etüde für kellerheizung

Meine Eltern wohnen in der wohl nördlichst gelegensten Stadt mit Kohleförderung in Deutschland. Mein Vater hat nach Ausflügen in Kleinhandelsgewerbe bei der dazugehörigen Zeche irgendwann in den 70ern Arbeit als kaufmännischer Angestellter gefunden. Daher war es, als er ein Haus für seine künftige Familie baute, klar, dass eine Kohleheizung in dieses Haus gebaut wird. Dies hatte den Vorteil, dass man einen Energieversorger besaß, der direkt vor Ort war. Und natürlich bekam mein Vater als Mitarbeiter die Kohle billiger.

Nun ist der Einsatz einer Kohleheizung mit einer Pflege verbunden, die den Besitzer sehr erdet. Man muss Kohle in die Heiung einschütten, durch Rütteln verbrauchte mit neu hinzukommender Kohle ersetzen, ab und an ein Feuer erzeugen, wodurch die Heizung wieder angeht und natürlich die staubende, verbrauchte Kohle entsorgen.

Das ist soweit technisch nicht weiter kompliziert. Etwas komplexer ist nur die technische Umsetzung, wie durch Kohleheizungen unterschiedliche Temperaturen für heißes Wasser erzeugt werden. Hierzu hat man eine Art Belüftungssystem eingebaut. Dieses System erkennt Temperaturgrade. Ab einem bestimmten Grad kann nun das Belüftungssystem einsetzen und sozusagen Zugluft erzeugen, die das Kohlenfeuer anstachelt. Wenn man also einstellt, dass die gewünschte Temperatur 60° sein sollen, heizt das System der Kohle ein, bis die Kohle diese Temperatur hat.

Ein solches Belüften setzt natürlich auch ein, wenn die Kohle ganz niedergebrannt ist. In der Kohlenheizungsfachsprache heißt es dann, die Heizung läuft. Nicht in dem Sinne, dass sie angeschaltet ist, sondern, dass ein klapprig klingendes Durchzugsgeräusch zu hören ist, das verkündet, dass zu wenig Kohle in der Heizung ist.

Dieses Geräusch ist nun in unserer Familie ein eigentsändiges Idiom. Denn wortlos rennt mein Vater zur Heizung, wenn es ertönt. Und meine Mutter, die sich von allen Männeraufgaben im Haushalt tunlichst fern hält, sagt zu meinem Vater, wenn sie das Geräusch als erste hört

Schatz, die spielen dein Lied.

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kant’s murderer at the door: is there a right to lie?

I was asked on Facebook:

Starting with the Categorical Imperative as the basic of ethics, would Kant not be wrong about the murderer at the door?

Me:

The question is: Is there a right to lie whenever I think I am or someone else is in danger. The answer is: No, because anyone could think that I could think I was in danger anytime. So this was a problem to accepting contracts, because anyone could rightfully say to be in danger and therefore rightfully lie. Keeping contracts is according to Kant a demandment of practical reason. So you have to trust that others act according to that demandment. According to the Categorical Imperative, a right to lie can’t be a universal law. Seen it that way Kant’s not wrong about the murderer at the door.

But in the „murderer at the door“ situation, it is someone else in danger, not yourself (for example you are in Nazi Germany and you are hiding a Jew and the SS comes, should you lie about hiding a jew or tell them the truth). Is lying to save someone else wrong? I know Kant would say yes, but I am wondering if his suggestion that we should not fails his own categorical imperative. Isn’t it a universal law to protect innocent people?

Me:

It’s not the question if it’s wrong, it’s the question if its rightful. In a state of law lying intended to save someone wouldn’t be rightful to Kant, because it would eliminate formating contracts, just like I said it before.

But Kant wouldn’t call Nazi Germany a state of law. I think he wrote somewhere that he thought such a state wouldn’t be possible at all. According to Kant Nazi Germany was intrinsically a state of war. It was fatal that the Germans didn’t get that.

There could be a universal law to protext innocent people but within a state of law it couldn’t include a right to lie or an emergency law (Notrecht). I guess there can be situations in a state of war where you can’t act according to what you think is a rightful action. But that wouldn’t be a situation that philosophy can solve.

I guess that may bethe problem with deontological ethics. There are some situations that it just doesn’t apply.

Me:

I dont think this is a problem with deontological ethics. There are just situations that are not generalizable, which is the ground for philosophy.

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Immanuel Kant – Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen.

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olympus x-42

Heute kam ein Päckchen an:

Und das bedeutete: Endlich ist das Ebay-Schnäppchen eingetroffen: Eine Olypus x-42 zum Spottpreis von 34€. Gleich zu Beginn mal eine kleine Überraschung, der Anbieter hat eine hochqualitative Karte beigelegt, die beschreibt wie man bei Ebay richtig bewertet.

Na, dann prüfen wir doch mal: Die Kamera hat einen kleinen Kratzer auf der Vorderseite, das geht aber okay, es soll ja B-Ware sein. Das ist sie also:

Zwei aufladbare Batterien sind dabei, was schön ist, die Kamera meckert aber gleich, dass die Batterien leer sein sollen. Auch die Batterien meiner Fujitsu Finepix S5800 sollen leer sein, auch wenn die Fujitsu nicht meckert. Egal, kurz aufgeladen, halten die Batterien für 20 Minuten. Das reicht für’s erste.

Das Zoomen der Kamera ist etwas laut und hinterlässt einen ruckelnden Eindruck. Die Menüführung ist leicht verständlich und schnell. 13 Bilder kann die Kamera selbst speichern, eine Karte sollte also dazugekauft werden.

Dann mal zu einem Bildervergleich auf den ersten Blick:

Finepix

x-42

Die finepix macht schon farbenfrohere Bilder, das muss man hier dazusagen. Aber die einzelnen Blüten finde ich in der näheren Betrachtung schon genauer dargestellt. Das ist schon bemerkenswert, da die Kameras im Originalpreis nur etwa 50€ auseinanderliegen. Allerdings ist dies bei der x-42 für schlappe 34€ immer noch ein sehr gutes Foto, dass sich duch Nacharbeiten sicherlich auch noch verbessern lässt.

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die tugend der klüngeligkeit

Manchmal muss man Glück haben: Weil ich im Büro noch einen Kaffee getrunken habe, hab ich einen Zug nach Rheine nicht genommen, und in den rast dann glatt ein Auto. Das ist genau die Stelle, über die in meiner Heimatstadt seit anno Tuck diskutiert wird, stärkere Verkehrsregeln anzuwenden, weil immer wieder Leute beim halbbeschränkten Bahnübergang an dieser Stelle meinen, sie könnten noch um die Schranke drumzufahren. Offenbar hat diese Schlaumeieridee heute drei Menschenleben gekostet. Mein Mitgefühl den Angehörigen.

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