benedictum, benedactum

Oft werde ich gefragt: Was ist der Papst eigentlich von Beruf? Nun weiß man: Er ist Dolmetscher. Neben diversen menschlichen Sprachen, beherrscht er auch „die Sprache der Schöpfung“.
Diese Sprache scheint der „Sprache der Evolution“ etwas entgegen zu stehen. Denn gemäß letzterer sind Verbindungen zwischen Tierchen, die sich zusammen nicht fortpflanzen können und dennoch zusammen leben, ein alter Hut. Es passiert auch nichts, wenn sich Tierchen derart verbinden. Der „Sprache der Schöpfung“ allerdings ist dies ein Graus.
Und da Menschen nicht grauselig sein dürfen, müsse man der „Sprache der Schöpfung“ gerecht werden und Verbindungen von Tierchen, die dasselbe Geschlecht haben, unterbinden.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche stellt also einmal mehr unter Beweis, dass ihn kaum verständliche Ideen mehr umhertreiben als die Menschen selbst. Dass er in seinen Argumentationen mehr auf sein Amt als auf seine Überzeugungskraft bauen muss. Und dass er vermeindliches Übel problemlos mit anderen Gefahren zusammenbringen kann

„Es ist keine überkommene Metaphysik, wenn die Kirche von der Natur des Menschen als Mann und Frau spricht und fordert, dass diese Schöpfung auch respektiert wird.“
Das stimmt natürlich, lieber Benedikt. Dies hat mit Metaphysik, sofern man diesen Begriff sinnvoll verwendet, nichts, aber auch gar nichts zu tun. Es ist schlicht und einfach Blödsinn. Die Kirche darf doch auch mal die Frage beantworten, weswegen sie keinen Respekt Menschen gegenüber aufbringen kann, die nicht böse, sondern nur glücklich sein wollen.

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