Tatjana:
Sag‘ mal, weißt du eigentlich, was ein „Selfie“ ist?
Johanna (6):
Ja, aber ich nenne das: „Foto von mir selber machen“.
Tatjana:
Sag‘ mal, weißt du eigentlich, was ein „Selfie“ ist?
Johanna (6):
Ja, aber ich nenne das: „Foto von mir selber machen“.
Da sitzt man nichts Böses im Sinn habend neben einem Pärchen, als er plötzlich meint:
Du hast mich ja geheiratet und wusstest von meinen Hobbies und so genannten Macken.
und man denkt sich, meine Güte, rasiert er in seinem Hobby-Keller kleine Hamster und versohlt ihnen den Pöter?
Tati (äfft Simon nach) Mannomeeeeeeter!
Simon (3) Das sage ich doch schon lange nicht mehr!
Dieser Schinken wird jetzt schon als Weltbestseller gehandelt, was nichts über die Qualität aussagt: Autistisch veranlagter Autismus-Wissenschaftler geht per ausgeklügeltem Fragebogen auf Brautschau und verliebt sich in die Falsche, der er bei ihrer Vatersuche behilflich ist. Die Irritationen, die er als autistisch Veranlagter in Situationen hervorruft, wenn er sich politisch korrekt verhalten möchte, sind der Witz an dieser Geschichte – leider der einzige.
Wer sich die Geschichte doch vornehmen möchte, dem sei das von Robert Stadlober vorgelesene Hörbuch ans Herz gelegt.
Anhänger einer ehemaligen terroristischen Vereinigung treffen sich nach Entlassung ihres Anführers aus dem Knast für ein Wochenende, des Wiedersehens wegen, des Planens wegen, der Selbstfindung wegen. Irgendwie hatte ich diesen Roman schon länger auf dem Schirm, und alles andere von Schlink, das ich bisher nicht gelesen hatte, drängte es zurück, während ich nach Der Vorleser auch nicht unbedingt weiter Schlink lesen wollte. Und der Roman enttäuscht. Die Figuren sind blaß, ihre Gedanken simpel, allesamt scheiternd. Das Buch ist weder erhellend, noch geistreich.