astrid rosenfeld – adams erbe

Astrid Rosenfeld erzählt eine Familiengeschichte von der Jetztzeit rückführend in die Nazizeit, die Zeit der Judenverfolgung, der Zeit des Lebens im Warschauer Ghetto. Edward ist der Held der Jetztzeitgeschichte, seine Ebenbild und Großonkel Adam der der Kerngeschichte.

Beiden Geschichten ist gemein, dass sie Personen darstellen, die bei den Schwierigkeiten ihres Alltagslebens wenig Halt haben, sie ergeben sich ihrem Schicksal, werden getrieben vom Wind der Gezeiten. Rosenfeld erzählt die Geschichte mit Leichtigkeit und angenehmen Sprachgefühl.

Und da ist doch ein Makel, den das Buch nicht abschütteln kann: Die fehlende Ernsthaftigkeit. Natürlich gibt es Menschen, die sich keine großen Gedanken machen, die sich ihrem Schicksal fügen. Aber wie kann man über das Warschauer Ghetto, über Erschießungen vor der Haustür schreiben ohne über Angst zu schreiben? Die Nazizeit mit all ihrer Schrecklichkeit ist bloße Schablone in diesem Buch, neben anderen Schablonen.

Rosenfelds Erzähltalent ist es zu verdanken, dass das Buch nicht vollends in Kitsch verfällt. Ohne deutlichen Makel ist es leider nicht.

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