nachrichtenkompetent

Feed me! Nein, dies wird kein Eintrag darüber, dass ich gerade Pfunde verliere oder über die Verschließpackungsdiäten anderer, sondern über Nachrichtenaufnahme.
Ein basaler Grund der Internetbenutzer ist es ja, an Nachrichten zu gelangen. Hat man erst einen PC, fällt die Frage weg, ob man durchs Fernsehen oder die tägliche Zeitungslektüre nicht besser versorgt werden würde. Dieser neuartige Flimmerkasten hat den Reiz des Modernen. Man reagiert auf den Reiz eher als auf den Inhalt, was einen zum Opfer macht.
Ich gehöre auch zu Es-derart-Bequemhabenwoller, keine Frage. Ich lese nicht die Intouch, die auch von diesem Trend leben, aber meine Startseite war lange Zeit die Newsseite von Google. Das Argument für diese Seite war, das die „besten“ Informationen aller Nachrichtenseiten dort zusammen gefasst werden. Die Nachrichtenseiten beklagten, dass ohne Gegenleistung von ihrer Arbeit dort profitiert werden würde. Rein rechtlich ist das nicht relevant geworden. Rein persönlich war es mir auch nicht relevant. Zeitungen müssen ausspielen, dass sie „aus einem Guss“ ihre Weltsicht darlegen. Ansonsten sind sie so austauschbar wie der Inhalt von Googles Newsseite.
Dann las ich einmal die Haltung Josep Weizenbaums zu Suchmaschinen, knackig formuliert als Vergessen Sie Google. Darin sagt er, wer über Google etwas sucht, gelangt doch eher selten zu genau dem, was er zu suchen beabsichtigt. Das stimmt. Man gelang zwar meist zu ganz brauchbaren Suchergebnissen, aber mit diesen ist die eigene Suche noch lange nicht beendet. Google vergessen kann man leider nicht, dazu dominiert es zu sehr das Internet. Aber bewusst Abstand halten, kann man. Scroogle bietet schon einmal die Google-Suchergebnisse ohne Werbung, allerdings auch ohne Bildersuchmöglichkeit. Aber die benötigt man auch eher selten, solange man eher sachliche Information haben möchte.
Aber zurück zu den Nachrichten. Viele kennen es, manche noch nicht: Das kleine Firefox Hilfswerkzeug Brief. Dadurch kann man Nachrichten von Blogs abbonieren. Die „durchsucht“ man zwar auch noch nach Relevanz, so ganz geht das nicht ohne, aber man schaltet immerhin z.b. zeitraubende Klatschpressentratsch ab und wird somit besser informiert. Und ich fühle mich tatsächlich in den Bereichen, die mich interessieren, besser informiert, habe das Gefühl, weniger Unsinn aufnehmen und verarbeiten zu müssen. So lässt sich mit Information scheinbar wirklich besser umgehen. Und seit Tagen war ich nicht mehr irgendwie bei Google. Beruhigend. Ein Ausblick könnte tatsächlich sein, dass Feeds der Newsseite von Google fern von direktem Kommerzdenken Konkurrenz macht.

Meine Feeds sind derzeit:

Gulli News, de.sci.philosophie, Die Zeit, Caschys Blog, Fernsehlexikon, DWDL, Stefan Niggemeier, Sternstunde Philosophie

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