moscow mule / moskau mule

Kommen wir mal zu meinem Lieblingserfrischungsgetränk alkoholischer Art, dem Moscow Mule in der billigen Variante. Er ist kinderleicht zuzubereiten und stellt diverse sehr süßliche Mischungsvarianten von Cocktails weit in den Schatten.

moskaumule

Für den Moscow Mule braucht man Wodka, Limetten oder Zitronen, Ingwer, eine Gurke und Ginger Ale.

Bei allen Bestandteilen kann man billige Artikel verwenden, nur beim Wodka ist es ratsam, guten Wodka zu nehmen, wenn verfügbar. Mit gutem Wodka meine ich nicht die billigen Marken aus dem Supermarkt, mit denen man in seiner Jugendzeit immer Wodka-O gemischt hat. Diese Marken sind oftmals bitter und dies ist ein Geschmack, den zumindest ich beim Wodka nicht sonderlich schätze. Wer an Wodkamarken wie Nemiroff oder Hortiza gelangt, der nehme diese.

Die Gurke und die Limette schneidet man in kleinere Stücke, zwei kleinere Limettenstücke und eine dickere, geviertelte Gurkenscheibe gibt man in ein 0,3l-Glas. Vom Ingwer nimmt man auch zwei kleinere Scheibenstücke. Für den Anfang nimmt man vom Wodka etwa zwei Pinneken und füllt anschließend das Glas mit Ginger Ale auf. Das Ginger Ale und die Limette bewirken, dass kein bitterer Wodka-Geschmack mehr im Glas ist. Wer einen bittereren Wodka verwendet, sollte daher mehr Limettenstücke verwenden. Mit einer kleinen Gabel kann man auch die Limette etwas zerdrücken, damit mehr Saft den Wodkageschmack abschwächt.

Durch den Zucker des Ginger Ales wird die berauschende Wirkung des Wodkas verstärkt. Daher führen 2-3 Gläser dieses Getränks zu einem starken Berauschtheitsgefühl. Im Original wird der Moscow Mule mit Ginger-Bier statt Ginger-Ale hergestellt.

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walter moers – die 13½ leben des käpt’n blaubär

Dies ist ein Schinken, der schon 15 Jahre in meinem Bücherschrank wartete, gelesen zu werden. Das heißt, anfangs habe ich einen Versuch gemacht, den aber abgebrochen. Ich war Sympathisant der Fernsehserie, ein Buch in nicht gerade kurzer Form schreckte mich nicht. Die Serie mochte ich wegen ihres erwachsenentauglichen Humors. So erklärte dort Käpt’n Blaubär mal

Mit Kakerlaken auf dem Schiff ist das so: Siehst du eine – dann sind da noch neunundneunzig andere. Siehst du keine – sind da noch hundert.

Wer jetzt auf Wikipedia schreibt, das Buch sei im Gegenteil zur Serie auch für Erwachsene, scheint mir die Serie misszuverstehen. Man fand und findet dort immer auch Spitzen, die Jüngere gar nicht so schnell erfassen, wenn überhaupt.

Der Schmöker nun an sich befremdete mich damals: Er war weitaus weniger humorvoll, weitaus mehr auf’s Phantastische aus. Nicht mein Reiseziel, also wieder ab in den Bücherschrank. Und hätte ich jetzt nicht das Hörbuch von Dirk Bach zur Verfügung, ich hätte das Buch wieder nicht ganz gelesen, da bin ich mir ziemlich sicher. Der Schmöker ist leider weder geistreich noch sonderlich humorvoll, dafür ausgesprochen einfallsreich, bei allen Anlehnungen an literarische Giganten.

Wenn das eher für Erwachsene, weniger für Kinder sein soll, bleibt doch die Frage: Muss man von Geschichten ausgerechnet den Humor subtrahieren, um für Erwachsene zu schreiben?

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althergebracht

Da schlendern wir mit vier Leuten in eine Düsseldorfer Schenke.

Ober: „Na Jungs, kleine Erfrischung gefällig?“
1.: „Jo, gerne. Ein Alt, bitte.“
Ober: „Ein Alt.“
2.: „Ich nehm auch eins.“
Ober: „Auch ein Alt.“
3.: „Für mich auch ein Alt.“
Ober: „Noch ein Alt.“
4.: „Für mich ein Pils.“
Ober: „Wozu?“

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eduard zimmermann – auch ich war ein gauner

Es ist schon ganz interessant zu lesen, wie Eduard Zimmermann vor dem Zweiten Weltkrieg lebte und nach dem zweiten Weltkrieg ein wenig rumgaunerte. Aber so schlimm war es dann doch nicht. Dass damals viel gehehlt wurde, machte bestimmt viele zu Gaunern, die später davon abließen. So ganz spektakulär will mir das nicht vorkommen.

Dass er danach allerdings in halsbrecherischer Art und Weise in Frachträumen von Schiffen als blinder Passagier gen Schweden schipperte, beißt sich für mich fast ein wenig mit seinen späteren Warnungen in Aktenzeichen XY … ungelöst vorm Trampen, was etwas bieder daherkam.

Die letzten 35 Jahre seines Lebens kommen vielleicht gen Ende des Buches etwas kurz, aber man gewinnt einen guten Einblick in seine Auffassung der Kriminalsendung, die ihn so berühmt machte. Alles in allem ein unterhaltsamer Blick in eine jüngst vergangene Zeit.

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stadtbücherei

Neulich traf ich auf eine Mitarbeiterin der Stadtbücherei bei einer Veranstaltung der selben. Ich kannte sie von früher, da ich als Kind über einen Stadtbüchereiausweis verfügte. Ich habe noch heute das Buchkarteizettelstempeln im Ohr, das in den 80ern die Ausleihe eines Buches besiegelte. Meist lag ein Stapel Bücher auf dem Schreibtisch der Büchereiangestellten, der dan doppelt durchgestempelt werden musste. Katusch – katusch. Irritiert war ich allerdings über den Anfang des Gesprächs:

Ach, sie sind sicher Kunde bei uns!

Äh? Ich? Kunde der Stadtbücherei meiner Heimatstadt? Ich muss merkwürdig dreingeschaut haben, denn ihr Enthusiasmus fiel sofort von ihr ab, als ich entschieden verneinend den Kopf schüttelte, um auf meine Kindheitserinnerungen zu verweisen. Die Stadtbücherei ist in meinen Augen etwas für Anfangsleser oder Hausfrauen, die viel lesen, aber die aktuelle Spiegelbestsellerliste lieber ausleihen als kaufen, weil sie dann eh nur irgendwo verstaubt.

Ich für meinen Teil kaufe seit bestimmt 20 Jahren immer die Bücher, die ich lesen will. Und es ist schon Jahre her, dass ich meinte, mir ein Exemplar eines bestimmten Buches nicht zulegen zu können, weil mir der Preis zu hoch war. Nicht, dass heutzutage das Geld lockerer säße, man kommt nur besser an Lektüre ran. Und so stehen mir in meiner Bibliothek tausende Bücher zur Verfügung, so dass mir der Gedanke, eine Stadtbücherei hätte einen Titel, der mir so nicht zugänglich wäre, geradezu grotesk vorkommt.

Nichts gegen die Stadtbücherei. Das Angebot, I-Männchen kostenlose Stadtbüchereiausweise zur Verfügung zu stellen, finde ich großartig. Nur habe ich das Gefühl, dass man da irgendwann einfach rauswächst.

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thomas gottschalk – herbstblond

Autobiographien unterliegen immer der Ausgangsschwierigkeit, dass der Autor die Sache gar nicht ganz oder gerecht erfasst hat, obwohl er doch selbst meist dabei war. So ist das leider auch mit Thomas Gottschalk. Der Erfolgsmoderator von Wetten, dass ..? hat kaum eine Erklärung für den Erfolg der Sendung, seinen Anteil daran, und kann die unpassenden Rettungsversuche, mit dem man das Publikum verschreckte, nicht passend einschätzen. Was seine Ausführungen zu Jackass in diesem Schmöker zu suchen haben – ein einziges Rätsel. Als zu lesendes Buch ist die erste Hälfte zudem von ausgesuchter Langweiligkeit: Sein Publikum hat ihn immer geliebt. Der Kritikeranspruch an seine Sofainterviews waren zu hoch. Dass ihm vorgeworfen wurde, sich nicht für das Gesagte zu interesseren – bei Wetten, dass..? wie bei Gottschalk live – das scheint er nicht erfasst zu haben.

Da ist das Hörbuch wesentlich besser, das legt man nicht so schnell weg. Tiefe gewinnt das auch nicht, aber immerhin hat man am Ende eine Kreisler-Interpretation Gottschalks, die noch das beste am ganzen Hörbuch ist. Das erinnerte mich dann auch an eine Episode in Gottschalks Leben, die er unter den Tisch fallen lässt: Das peinliche What happened to Rock ’n‘ Roll. Das war kein Rock ’n‘ Roll, das war ungelenk, unrockig und unpassend. Man merkte damals, dass er kein Gespür hatte, ob das, was er cool fand, in dieser Form auch cool war. Und dass er damit auch nicht überzeugte, so sehr die Fernsehnation ihn liebte.

Im zweiten Teil des Buches kommt Gottschalk besser in Fahrt, wenn er Dieter Bohlen kritisiert. Das ist treffend und informativ. Dass er seine Vorabendshow besser alleine hinbekommen hätte und dass das Format School’s out irgendwie bemerkenswert wäre, das sind Gedanken, die man ihm lassen kann, sie interessieren sonst kaum jemanden.

Aber wenn man Gottschalk vorlesen hört, ist er zweifeilsohne der sympathische Thommie, da ist er nahe dran an dem Gottschalk, den Fernsehdeutschland so liebte: Derjenige, der überraschend in irgendwelche Situationen geworfen wird, aus denen er sich mit Humor, dem richtigen Gespür für die Situation, dem passenden Ton, einem Lächeln und guter Laune herauswindet. Ist es wirklich so schwer, daraus heutzutage eine Fernsehsendung zu machen?

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fidlar – 40oz. on repeat

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autobahn hoch

Letztes Jahr haben wir ja Christian Steiffen im Garten meiner Eltern auftreten lassen. Es kommt nicht oft vor, dass ich Nachbarn meiner Eltern treffe, aber letztens traf ich dann doch ein älteres Ehepaar, die mir dann erzählten, sie hätten nicht kommen können, weil die Musik für ihre Ohren einfach zu laut gewesen wäre. Man hätte aber auf der eigenen Terasse zur Musik getanzt. Wie schön. Und dann fragte Sie noch:

Aber sag mal, wer bist du denn von euch drei Jungs? Der Älteste?

Nein, der Mittlere.

Ach, dann bist du der, der mal mit seinem kleinen Fahrrad die Autobahnauffahrt hochfahren wollte.

Äh, ja so ungefähr. Ich bin meinem Vater mit einem Fahhrad zur Arbeit hinterher gefahren, 500 Meter weit. Und als da eine große Pfütze auf dem Radweg war, bin ich vom Fahrrad runter und hab es verkehrswidrig kurz auf der Hauptstraße entlang geschoben.

Und dann kam die Polizei und hat dich von der Autobahnauffahrt geholt.

Nicht ganz, ich bin nicht auf der Autobahnauffahrt hochgefahren, ein Beamter in Zivil fuhr halt zeitgleich auch auf dieser Hauptstra…

Ist ja auch verlockend, für kleine Kinder, so eine Autobahn. Ist ja was Besonderes.

Also, die Autobahnauffahrt ist ja auch erst 10 Jahre alt, die gab es ja damals noch…

Kleine Jungs, ne, verückt, worauf die so alles kommen.

Ja.

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