georges simon – maigret und der treidler der „providence“

Irgendwie ist das ja schon ein Krimi, was Simon da als Drittling vorlegt. Man kommt aber nicht genau dahinter, wie es als Krimi funktionieren soll. Als Leser wird man nach und nach, halt am Ende über die eigentlichen Zusammenhänge aufgeklärt. Mitraten ist da nicht. Insofern hielt sich bei mir das Gespanntsein in sehr überschaubaren Grenzen. Das Schleusenambiente ist ganz stimmig, aber ansonsten ist dieses Büchlein nur als Teil einer Reihe lesbar.

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bloglaus

Die Weihnachtszeit endet so langsam, Zeit für Geschenkkritik: Woanders als Buch des Tages gewürdigt sprang bei mir beim großen Brocklaus der Funke oder wie man mag die Laus nicht über. 6 oder 7 mal irgendwas angelesen und wegen zu gewollter Lustigkeit umgehend weggelegt. Taugt nicht mal als Klolektüre und dem Rezensenten stimme ich zu, der schreibt: „Zum Verschenken nicht geeignet.“

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julius h. schoeps – leiden an deutschland

Dieses Buch ist 1990 veröffentlicht worden und ich habe es seit den 90ern irgendwo im Bücherschrank gelassen. Anfangs dachte ich, dem Thema nicht sonderlich gerecht zu sein, was durchaus zutreffend gewesen ist. Inzwischen sehe ich das anders und gottseidank hat dieses Buch nichts an seiner Aussage verloren. Gerade in der heutigen Zeit, in der mit der Beschneidungsdebatte ein Kern der jüdischen Religion zur Disposition steht, ist dieses Büchlein ein ungemein wertvolles Dokument.

Das liegt daran, dass Schoeps einerseits ein sprachlicher Virtuose ist und andererseits keine Scheu vor deutlichen Worten und scharfen Analysen hat. Bei diesen ist man verwundert, dass das Buch schon 22 Jahre alt ist.

Etwas unklar bleibt mir Schoeps Haltung von „Deutschen“ und „Juden“ und der zu seiner Zeit festgestellten Nichtintegrierbarkeit. Mir kommt der Begriff der „Deutschen“ schlicht zu undifferenziert vor. Auch andere Gruppen, auch Deutsche in Teilen Deutschlands, die nicht ihre Heimat sind, können von Integrationsproblematiken ein Lied singen. Es ist fraglich, ob die Referenz „Deutsche“ in dieser Hinsicht nicht schlicht zu pauschal und schwarzmalerisch ist, um das Problem des Fremdseins im eigenen Land zu fassen.

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