andreas baader lässt für die deutsche bahn dna spiegeln

Neulich sind wir ja zur Bochum Total gewe­sen. Und auf der Hin­fahrt ereignete sich doch eine Sit­u­a­tion, in der man sich fast wie in Geisel­haft befand. Die passte irgend­wie nicht in den Bochum-Total-Ein­trag, deshalb lief­ere ich das mal nach.

Wir nah­men also am schwül­war­men Sam­stagabend den Zug nach Bochum und schon am Bahn­steig fiel eine bebrillte Kurzhaar­blon­dine auf, die so stakkatisch in ihn Handy redete als sei es ein Dik­tierg­erät. Ich weiß gar nicht mehr genau, warum sie mir auffiel, aber da ich nicht der Einzige war, dem das unter­lief, schaute ich eben auch diese Frau an. Und das, obwohl ich Blondi­nen eigentlich gar nicht hin­ter­her­gucke. Über irgen­det­was beschw­erte sie sich, soviel war klar, bei irgen­dein­er Beschw­erdestelle. Alle, die das wie ich mit­beka­men, fan­den es wohl etwas selt­sam, der­art unge­wollt am Gespräch teil­haben zu müssen. So schnell ist man dann in kafkaesken Sit­u­a­tio­nen, man muss nur mal irgend­wo am Bahn­steig stehen.

Ich musste, wie gesagt, am Bahn­steig schon unfrei­willig zuhören, denn ich für meinen Teil gehöre zu den Men­schen, die sich hörtech­nisch nicht ein­fach aus dem Moment rausziehen kön­nen. Mein klein­er Brud­er kann das dage­gen ganz her­vor­ra­gend. Neben einem laut­en Fernse­hgerät und quatschen­den Per­so­n­en kann er noch irgendwelche Berech­nun­gen auf Papi­er zus­tande brin­gen. Mir würde das so nicht gelin­gen, ich brauche Ruhe. Und mit dieser Macke scheine ich nicht alleine zu sein. Aber ich schweife ab.

Inzwis­chen war unser Zug einge­fahren. Mit mein­er Fre­undin stieg ich in den Dop­peldeck­er ein und wir sucht­en uns oben zwei Plätze, keinen Vier­er, der Zug war ziem­lich voll. Wie wir kurz nach Anfahren des Zuges fest­stellen kon­nten, war die bebrillte Kurzhaar­blon­dine im sel­ben Abteil. Das hörte man, denn sie hat­te ihr Beschw­erdege­spräch wohl wieder aufgenommen.

Ich möchte eine Tätlichkeit melden!

brüllte sie mit Nach­druck in ihr Tele­fon. Ich schaute über­rascht meine Fre­undin an. Für einen Moment kom­men einem da so leichte Gewis­sens­bisse: Eine Tätlichkeit? Auf dem Bahn­hof wohlmöglich? Hätte man der Dame zuhil­fe kom­men müssen? Hat­te man sie ver­früht als Quäl­geist aus­gemacht? Aber das Gespräch ging ja noch weiter:

Das ist eine große Ver­schwörung. Die werde ich zur Anzeige brin­gen. Die Bahn ver­sucht das ja zu ver­tuschen. Und die Bun­desregierung auch. Aber ich werde das öffentlich machen, …

Es klang schon sehr ernst und bedeut­sam. Was hat­te sich die Bahn wohl neben den kol­la­bieren­den Kli­maan­la­gen noch zu Schulden kom­men lassen, dass die Bun­desregierung beim Ver­tuschen helfen musste? Endlich kamen wir zum Knack­punkt der Beschwerde:

… dass die Deutsche Bahn flächen­deck­end DNA spiegelt.

Okay, das klingt sehr meschugge. Aber ander­er­seits — man muss sich das ja nur mal eben als Schäu­ble vorstellen — ander­er­seits eben so meschugge, dass es auch schon wieder…

Die nehmen das über­all ab. Die haben ja viel davon. Und der Andreas Baad­er hat mir das ja auch schon … hal­lo? Hal­lo! Fun­kloch! Na, warte.

Da schließt sich dann der Kreis: Denn wenn Andreas Baad­er tat­säch­lich für die Deutsche Bahn DNA spiegelt, würde ich das als Bun­desregierung natür­lich auch um jeden Preis ver­tuschen wollen. Soviel ist verständlich.

Ich mag so kip­pende Gespräche ja an und für sich. Und ich habe mir auch fest vorgenom­men, dass ich irgendwem mal bier­ernst eine Geschichte erzählen werde und dann neben­säch­licher­weise fall­en lasse, dass eben Andreas Baad­er aufm Handy angerufen hat. Wird bes­timmt witzig, haha. Als ob der meine Han­dynum­mer wüßte!

Aber als Beteiligter im Zug ist sowas dage­gen schon ganz schön gespen­stisch, ger­ade wenn man in einem engen Zweier die aufge­bracht enthül­lende Tele­foniererin nicht síe­ht, nur hört. Man ver­lässt ja auch nicht ein­fach den Sitz­platz und sucht sich einen anderen, nur weil da jemand laut­stark unüber­hör­baren Unfug von sich gibt. Sowas macht man ja noch. Nein, man bleibt artig auf seinem Platz, wie man das gel­ernt hat und muss den Protest mitan­hören. Man sitzt das dann ein­fach aus.

Oh, ich muss aufhören. Das Handy klin­gelt. Das ist bes­timmt der Andreas. Der ist da was Großes am Pla­nen dran.

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beanstandete telefonatswiedergabe

Schon wieder fühlte sich da jemand von mir durch einen Blo­gein­trag auf den Schlips getreten. Dass man sich auf den Schlips getreten fühlen kön­nte, ver­ste­he ich ja noch so halb, aber dann sollte man eben seine Schlipse nicht so lang und bre­it über­all auslegen.

Mich hat eine Mitar­bei­t­erin ein­er pri­vat­en Sendeanstalt angerufen, um über mich her­auszufind­en, wer sich hin­ter dem DJ der guten Laune ver­birgt. Der solle wohlmöglich in ein­er Sendung eines promi­nen­ten Haus­mod­er­a­tors, der kün­ftig auch bei der ARD arbeit­et, auftreten.

Ich war zunächst ver­dutzt, wie sie denn über­haupt darauf kam, dass ich dazu was sagen kon­nte. Aber es war wohl so, dass man bei ihrer Fir­ma dachte, weil ich ein Video dieses DJ ver­linkt hat­te, sei ich auch mit diesem in Verbindung und hätte ein Inter­view mit ihm geführt.

Noch ein­drucksvoller hat mir die Dame zwis­chen den Zeilen klar gemacht, wie wenig sie von Inter­net und so ver­ste­ht. Und eben dieser Umstand, wie unpro­fes­sionell Recherche da so von stat­ten geht, in diesem großen Medi­en­haus, der schien mir berichtenswert.

Das hat dann aber wohl auch die Mitar­bei­t­erin gele­sen und mir ange­dro­ht, “man” habe noch “andere Mit­tel” zur Ver­fü­gung, wenn ich den Artikel nicht umge­hend löschte. Außer­dem hätte ich ja durch ein “aufmerk­sames Lesen der Bild” erken­nen kön­nen, dass diese Geschichte mit dem DJ der guten Laune und dem großen Sende­haus eh schon wieder kalter Kaf­fee sei, und ich hätte mir den Artikel, mit dem ich “Prof­it machen” wolle, sparen können.

Nun habe ich, ehrlich gesagt, keine Lust auf einen Rechtsstre­it und weiß auch gar nicht, inwieweit man wahrheits­ge­treue Aus­sagen aus einem Tele­fonat wieder geben darf oder nicht. Erlogen habe ich mir diese Geschichte nun ein­mal nicht. Und ander­er­seits habe ich auch nie­man­den genötigt, mir all diese Einzel­heit­en auf die Nase zu binden, die dieselbe Per­son öffentlich nun ein­mal über­haupt nicht gerne wieder lesen mag.

Ich habe also Teile des Beitrags gelöscht und gehe davon aus, dass die Mitar­bei­t­erin keine Kopie der Seite gemacht hat, so dass eine Klage eh nicht in Betra­cht kommt. So funk­tion­ierte das vorher ja auch schon.

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lehrerhusten

Dere­inst war ich mal zuständig für die Begrüßung neuer Stu­den­ten seit­ens der Studieren­den­schaft. Und damals habe ich Ärg­er für meine Offen­heit bekom­men. Ich sah es als Verpflich­tung an, Neuankömm­linge auch über Risiken des Studi­ums etc. zu informieren. Und bei der Aus­bil­dung von Lehrern gibt es im päd­a­gogis­chen Bere­ich so einiges. Ich habe den Neustu­den­ten ger­at­en, sich päd­a­gogisch auch selb­st zu schulen, da von offiziellen Stellen oft­mals Stuss kommt. Aber solche Hin­weise wer­den seit­ens der Uni nicht gern gese­hen, da hat man Angst, Studierende wür­den ver­grault. Anti-Aufk­lärung kann man eine solche tak­tis­che Inter­essens­ab­wä­gung seit­ens der Uni auch nennen.

Unter Stuss ordne ich fol­gende Vorschrift für Lehrer ein: Den Lehramt­san­wärtern ist in NRW die Art zu hus­ten vorgegeben. Klingt komisch, ist aber so. Lehrer dür­fen offiziell nicht in die Hand hus­ten, sie dür­fen nur in die Arm­beuge hus­ten. Denn wir wis­sen ja alle, dass Lehrer nach dem Unter­richt jedem Schüler einzeln zur Ver­ab­schiedung die Hand geben. Umar­mungen find­en ja viel weniger statt. Und da wär es ja blöd, wenn in die Lehrer­s­hand vorher reinge­hus­tet wor­den wäre.

Kön­nte man eigentlich blind­links ignori­eren, so eine Vorschrift, was in der Prax­is sich­er auch passiert, aber stellen Sie sich mal vor, Sie sind in ein­er Lehrprü­fung als Lehramt­san­wärter und Sie müssten husten.

Da wäre es schon irgend­wie blöd, sich nicht an die Lehrerhustverord­nung zu halten.

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das musste mal sein

Ich habe heute die erhel­lende Erfahrung gemacht, wie es ist, wenn man sich passend den Musik­knochen anhaut, wenn die im Radio Every­body hurts spie­len: episch, kann ich nur sagen. Zeit­gle­ich kon­nte ich übri­gens müh­e­los diesen eck­i­gen Arm­tanz von Michael Stripe in Los­ing my reli­gion auf die Bewe­gung genau nach­tanzen. Her­vor­ra­gen­der Start in den Tag.

Andere R.E.M.-Lieder, bei denen ich überzeugt bin, dass sie ent­standen, weil ger­ade irgendw­er irgend­woge­gen gelaufen ist:

What’s the fre­quen­cy, Kenneth?
Shiny hap­py peo­ple
und fra­g­los: (I saw a) Man on the Moon.

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auf dem rücksitz

Gestern hab ich mal wieder meinen Lieblings-Tax­i­fahrer in Biele­feld erwis­cht. Eigentlich hat er eine Fin­ka auf Malle oder so und fährt nur noch spo­radisch in Biele­feld Taxi, so für Spass. Aber dafür bin ich dankbar. Die paar Minuten, die man in seinem Taxi ver­bringt, füllt er immer mit inter­es­san­ten Geschichten.

Als ich gestern ein­stieg, fiel mir sofort auf, dass auf dem Radio-Dis­play WDR 4 angezeigt wurde.

Nanu? sage ich, Arminia spielt und hier ist WDR 4 an?

Ach, hörnse mir auf mit Arminia. Da spielt über­haupt nur noch ein Biele­felder. Nur ein Biele­felder, was ist denn daran Arminia Biele­feld? Außer­dem steht’s da 0:1. Das wird nichts mehr. Das wird über­haupt nichts mehr, die über­schätzen sich ein­fach. Aber das war schon immer so. Schon früher. Da saßen se früher hin­ten auf der Rückbank

(nimmt den Arm vom Steuer und zeigt mit dem Dau­men über seine Schul­ter nach hinten)

und haben ihre dreck­i­gen Geschäfte aus­gemacht und gemeint, wir hier vorne ver­ste­hen das nicht. Das haben die gedacht.

Aber ich kenne das ja. Ich wär jet­zt… 55 Jahre wäre ich inzwis­chen Mit­glied beim VfB, die heis­sen ja jet­zt Fichte. 55 Jahre, wenn ich nicht aus­ge­treten wär. Ich hat­te als kurz­er Ben­gel immer so einen Trick, wie ich umson­st da reinkom­men kon­nte. Bis die das gemerkt haben und ich einen auf die Mütze bekom­men habe. Und die denken, wir haben keine Ahnung.

Ich weiss noch, wie der Egon Piechaczek

(Er spricht den Nach­na­men ab chaczek aus wie einen Nieser.)

da hin­ten saß mit ein­er blonden Dame. Jedes mal ne andere. Und ein­mal, da sagt der: Herr Tax­i­fahrer, ken­ntens des Radio amal anmachen? Und dann kamen die Nachricht­en und da sagten sie, dass jet­zt auch Egon Piechaczek tiefer in den Skan­dal ver­wick­elt wäre. Her­ste? sagte der dann zu der Blonden, Her­ste? Die wollen mir diskraminieren. ‘Diskraminieren’ hat er gesagt. Tief ver­wick­elt war der. Ein dreck­iges Geschäft ist das, ich sage es ihnen.

Wir sind da, ich mache die Tür auf und will mich ver­ab­schieden, da winkt er mich noch kurz heran:

Eines wollte ich Ihnen noch erzählen: Ein­mal da war ich neben dem Arzt Schwanke im Sta­dion und das Spiel war so aufre­gend, da hat der sich so aufgeregt, dass er einen Herzkasper bekom­men hat. Mit­ten im Sta­dion. Und hin­ter­her erfährste, dass das Spiel schon vorher entsch­ieden war. Vorher schon. Der hätte fast den näch­sten Herzkasper bekom­men. Nee, nee. Wozu wollen Sie heute noch einen Herzkasper bekom­men? Die haben den ganzen Sport kaputt gemacht.

Tja, was soll ich sagen, es gibt so Tax­i­fahrer, da möchte man am lieb­sten gle­ich mit zurück fahren.

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systematisches in der grundschule

Neulich in ein­er Grund­schulk­lasse. Die Klasse arbeit­et fleis­sig, da geht die Tür auf: Ein empörter Vater stürmt in die Klasse und brüllt:

Frau F.! Das kön­nen Sie so nicht machen! Sie haben uns geschrieben, unsere Tochter kommt jeden Tag 20 Minuten zu spät zum Unter­richt! Das stimmt über­haupt nicht! Das sind höch­stens 15 Minuten!

- Vielle­icht soll­ten Sie das Frau F. sagen, ich bin nicht Frau F.

Ach, Unsinn. Das hat doch alles Sys­tem! Komm Kind, wie gehen!

- Papa, wir schreiben ger­ade eine Mathearbeit.

Schnaubend ver­lässt der Vater das Klassen­z­im­mer. Meldet sich der kleine Max:

Boah,

und legt sich seine kleine Hand auf die Brust,

hab’ ich mich erschrock­en! Ich dacht’, dat wird ’n Amoklauf!

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is doch schön

Ich bin kein Fan davon, Dinge überzureg­ulieren. In der Philoso­phie gibt es eine Strö­mung namens Sprach­philoso­phie. Die war mir immer irgend­wie fremd, weil viel zu vie­len Wörtern jew­eils eine einzig richtige Ver­wen­dung unter­stellt wurde. Wenn Wörter gut zu dem passen, was ein Sprech­er sagen will, ist das doch super.

Nur erin­nere ich mich an meine Schwierigkeit­en mit eben diesem Wort: super. An mein­er mein­er großen Schulzeitliebe fand ich eigentlich alles toll. Bis auf ihren Hang, so ziem­lich jedes Adjek­tiv mit super, inklu­sive Beto­nung auf dem u, zu steigern. Ein Buch war nicht inter­es­sant, es war super inter­es­sant. Ein Kuchen nicht leck­er, son­dern super leck­er. Vielle­icht war ich damals zu grob­schlächtig, aber was mit super leck­er gesagt wer­den kon­nte und lediglich mit leck­er nicht, nein, das hat sich mir nie erschlossen.

Aber das ist ja noch harm­los, super erset­zt ja hier irgend­wie nur sehr oder so. Nerviger ist es da schon, in der Öffentlichkeit, z.B. in Zügen, von diesen Laut­tele­fonier­ern zum Zuhören gezwun­gen zu wer­den, während die dann die deutsche Sprache verhunzen.

Die junge Dame, deren Zuhör­er ich so wurde, hat­te so ihre eigene, dur­chaus mod­erne Auf­fas­sung von schön. Ich würde schön ja immer noch als ästhetis­che Ein­schätzung eines Gegen­stands werten. Vielle­icht würde meine Schulzeitliebe schön auch im Sinne von sehr ver­wen­den, so in der Art wie, das Gebäude ist ganz schön groß.

Die Dame am Tele­fon war allerd­ings inner­halb des Gesprächs so etwas wie das Sor­gen­tele­fon ihrer Fre­undin. Offen­bar erzählte ihre Fre­undin über neu einge­tretene Sit­u­a­tio­nen, mit denen sie zurecht kom­men musste. Und jeden berichter­stat­ten­den Satz, den diese junge Dame über das Handy ent­ge­gen­nahhm, seg­nete sie mit Ja, ist doch schön. ab. Völ­lig beto­nungs­los. Völ­lig unin­ter­essiert. Mit der Begeis­terung, mit der eine Grund­schullehrerin ein Häkchen hin­ter ein­er richti­gen Math­eauf­gabe des 23. zu kor­rigieren­den Schülers macht. Also eigentlich meinte sie wohl aha oder bess­er noch soso, ver­wen­dete aber Ja, is doch schön.. 13mal hin­tere­inan­der ohne einen anderen Satz, ohne eine andere Wort­folge, außer dass das ja mal wegge­lassen wurde.

Ich glaube ja nicht, dass solche Sprach­miss­brauch­er über­haupt ander­weit­ig in einem ästhetis­chen Sinne von schön sprechen. Ich würde sie zumin­d­est irgend­wie für meschugge hal­ten. Schön is anders.

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wie mein fehler in die süddeutsche zeitung kam

Irgend­wie habe ich was, was Poli­tik­er gerne hät­ten: Glaubwürdigkeit.

Ich habe in den let­zten Wochen zwei Leser­briefe geschrieben, eigentlich nur deswe­gen, weil die lokale Presse meines Eracht­ens nicht kri­tisch genug den Fall Dieter Jasper dargestellt hat. Leser­briefe sind als Stilmit­tel immer etwas belastet, weil dem Schreiber immer der Wille, sich selb­st nach vorne zu stellen, unter­stellt wird. Naja, egal. Inter­es­sant am ersten Brief ist eigentlich, dass sich einzelne Dinge weiterverbreiten:

Es stimmt nicht, wenn ich schreibe, dass sich Jasper “naiv” genan­nt hat, er sagte “leicht­gläu­big”. Diese Behau­tung taucht aber in der Stel­lung­nahme der SPD der­sel­ben Zeitungsaus­gabe auf, die sich wohl an mir ori­en­tiert hat, da der Text schon tagsüber bei mir zu find­en war.

Ich schreibe auch, die Uni habe “nur einen Briefkas­ten”. Das stimmt nicht: Eine Inter­net­seite war zu Jaspers Pro­mo­tion und lange danach vorhan­den und Büroräume hat die Uni auch bis heute. Diese Briefkas­ten-Behaup­tung hat es allerd­ings in die Süd­deutsche Zeitung geschafft.

Immer­hin wan­dern auch die fehler­freien Stellen weit­er. Der zweite Leser­brief gefiel einem Frank Schulze wohl so gut, dass er ihn 1:1 in abgeordnetenwatch.de unterge­bracht hat.

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erster interessanter fall der neuen alkohol-am-steuer-regelung

In mein­er Heimatzeitung find­et sich ein inter­es­san­ter Bericht über eine offen­sichtlich betrunk­ene Autofahrerin:

Bei Über­prü­fung stell­ten die Beamten fest, dass die Frau unter Alko­hole­in­fluss stand. Ein Alko­holvortest ergab einen Wert von 1,66 Promille. Daraufhin ord­neten die Beamten die Ent­nahme ein­er Blut­probe und die Sich­er­stel­lung des Führerscheines an. 

Es ist ja seit gut 3 Wochen der Fall, dass nur ein Richter eine Blut­probe anord­nen darf, da dies neuerd­ings, streng genom­men, unter Kör­per­ver­let­zung fällt. Sprich: Das Han­deln der Polizeibeamten ist gegen das Gesetz. Der Beweis, dass die Aut­o­fahrerin betrunk­en gewe­sen ist, ist aus rechtlich­er Sicht futschikato.

Das Prob­lem derzeit ist, dass es kaum richter­lichen Not­di­enst nach 21 Uhr gibt, d.h. nach 21 Uhr ist die Gefahr, eine rechtlich rel­e­vante Blut­probe abge­gen zu müssen äußerst ger­ing. Hier in der Ecke ist das bish­er eigentlich nur in Biele­feld etwas anders.

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