zur lage der philosophen in bielefeld

Die Universität Bielefeld wurde 1969 gegründet und vom Soziologen Schelsky konzipiert. In dieser Konzeption war für die Philosophen vorgesehen, in ein Haus einzuziehen, das außerhalb der Universität am Hang des Teutoburger Waldes liegt. Heutzutage findet man dort das ZiF, das Zentrum für interdisziplinäre Forschung.
Die Philosophen sollten von dieser höher gelegenen Stelle einen guten Blick runter auf die Universität werfen können. Ein altes Bild, das auch gerne in Platons Dialogen verwendet wird. Auch dort begaben sich die Besserwisser wie Sokrates gerne runter zum Marktplatz, legten dort die Argumentationen des gemeinen Volks auseinander, und gingen dann wieder zurück, hinauf zu ihrer erhöhten Residenz.
Die Philosophen kamen aber als Abteilung dort nie an. Sie residieren im achten Stockwerk des T-Zahns in der Universität. Von dort kann man zwar auch runterschauen, aber es ist doch irgendwie nicht dasselbe.
Die Ideale Schelskys haben sich auch in anderer Hinsicht nicht erfüllt. Die Universität Bielefeld startete als “Reformuniversität”, als ein Gegenversuch zu all den Universitäten, bei denen “unter den Talaren der Muff von 1000 Jahren” herrschte. Diesem Anspruch ist die Universität nie gerecht geworden, auch wenn es ein paar bekannte Wissenschaftler hervorgebracht hat.

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