großbloggen

Die beste aller möglichen Gelegenheiten, interessante Bielefelder Blogger kennen zu lernen ist ja nach wie vor  der Bielefelder Blogger, Twitterer und so Gedöhns -Stammtisch, kurz Biblostati. Für Maldagewesene ist der Termin, freitags um 8 abends in der Tangente ein fester (und für alle Zufallsleser sei er hier nochmal breitgetreten).

Und nicht nur, dass man dort Blogger trifft – das Schöne ist ja auch, dass dort übers Bloggen geredet wird. Was ganz interessant ist, ist das Blogburnout. Das ist also das eigene Ausgebranntsein, was das Bloggen eigener Texte betrifft, die an die eigene Texte gerichtete Relevanzfrage, die Selbstdekonstruktion.

Ich selber blogge ja seit 2003. Bis 2008 war mein Blog so in meine Homepage integriert, dass das Blog nicht direkt aufgerufen werden konnte, was mir aber auch herzlich schnuppe gewesen ist. Bis dahin hatte ich nie irgenwas auszusetzen an den eigenen, dort verewigten Texten. Ich hatte zwar schon von anderen Bloggern gelesen, die sich vernetzten, aber das war mir wumpe: Bloggen ist ein subjektives Ding, alles da drüber war mir Wichtigtuerei.

2008 sah ich dann beim Elektrischen Reporter ein Interview mit Jeff Jarvis, der meinte, man solle sich nicht mit selbsteinschränkenden Bedenken zurückhalten, sondern die Techniken, die das Internet zur Verfügung stellt, austesten. Das reizte mich in der Tat und so bastelte ich meinen Blog zur Öffnung für andere in eine WordPressinstallation um. Auch weil man mit WordPress schöner Videos verbloggen konnte und eben nicht nur Texte.

Und so blogge ich seit der Zeit hier und da so vor mich hin. Irgendwann krieselte es auch in meinem Bloggerselbstverständnis: Man schaut in den eigenen Blog und meint: Schon lange nichts interessantes aus deiner Welt gebloggt, schon lange nichts Inspirierendes aus anderen Blogs gewonnen. Da waren zu viele Videos, die ich verbloggte, zu wenig Eigenes. Hinzu kam, dass immer mehr Leute aus meinem direkten Umfeld meine Sachen lasen. Das war anders als in den Bloggeranfangstagen. Und Videos verbreiteten sich inzwischen auch intensiv über Twitter und Facebook, sollten die sich der Flachinhalte doch bemächtigen und daran ersticken. Was sollen Videos überhaupt zu Hauf im eigenen Geschreibsel? Interessiert den geneigten Leser doch eher weniger.

Auf dem Stammtisch fragte ich nun jemanden, der mit speziellem Thema und durchaus oft bloggt, ob er einige der großen Blogs lese und bekam zur Antwort

Was ist denn ein großer Blog?

Na super. Keine Ahnung, was ein großer Blog ist. Es gibt ein paar sehr reichweitenstarke Blogs. Aber deren Inhalt ist nicht groß. Es gibt ein paar Blogs, deren Inhalt meiner Meinung nach in ihrer Art groß ist, aber die sind nicht reichweitenstark. Vielleicht ist das mit der Größe einfach ein unpassender Begriff für Blogs. Interessant ist doch immer nur, dass einzelne Inhalte einzelne Leser erreichen, da ist die Reichweite egal. Da ist aber auch das eigene einschränkende Denken, wer das wohl liest, egal. Der Gedanke nützt herzlich wenig.

Also sollte man sich vielleicht mal selbst zur Ordnung rufen, und sich wie im Einschränkenden sagend, dass man niemanden beleidigen und unfair behandeln soll, erweiternd sagen, dass man sich nicht derart einschränken soll, dass die eigenen Texte so entsubjektiviert werden, dass sie uninteressant werden. Früher hat es mich gar nicht gekümmert, in welchen Intervallen ich blogge oder nicht blogge. Alles kam zu seiner Zeit oder eben nicht.

Ich versuche mal,  so gut es geht, da mal wieder hin zu kommen. Mal sehen, was kommt.

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