rumschwangern

Es ist wieder soweit: Man kann nicht mehr in die Innenstadt, ohne jemanden Bekanntes zu treffen, der schanger ist. Ernsthaft motiviert sind ja irgendwie die wenigsten Fälle, die ich so kenne. Hab nix zu tun, da kann ich auch gleich schwanger werden ist eher die Devise. Oder wir sind jetzt drei Jahre zusammen, man wird nicht jünger, ich hab die Lehre fertig, kommt grad nix in Fernsehn … Diese Leute können nun aber auch nicht anders als schwangern. Schwanger sein ist ja eigentlich nur dieser shit-happens-Zustand, den man nach wenigen Wochen bemerkt. Aber dieses „Ich bin schwanger ich darf mich jetzt auch so verhalten“, das ist ja erst das Rumschwangern, was Männern die Nerven kostet. Ob sie jetzt mit der Sache direkt zu tun haben oder nicht. Die Fressattacken sind ja noch verständlich, alles okay, geschenkt. Aber das Rumtröddeln inner Fussgängerzone, bei dem jeder Bekannte lang und breit angequatscht wird, an jedem BilligKlamottenDiscounter an jedem Drehständer alles angetatsch wird, Babystrampler am Kleiderbügel hochgehalten und erstmal zurechtgeschüttelt werden, die Miene kritisch verzogen und zum Mitläufer rübergeschaut wird, das braucht Nerven. Die Sachen werden eh nicht gekauft, ausser sie sind deftig runtergesetzt. Nach dem langen Stehen vor dem Drehständer geht dann irgendwann mal die Hand ins Kreuz, es es wird sich aufgestämmt und ein „Huiuiuiuiui“ ausgepustet, weils dann doch mal im Rücken zieht. Auf gehts zum nächsten Klamottenverscherbler oder ins Eiscafé. Es gibt allerdings Frauen, die kommen während der Schwangerschaft ohne das alles aus. Die verzichten auf eine ausschweifende Leidensgeschichte und reden lieber über interessante Sachen. Sie kriegen nicht permanent verbale Ausfälle, weil da wer wieder tritt oder der Rücken zwickt. Warum leben diese Frauen nur nicht hier? In Westfalen gehört wohl das rumschwangern einfach dazu…

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