matthias göritz – träumer und sünder

buchleser Ein Interviewer beschäftigt sich mit einem deutschen Filmproduzenten zu Zeiten dessen letztem großen Filmes. Ganz unterhaltsam lesen sich die Bemerkungen des Filmemachers, aber der Interviewer und dessen Geschichte bleibt farblos und uninspiriert.
Man kann aus diesem Schinken sicherlich einen guten Film machen, in dem eine Filmemacher sein eigenes Fach auseinandernimmt. Als Buch hat mich die Geschichte nicht gefesselt und nur ab und an interessiert.

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genau so

Mein Vater liegt im Krankenhaus. Eine Männerkrankheit. Bei älteren Leuten im Krankenhaus beschleicht mich gerne das ungute Gefühl, dass dieser Aufenthalt einschneidend sein könnte. Dass man aus der Bahn geworfen wird. Dieses Mal verflog das Gefühl schnell.

Ich komme morgens ins Krankenzimmer meines Vaters und er zeigt mir gleich seine verbundene Hand. Nach der eigentlichen Operation muss sie wohl beim Bettentransport irgendwie eingeklemmt worden sein. So genau hat das angeblich keiner gesehen. Wäre auch das erste Mal gewesen. Mein Vater ist ganz froh, dass er noch in Vollnarkose war, sonst hätte er wohl das Krankenhaus zusammengeschrieen, meint er, nachdem er sah, wie dick seine Hand war. Der Vorfall wurde als Unfall aufgenommen, mehr sagte man ihm nicht.

Dann unterhielten wir uns etwas über Politik, die Sanktionen gegen Russland, die Kriegsgefahr und das Flugzeugunglück in der Ukraine.

Das muss man sich mal vorstellen

so mein Papa,

die knallen da einfach 300 Leute aus der Luft. Einfach so. Und dann finden die nicht einmal raus, wer das war. Die haben ja bis heute nicht rausgefunden, wer das war. Das finden die auch nicht mehr raus.

Er schaut nachdenklich auf seinen Verband.

Wie bei dem da.

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