krim-logbuch, tag 4

Heute ging es auf Sightseeingtour. Mein Schwiegervaterpraktikant wollte uns entweder Kunst oder das Delfinarium in Karadag zeigen. Wir entschieden uns gegen Bilder von Schiffen auf dem schwarzen Meer und fuhren ins Delfinarium. Dieses steht, wie ich hinterher erfahren habe, unter der Kritik von Tierschützern. Wirklich sauber kam mir der Veranstaltungsort nicht vor, die Geländer waren teils rostig, das Becken klein und schwarz. Es war mitunter etwas armselig, wie man mit dieser Show Geld machen will. Aber es gibt kaum Einnahmen in diesem Teil der Krim und Tierschutz ist an dieser Stelle ziemlich unbekannt.

Zum Mittagessen sind wir wieder vor Ort. Wir beschließen, es nicht in unserer Pension einzunehmen, sondern in einer der Hütten, die vor dem Ort provisorisch über den Sommer aufgebaut wurden. Ein Eingeborener serviert uns Schaschlik mit Zwiebelsalat für 2,50€ das Stäbchen:

Damit ist er 50 Cent teurer als der Schaschlik-Igor aus Ibbenbüren, dort hat man aber auch keinen Blick auf’s Schwarze Meer. Der weitere Nachmittag besteht aus Familiengeschichten und Alkohol.

Später gibt es in unserer Pension Abendessen. Wir erfahren, dass mein Schwiegervateraspirant der Köchin schöne Augen gemacht hat, wodurch sich die Verheiratete was erhofft hat, aber enttäuscht wurde. Dennoch werden ein paar Congakrunden gereicht, die Pensionschefin gesellt sich dazu und wir werden in ihre Wohnung eingeladen.

Als sie erfährt, dass ich aus Deutschland komme, brüllt sie mir ein heiteres „Heil Hitler!“ entgegen und wir trinken Brüderschaft, weil ich gesagt habe, der Blick aufs Schwarze Meer aus ihrer Wohnung sei der kürzeste Weg zum Himmel:

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