camerata live

Heute darf’s nicht so lang werden, denn morgen steht eine Hochzeit an. Daher gab’s heute mal ein kleines Konzert der nach Ankündigung „weltbesten“ Acapella-Band. Der weltbesten? Nach dem Konzert muss ich eingestehen, das war wirklich das Beste, was ich bisher gehört habe.

Die Videos bei YouTube geben die Stimmung, die das Konzert gerade hate, gar nicht so ganz wieder. Vielleicht schiebe ich noch eins nach.

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bloggerstreitereien

Ach, Gottchen. Schönstes Wetterchen da draußen, aber man streitet sich in der Bloggosphäre. Na, komm, keine Angriffe an diesen Punkt schon. Ich nenne mal mit „Blogosphäre“ all diejenigen, die in Deutschland aus welchen Gründen auch immer, einen Blog betreiben. Ohne irgend ein weiteres Kennzeichen.

Als eine Art Dachverband gab sich da die Re:publica aus, und das stößt einigen Bloggern zutiefst unangenehm auf. Denn Blogs sind für viele Darstellung der eigenen Sichtweise. Etwas Privates, etwas Subjektives. Das gilt für das Blog desjenigen, der keine Leser hat, bis zu großen Blogs wie dem von Stefan Niggemeier. Sehr interessant an dieser Stelle ist es, das selbst einige Journalisten diese Eigenart von Privatblogs nicht bemerken. Auch was Stefan Niggemeier bloggt ist subjektiv. Es muss nicht objektiven Maßstäben angepasst sein, es muss nicht einmal sonderlich ausgewogen sein. In einer Zeitung ist das die Leitlinie, selbst in Kommentaren stört überzogene Subjektivität. Aber Blogger sind in ihren Blogs frei, frei nach Schnautze zu reden. Insofern ist ein Blog ein Refugium Einzelner. Und das ist auch völlig okay so.

Man kann nun Blogs auch offener gestalten. Als Technikblogs oder Themenblogs. Je weniger in derartigen Blogs stark subjektive Darstellungen ohne sonderliches Kennzeichen vorkommen, desto objektiver sind sie. Desto sachgenauer muss aber auch gearbeitet werden. Und es sind solche Blogs, die tatsächlich der etablierten Presse in Konkurrenz treten. Sicherlich in äußerst geringem Maße, viel geringerer als viele das möchten, aber immerhin.

Die Macher der Re:publica haben meines Erachtes den Fehler gemacht, dieses nicht so herauszustellen. Der Slogan, dass jeder Presse sei, ist überzogen, ungenau. Es will ja auch gar nicht jeder Blogger ein Presseorgan sein. Viele sind eben nicht scharf darauf, eine Konkurrenz zur Presse darzustellen, es ist ihnen schlicht egal. Dass sich in diesem Fall die etablierte Presse provoziert fühlt, ist nicht verwunderlich.

Das macht die Re:publica aber noch längst nicht zu einer Anmaßung, derart, wie pikiert der eine oder andere auf diese Konferenz reagiert. Grundsätzlich finde ich es toll, wenn jemand so eine Veranstaltung auf die Beine bekommt. Diese spezielle ist sicherlich für alle geeignet, die sich für über das rein Subjektive hinausgehenden Blogs interessieren und informieren wollen. Und sicherlich gibt es da austauschbare Erfahrungen und mögliche Trends. Oftmals trifft man auf unausgereifte Gedanken, die verworden werden, aber genau das ist ja auch Sinn einer solchen Veranstaltung. Es geht nicht allein um vorzeigbare Erfolge. Dass die Veranstaltung natürlich inhaltlich kritisiert werden sollte, steht auf einem anderen Blatt.

Und daher: Draußen ist Sonne, holt euch alle mal wieder ein Eis!

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werbung mit winnenden

RTL ist wieder mal bodenlos:

Falls man das Bild oben nicht gut erkennt, dort ist ein bewaffneter Polizist zu sehen, der zur Sicherheit auf dem Dach der Schule, an der kurz zuvor der Amoklauf eines Schülers stattfand, positioniert wurde.

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freitagslesen

Jetzt habe ich mir doch mal den „Freitag“ geholt, die Wochenzeitung, bei der ich mir neulich ein Blog installiert habe. Beim „Freitag“ wurde ja stark versucht, eine Community aufzubauen. Und bei solchen Projekten ist ja immer die Frage: Wenn das Internet als solches schon eine Community ist, wozu dann noch eine?

Über die Printausgabe gibt es positive Dinge zu sagen, wie auch negative. Das Blatt ist ziemlich werbefrei, kostet dafür 2,90€. Damit ist es quasi doppelt so teuer wie meine einstige Lieblingszeitung „Die Woche“, die letzten Endes eingestellt werden musste. Beide Blätter gleichen sich in der Hinsicht, dass sie nicht eine so klassische Aufmachung bieten wie Süddeutsche oder FAZ.

Dafür sind die Texte fast patchworkartig angelegt, ein Zusammenhang ist schwer herzustellen. Oftmals ist der Grund, weswegen da ein Artikel geschrieben wurde, mir auch schleierhaft. Ganz nett finde ich grundsätzlich die Idee, Autorenbeiträge neben die von Bloggern aus der Community zu stellen. Dazu kommen dann Artilkel vom Perlentaucher und von The Guardian. Naja, die kann ich auch noch selber lesen, dazu brauche ich kein Printprodukt. Aber immerhin: Ein schöner Mut zum Anders-Sein.

Begeistert bin ich allerdings nicht von „Der Freitag“. Ich habe dort keinen guten Autor gelesen. Vieles dreht sich um Berlin, entweder thematisch oder durch den Autor, so dass das Blatt teils in die typische Berlin-Spirale gerät: Thematisch intressiert das nur  Berlinaffine bzw. berlinintern und berlinextern interessiert es niemanden. Ich frage mich, wie angedeutet, auch zu oft, was der einzelne Autor mir sagen möchte und oft endet ein Artikel, bevor ich die Frage beantworten könnte.

Aber laut Titel ist das blatt ja auch nur ein „Meinungsmedium“, da muss niemand erklären, beweisen, erläutern, sich stellen. Da pustet man nur seine Meinung raus. Mir scheint dies als tragender Gedanke einer Wochenzeitung zu mager zu sein. So wie Leipzig seine Ostalgie hat halt Berlin seine gefühlte Linksintellektualität. Und vielleicht erklärt mir mal jemand, ob das nicht einfach nur Relikte sind.

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