die sex & the city – depression

Meine Lieblingsjournalistin der Johanna AdorjánFrankfurter Allgemeinen Zeitung hat heute wieder in der Sonntagsausgabe einen Text veröffentlicht. Das Wort Lieblingsjournalistin klingt etwas komisch, mir fällt neben Stefan Niggemeier spontan aber auch niemand ein, der mir als FAZ-Journalist im Hinterkopf geblieben wäre.
Jedenfalls hat Johanna Adorján einen kritischen Text zum neu aufflammenden Hype um Sex and the City geschrieben. Ich glaube zwar, dass der Film nicht die Repräsentation der Idee, wie sich homosexuelle Drehbuchautoren die Enddreißigerinnen der 90er vorstellen, ist, sondern der Idee, welche Banalitäten weibliche Couchpotatoes an der Flimmerkiste hält, aber das schmälert die Qualität der Kritik nicht.
Interessant an den Machern der FAZ am Sonntag finde ich ja, dass schon der Titel des Textes, Depression heute, Sex in the Cityfür sie so verkaufsstörend zu wirken scheint, dass sie den Text zwar auf der Frontseite der Ausgabe ankündigen, aber nicht den Titel nennen sondern Jetzt im Kino schreiben. Feiglinge! Das ist fast so seltsam, wie der Sprachgebrauch der amerikanischen Vermarkter, die bezogen auf den Umstand, dass der Film in Europa eher anläuft als in New York, meinten, es handle sich in Europa zwar um First Premieres, aber die World Premiere sei in New York. Vielleicht kann man eingefleischte New Yorkerinnen, die empfindlich darauf reagieren, dass Andere ihren Film eher sehen dürfen, so besänftigen. So sind sie wohl, die taffen Frauen von heute.

Noch bescheuerter als die eigentliche Serie war die davor laufende deutsche Kurzversion der Serie. Darin rannte Barbara Schöneberger in Slowmotion tittenhüpfenlassend permanent alleine durch irgendwelche Straßen ohne irgendwo anzukommen, grinste unmotiviert und sinnierte über ihre Taffheit gegenüber technisch versierten Männern:

Johanna Ardorján – Depression heute.

Weiterer Lesetipp: Johanna Ardorján Das Leben der anderen.

Du magst vielleicht auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert