david baddiel – whatever love means (buch)

Man darf sich vom Titel dieses Buches nicht abschrecken lassen. Der Titel ist genauso wie der Autor für dei meisten Menschen ausserhalb Englands zunächst einmal nichtssagend. Es lohnt sich, beidem hinterher zu gehen. Kurz vor ihrer Hochzeit führten Lady Di und Prince Charles ein Interview mit der BBC. In diesem Interview wurden beide gefragt, ob Liebe der Grund für ihre Hochzeit sei. Lady Di antwortete „Naturally.“, natürlich. Prince Charles antwortete: „Whatever love means.“ Und diese doch irgendwie traurige Haltung, durch das Leben zu gehen, und irritiert davon zu sein, das man nicht genau weiss, was für einen selbst Liebe nur bedeuten mag, trägt Baddiels Buch in sich. David Baddiel ist in England als Comedian bekannt geworden. Zusammen mit Rob Newman füllte er als erster Comedian die Wembley Arena in London mit 12000 Zuschauern. Sein erstes Buch ist ein lustiger Roman über einen Jungspunt, der sich in seine Schwägerin verknallt und dann auf deren interessante Schwester trifft. Mit viel Alltagshumor gespickt ist dies eine sehr lustige Kumpelgeschichte. Sein zweites Buch ist da schon erster, vollkommen humorfrei, aber noch viel besser ist das dritte Buch. Es beschreibt Vic, der ein Verhältnis mit der Frau seines besten Freundes hat. Was zunächst noch als unbeschwertes Vorsichhinleben geschildert wird, ändert sich für die beteiligten Personen in ein nichtvorhergesehenes Fiasko. Das muss jetzt als Inhaltsbeschreibung reichen, auch wenn es nicht einer Analyse gerecht wird, ob und warum, dies hier große Literatur ist. Das Ding ist nur folgendes: Dieses Buch lebt von der Wendung, die es beschreibt. Und es wäre unfair, inhaltlich weiterzuerzählen, da dann das Lesevergnügen doch stark gemindert wird. Und da ich in vollkommener Überschätzung davon ausgehen, dass dieses Buch wegen meiner Fürspraqche gelsesen wird, lasse ich es hierbei. Meines Erachtens ein MUSTREAD, wie man auf englisch sagt, bei dem man erst am Ende das Vorwort zu verstehen weiss.

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dolores o’riordan – are you listening? (album)

Ich habe die Cranberries Anfang der 90er mal in England gehört, seitdem verfolgt mich die Stimme der Sängerin. Ihr Debutalbum ist etwas der allgemeinen Betrachtung entgangen, was ein großer, großer Fehler ist. O’Riordan hört sich natürlich wie ihre frühere Band The Cranberries an, wobei deren Musik zum Schluss etwas in ein metallern klingendes Geschepper abdriftete. Nur ab und an ragten einzelne Songs heraus. Ihr Debut-Album knüpft nahtlos an alte Songwriter-Qualitäten an. Es gibt ruhige, verstörte, sanfte, aber auch rockige Stücke zu hören. Da müsste für jeden was dabei sein.

Dolores O’Riordan bei Myspace

Bei Amazon kann man in das ganze Album reinhören. Anspieltipps: Ordinary day, When we were young, Loser.

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lars und die frauen

Lars ist ein Soziopath. Das weiss sein Bruder wie seine Schwägerin. Die aber würde Lars gerne aus dessen verschlossener Welt herausholen, und sei es nur einmalig zum Abendessen. Aber auch dies geht schief, bis… bis Lars ihr von seiner Freundin Bianca erzählt, die gerade zu ihm gekommen sei. Zusammen im Wohnzimmer verschlägt deren Anblick aber Bruder und Schwägerin die Sprache, denn Bianca ist scheinbar für jeden außer Lars eine angekleidete aufblasbare Sexspielzeugpuppe. Um ihn nicht zu verletzen, wird Bianca akzeptiert. Dieser Film ist nicht unbedingt ein Schenkelklopfer, aber als Soziopathenkomödie sehr unterhaltsam. Die eingeschneite Stadt, in der er spielt, passt hervorragend zur fröstelnden Athmosphäre, die oftmals herrscht, wenn Versuche gestartet werden, mit Lars ein Gespräch anzufangen. Lars ist einer dieser Typen, die es bspw. für taktisch sinnvoll halten, während eines Gesprächs zu schweigen und ins Off zu schauen, wenn eine persönliche Frage gestellt wird. Derart produziert er schön nervige Gesprächspausen, aus deren Beklemmtheit kaum herauszukommen ist. Ein Film für alle, die eine Fabel erzählt bekommen wollen, wie man auch aus niederziehender Ödnis Optimusmus schöpfen kann.

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ina müller – liebe macht taub (album)

Ja, deutschsprachige Musik, da machte man jahrelang einen größeren Bogen drumrum als der Papst um einen Beate-Uhse-Laden. Da hiess es „Ich kämpf mich durch die Nacht“, „Einen Stern, der deinen Namen trägt“, „Du bist vom selben Stern“, „Du bist mein großer Bruder, du bist immer da“ und weiss der Schinder, was sonst noch. Hat jeder Versuch, aktuell Lieder in deutscher Sprache zu produzieren den Makel, in Kitsch zu ertrinken? Nein, nicht jeder. Ina Müller kämpft dagegen, und das tut sie erfolgreicher als Carolin Fortenbacher, der man dies gewünscht hätte. Gemessen am letzten Album ist das neue Liebe macht taub tatsächlich sowohl inhaltlich als auch musikalisch besser geworden. Abwechslungsreich und mit Schmiss, so dass unsereins sich wünscht, Fräulein Müller wär 10 Jahre jünger und an Typen wir mir interessiert. Gut, da bleibt wohl nur ihre Musik. Aber die kommt langsam, aber gewaltig. Sie besingt die taffe Enddreißigerin von heute, die schon über etwas Lebenserfahrung verfügt und mit dieser klarkommen muss. Quasi eine singende Ildikó von Kürthy, die plattdeutsch kann. Man muss nicht jede Zeile auf die Goldwaage legen und kritisch abschätzen, einfach mal abends auflegen und nebenbei hören, eine angenehme Wirkung wird sich einstellen – versprochen.

Ina Müller zum Reinhören bei Myspace

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a fine frenzy – one cell in the sea (album)

Für manche ist A fine frenzy noch ein Insider, was der einzige Grund ist, das Album hier aufzuführen. Es ist DAS Album der letzten Monate. Das liegt sicher irgendwo daran, dass neue Musik selten gut ist. A fine frenzy, ein Pseudonym der 22jährigen amerikanischen Sängerin Alison Sydol, macht eigenständigen Singsang, bei dem man nicht genötigt ist, sofort den Weiter-Knopf am CD-Spieler zu drangsalieren. Wer öfters die eine oder ander amerikanische Serie gesehen hat, dem werden einige Songs aus bspw. Dr. House oder CSI: NY bekannt vorkommen. Der beste Song ist der Schmachtfetzen Almost lover, aber auch den Rest kann man sich anhören. Kein Jahrhundertalbum, aber es reicht für ein Paar Runden im CD-Spieler, die Abwechslung bedeuten. In den amerikanischen Billboard-Charts ist das Album nicht eingeschlagen, aber ich bin mir sicher, dass sich das für die junge Dame grundlegend ändernd wird.

A fine frenzy bei MySpace

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8 blickwinkel

In Spanien wird der amerikanische Präsident bei einem öffentlichen Auftritt angeschossen. Im Tumult ertönen weitere Schüsse und kurz darauf geht eine Bombe hoch. Dieser Plot wird nacheinander aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und peu á peu entwickelt sich die verwickelte Geschichte. Das ist die grundsätzliche Idee und soweit ist die Idee auch ganz passabel. Die spanische Kulisse ist nett, permanent ist gutes Wetter, die Bösen sind böse. Mit Dennis Quaid und Forrest Whittaker sind auch sympathische Schauspieler dabei. Aber die aus den 90ern in die heutige Zeit deplazierte Grundspielfilmidee, ein Mann kann die Welt auch ganz alleine retten, wenn er grimmig guckt, ab und zu nachdenkt und schnell rennt, nervt. Das mindert die anfängliche Freude an diesem Streifen. Und sooooo komplex ist die Auflösung dieses Krimis nun auch wieder nicht. Nettes Popkornkino und nichts weiter.

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mr monk goes to hawaii (buch)

Mr Monk goes to Hawaii ist das zweite Buch der Reihe zur Fernsehserie „Monk“. Die Inhalte der Bücher sind eigenständig, d.h. keine in Buchform gepresste Monk-TV-Folge. Wer ist Monk? Monk ist ein seit dem Mord an seiner Frau gestörter und entlassener Polizist, der Kiminalfälle löst, in dem er kleinste, betrachtete Details auswertet. Während dieses genaue Betrachten ein Tick ist, der durchaus hilfreich ist, sind sämtliche anderen Ticks meschugge. Er hat vor diversen Dingen Angst, rückt ununterbrochen scheinbar ungeordnete Dinge in die richtige Ordnung und ist ansonsten ein liebevoller Soziopath. In Mr. Monk goes to Hawaii folgt Monk unter Drogeneinfluss seiner Assistentin, die die Erzählerin des Buches ist, in einem Flieger nach Hawaii. Dort verhindert er zunächst die Hochzeit ihrer besten Freundin und interessiert sich für einen Todesfall auf der Insel. Ich verrate kein übergroßes Geheimnis, wenn ich sage, dass er diesen Todesfall lösen wird. Dies ist ja auch kein Krimi, in dem das fraglich wäre. Das Wie?, Wer? und etwas unbedeutender das Wer? steht bei der Auflösung im Vordergrund. Und neben der Auflösung nimmt die Welt Monks, geordnet durch das Ausleben seiner Ticks, einen Großteil der Geschichte ein. Und die ist mindestens ebenso spannend. Dies ist sicherlich keine Weltliteratur, aber wer den Hauptcharakter mag, wird dieses Buch mögen, sobald er sich eingelesen hat. Die Geschichte ist verständlich geschildert, die englische Sprache angemessen leicht, somit ideal für Krimifans und Englischanfänger.

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das buch, in dem die welt verschwand (buch)

Dieser 500-Seiter ist eine Art Verschwörungskrimi zu Zeiten Immanuel Kants, in dem diesem eine entscheidende Rolle zukommt. Mehr über Kant erfährt man nicht, er und sein Werk dienen eh nur als eine Art Mysteryfaktor dieses Geschichtskrimis. Der Krimi haut einen dann auch nicht aus den Latschen, aber der Autor kann schon recht gut schreiben. Das lässt einen bis zum Ende des Buches aushalten.

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blogneustart

Mehr oder weniger intensiv blogge ich schon seit ein paar Jahren. Ich schränke das gerne inhaltlich etwas ein. Weder versuche ich, Prominenz zu erreichen durch meine hinterlassenen Sätze, noch nehme ich für mich in Anspruch, sonderlich lesenswert zu sein. Ein guter Blog scheint dies liefern zu können: Eine gewisse Erhabenheit, interessante Infos, gutes-Niveau-haltender Inhalt. Ich poste nur. Beschwere sich niemand, er sei von meinen Hinterlassenschaften enttäuscht oder erbost über den angeblichen Umstand meiner Arroganz, das hiner Hinterlassene als hinterlassenwert zu betrachten. Nicht jeder Eintrag, der hier entstehen wird, wird einen derartigen Nährwert besitzen, dass man in genausogut auch in Stein meisseln hätte können. Dann hätte ich das getan. Es ist nur ein Blogeintrag, ein gedankenausdrückender Text, der es nicht anders geschafft hat, veröffentlicht zu werden. Insofern ist er gescheitert, könnte man sagen. Muss man nicht sagen, aber auf der Ebene angesiedelt, halte ich den Stellenwert eines meiner Blogeinträge für haltbar. Ich überspringe die erste Hürde, dass das Haben eines Blogs überhaupt schon Gefahr läuft, lächerlich zu sein. Das ist Ende der 90er schon über jede private Internetseite gesagt worden, weil dort oftmals eine inhaltliche Relevanz durch ein ausführliches Vorstellen der Haustiere nicht verständlich gerechtfertigt wurde. Das ist das A und O eines jeden, der irgendwie irgendwas, und wenn es nur er selbst ist, im Internet darstellt: Er muss eine Rechtfertigung haben und darlegen können, für die Relavanz der Information, die er vorstellt. „Grund ist geil“. Eine Letztbegründung habe ich nicht für diese Buchstabenansammlung hier. Ich suche auch nicht unbedingt eine. Sollten Sie dennoch eine suchen, suchen Sie sie bei dem Leser, der in diesen Sätzen etwas findet, das sein Interesse geweckt hat, nicht bei jemandem, der Gründe gegen die Relevanz von Seiten wie dieser sammelt.
Jahrelang habe ich meine Internetseiten, die auch nicht beanspruchten, der Welt zu zeigen, wie toll ich bin, in der Sprache HMTL gespeichert. Um PHP machte ich einen Bogen. Das änderte sich mit meinem ersten kleinen Blog ein wenig. Den hostete ich bei einem freien Blog-Service. Allerdings waren nach ein paar Monaten vollständig alle Daten verschwunden und nicht mehr wiederauffindbar. Meine Abneigung gegen PHP hat das etwas bestärkt. PHP war für mich unsicher, im Aussehen zu standartisiert und nur bei größeren Datenansammlungen sinnvoll. Ich mochte es nicht. Meinen Blog liess ich dann durch blogger.com verarbeiten. Die Gestaltung war einfach, ich wollte sie möglichst übersichtlich, eine Suchfunktion gab es nicht. Deswegen zeigte die Startseite meines Blogs nur die letzten 10 Einträge, ein Archiv, das nicht durchsucht werden konnte und eine kleine Werbung von blogger.com. Irgendwann gehörte blogger.com zu Google und irgendwann später wuchs die Google-Apathie. Spätestens als deren Besitzer meinte, er wolle einem jeden in Zukunft detailiierte Auskunft anhand der über ihn gespeicherten Google-Daten darüber erteilen, was er morgen machen sollte, mochte ich Google nicht mehr. Ich deaktivierte meinen Google-Account, schmiss Google aus meiner Firefox-Suchanzeige und ersetzte in meinem Sprachwortschatz „googlen“ durch „inner Suchmaschine suchen“. Mein mediales Update erweiterte ich durch Informationsbeschaffung über den aktuellen Stand der Möglichkeinten mit PHP, WordPress und kuli.de und schwupsskedi: Mein neues blogbasiertes Internet-make-up ist online. Aber diese Info ist auch schon wieder irgendwie belanglos. WordPressblogs gibt es wie Sand am Meer, den großen Umschwung zum Verwenden von PHP gabs vor mehr als 5 Jahren und eine Neuerung habe ich auch nicht erfunden. Es gibt nur den persönlichen Schritt weg von Google. Der ist wenigstens für mich bemerkenswert.

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