Werbung schaltet.

Die bisherigen Projekte aus Osnabrück, unter denen OS1.tv, das Projekt der Neuen Osnabrücker Zeitung, wohl das bekannteste ist, lassen die Frage nach dem Mehrwert dieses lokalen Internetfernsehens allerdings offen: Auf Twitter folgen dem Projekt gerade einmal 111 Personen. Es gibt seit Jahren werbefreie Dienste wie vimeo oder Youtube, bei denen man Videos online stellen kann. Lokalfernsehen gibt es auch schon. Reicht die Reichweite eines solchen Lokalfernsehportals also aus, damit es sich wirtschaftlich trotz Browser-Werbeblocker durch Werbung rentiert?

Immerhin scheinen die lokalen Jugend-Portale rentabel zu sein. Stayblue, eine Firma, die 347 lokale Internetportale führt, zu denen ST-Community und OS-Community gehört, zählt inzwischen 500.000 registrierte Benutzer. Interessant dabei wäre eher die Zahl der täglichen Nutzer, die deutlich darunter liegen wird. Von dieser Zahl müsste man wieder diejenigen abziehen, die Werbeblocker verwenden, sprich: diejenigen, die keine Werbung erreicht, und dann kommt man irgendwann zu denjenigen, die Werbung nicht nur nicht ignorieren, sondern tatsächlich wahrnehmen und bei denen ein Kaufanreiz entsteht.

Ein weiter Weg. Vielleicht erreicht man mit derartigen Internetportalen eine Rentabilität durch Inhalte, die hochqualitativ sind. Aber sowas bedeutet wiederum Arbeit. Wie gut sich das bei Zeitungen neben ihrem eigentlichen Geschäft, dem Herstellen einer Zeitung, organisieren lässt, bleibt abzuwarten. Bei der NOZ ist man derzeit aber wohl eher noch im Anfangsstadium:

Immerhin kann man dort schon grüßen, das ist ja auch mal was:

Aus Gründen der wirtschaftlichen Rentabilität heisst es im IVZ-Presseartikel dann wohl, man suche noch Leute, die Spaß daran haben, sich an diesem Web-TV zu beteiligen, die gerne mit der Filmkamera unterwegs sind oder Freude an Zusammenschnitten haben. Aber schon Zoomer hat gezeigt, dass derartige Portale, die auf freiwillige Leistungen ihrer Nutzer zu stark bauen, nicht rentabel sind.

Aber wer weiss, was wird. Jedem Anfang wohnt schliesslich ein Zauber inne, und der wird auch beim morgigen Startschuss nicht ausbleiben. Bewähren muss sich das Projekt allerdings im Alltag.

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