Es gibt immer noch Leute, die meinen, sie sagten etwas besonders Geistvolles, wenn sie sagen, man müsse Leute da abholen, wo sie sind. Es ist aber vollkommen unmöglich, Leute von einem Ort abzuholen, wo die gar nicht sind. Das hat etwas mit dem Verständnis des Wortes “abholen” zu tun. Es kann natürlich sein, dass ich jemandem sage, er solle an einen bestimmten Ort kommen, an dem ich ihn abholen möchte, aber auch dann muss er dort sein, wenn ich ihn abhole. Sowas sagt man ja auch nur im Vertrauen, der andere könne es aus eigenem Vermögen und ohne größere Probleme dorthin schaffen. Man mutet ihm also nichts zu, was unmöglich wäre, will man nicht riskieren, dass man das Abholen nicht hinbekommt.
dropday
Wenn Domains nicht verlängert werden, gehen sie in eine Übergangszeit, in der die Domain auf nichts verweist, aber vom bisherigen Eigentümer weitergemietet oder übertragen werden kann. Da ich mich für eine derartige Domain gerade interessiere, habe ich einen Dienst beauftragt, am so genannten Dropday die Domain zu schnappen. Meine Güte ist das spannend. Vorher kann man nichts machen. Außer vielleicht einen besseren Dienst, also einen, der öfters und schneller angiebt, denselben Schnappversuch zu machen, zu unternehmen. Ruhige Kutte ist da angesagt. Ich vertraue jetzt einfach mal einem Dienst, der billiger ist als der, den ich das letzte Mal genommen habe. Schaumermal, dann sehmerscho.
himmelchen
Die Kombinationskünste unseres Nachwuchses sind ja auch nicht zu unterschätzen: Aus der Kindergruppe nimmt das Kind das Gedicht Himpelchen und Pimpelchen mit. Scheint für Kleine ein ziemlicher Ohrwurm zu sein. Und auf Papas Handy, das weiß es, da gibt es eigentlich zu jedem dieser Kinderlieder auch passende Videos. Während ich also mal pausenfüllend das Handy zucke, wird die Kleine angetriggert und brüllt:
Pimmelchen gucken!
War sofort Stimmung in der Straßenbahn.
schriftartenfriemeln
Auch seltsam. Ich erinnere mich noch, etwas länger nach Serifenschriftarten gesucht, gesichtet, viele verworfen zu haben und dann bin ich bei einer hängen geblieben, die etwas verschmiert war, was mir als Kennzeichen eigentlich ganz gut in den Kram kam.
Jetzt reizte es mich etwas, es dem Flusskiesel gleich zu tun, und mir eine mechanische Schreibmaschine zu beschaffen, doch ach, was haben die denn jeweils für Schriftarten? Ich suchte, meinte, mich mit einer nicht ungemein geliebten abfinden zu müssen, bedachte, dass eine Schreibmaschine nach erstem Nutzen doch wohl nur rumstünde und stieß dann auf eine Schriftart, die mir gefiel.
Mein Blick blieb bei den Schirftarten hängen, irgendwie war die bislang verwendete in ihrer Schmierigeit verglichen mit einer sauberen Schirftart schlechter lesbar vorkam. Die mir Gefallene setzt aber in der base64-umgewandelten Version keine deutschen Anführungszeichen. Tja. King ist eine schöne Schriftart, aber meine Schriftumwandelseite meint, sie sei kaputt.
Dann eben jetzt cutive. Die erinnert mich etwas an die Schriftart der Stuttgarter Zeitung, die mir auch wiederholt als schön lesbar aufgefallen ist.
friseurokkupation
Alle Jubeljahre geht unsereins ja zum Friseur. Etwas was ich gerne schiebe. Meine Locken gestatten mir ab und an etwas wildere Haare als wenn ich glattes Haar hätte, da wäre ich wohl öfter beim Haarschneider. Naja, vielleicht ist es oft auch zu wild.
Am letzten Mittwoch war es wieder so weit und aus Bequemlichkeit wähle ich ja gerne den nächstgelegensten Friseur, bei dem man auch noch recht schnell an der Reihe ist. Aber auch das hat dann seinen Preis. Die Friesure seien von den Politikern vergessen worden. Als säßen die nicht mal beim Friseur und würden sich sowas anhören dürfen. Es gäbe seit den ersten Lockerungen für Friseure keine weiteren. Überhaupt seien ja nicht so viele in Deutschland an Corona infiziert, da solle man doch die Wirtschaft nicht so niedermachen. Und der Dorsten, der sei ja ein Spinner, wieso dem immer alle glaubten, der wäre für ihn gestorben.
So ein Gespräch drückt auch wieder. Da steigt ja jetzt auch kein ernstzunehmender Geist in die Auseinandersetzung ein. Vor Corona war die Schlage bei ihm maximal drei Leute lang, jetzt dürfen nur zwei in den Salon. Klingt jetzt auch nicht nach Überlebenskampf, aber was weiss ich schon. Ihm sagen, dass der Wissenschaftler gar nicht so heißt? Ihn fragen, wie lange er sich so mit Inhalten auseinandersetzt, bevor er wertet? Was ihn überhaupt zum Gelehrtenbelehrer zum Haarschneider hat werden lassen? Welche Partei ihm gefällt?
Nein, man steigt einfach nicht in jedes Wasser und überlegt sich, ob der Salon in der eigenen Straße nicht unterstützenswerter ist.
und leicht einen sitzen
Das habe ich übrigens gestern auch gemacht und das Einzige, was dabei rum kam, ist das die Sohle des Latschens durchtrennt wurde.