ein kind, das heute verhungert, wird ermordet

Ich komme erst jetzt dazu, die im Dezember erschiene, neue Ausgabe von fluter zu lesen. Und wieder ist sie ganz hervorragend, nicht nur für Jugendliche. Diese Ausgabe behandelt das Thema Essen und man streift dabei die Unterthemen richtige Ernährung, Unterernährung, Fettleibigkeit, aber auch Welthunger.

In einem Interview erklärt Jean Ziegler den Zusammenhang von Finanzkrise und verhungernden Kindern. Da vergeht einem schon einmal der Appetit.

fluter: Laut World Food Report stirbt alle fünf Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an Hunger und damit verbundenen Krankheiten. Alle vier Minuten verliert jemand das Augenlicht wegen Vitamin-A-Mangel. Seit April 2009 sind zum ersten Mal über eine Milliarde Menschen weltweit schwerst unterernährt, obwohl die Welt reich wie nie zuvor ist. Wie kommt es zu diesem Widerspruch?

Jean Ziegler: Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Am 12.10.2008 kamen die Staatschefs der EU in Paris zusammen und verkündeten, dass es zur Bekämpfung der Finanzkrise 1.700 Milliarden Euro neue Bankenkredite und Bürgschaften geben wird. In den zwei Monaten danach wurden die Beträge für die Nahrungssoforthilfe um 41 Prozent gekürzt, weil kein Geld mehr für das World-Food-Programme der UN da war, dessen Budget von sechs Milliarden Dollar Ende 2008 auf unter vier Milliarden fiel.

fluter: Wollen Sie damit sagen, dass die Bankenkrise die Situation der Ärmsten verschlimmert hat?

Jean Ziegler: Das kann man durchaus so sehen. In Bangladesch hat es dadurch von einem Tag auf den anderen für eine Million Kinder keine Schulspeisungen mehr gegeben, dabei ist das Essen in der Schule für diese Kinder die einzige anständige Mahlzeit am Tag.

Das ganze Interview gibt es hier als pdf.

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