Frohes neues Jahr liebe Internetliebhaber, wasimmer ihr gerade macht,
ich will natürlich nicht die Gelegenheit vorbei streichen lassen, von meinem Logbuch aus schöne Grüße durch die digitale Welt zu verschicken. Hoffentlich habt ihr einen schönen Abend gehabt, egal, ob ihr auf der weltallerbesten Party ward oder euch ärgert, dass ihr nicht auf eine dieser weltallerbesten Parties eingeladen zu sein. Das ist wirklich egal. Auf euerem Sterbebett werdet ihr nicht sagen “Ja, das mit dem Krebs, die letzten 2 Jahre, das war schon doof, aber noch viel blöder war das Silvester 2008.”
In 12 Monaten ist das erste Jahrzehnt des zweiten Jahrtausends auch schon wieder vorbei. Ich seh schon die Rückblicksverrenkungen allüberall. Außerdem wird es wohl das Jahr der schlechten Nachrichten. Sofern sich das “nur” auf Wirtschaftliches bezieht, sollte man das durchstehen können. Also freuen wir uns mal über jeden guten Tag des Jahres. Ich wünsche euch das, was ihr mir wünscht. Bis bald in diesem Theater!
Nachdem ich bei den Blogboys 2 Eintrittskarten für SCHMITTIs Snwak Preview gewonnen habe, bekaben wir uns tatsächlich mit 3 Mann heute Abend ins Cinemaxx. Also an dieser Stelle vielen herzlichen Dank an die Blogboys!
Für die, die SCHMITTIs Sneak Preview nicht kennen, hier in Kürze: Es ist eine Preview mit einer Art Stand-up vonSCHMITTI. Und das ist durchaus gut. Hin und wieder etwas am guten Geschmack vorbei, dabei zeigte er aber auch deutlich, wie man aus einer Nummer, die Gefahr läuft, lasch zu sein (wie z.B. Unterhaltung in Bielefeld), gute Unterhaltung macht. Ich wiederhole jetzt mal nicht irgendwelche Witze, ich sage nur: Die Stimmung war allseits wirklich gut.
Der Hauptfilm allerdings drückte die Stimmung etwas. Nicht völlig, aber schon so etwas. Es wurde “Glaubensfrage” gezeigt mit Phliip Seymour Hoffman und Meryl Streep. Ein wenig überrascht bin ich, dass der Film in der amerikanischen Presse teilweise hoch gelobt wird. Das scheint mir nur mit der unterschiedlichen Auffassung des Hauptthemas zu tun zu haben. Hofman und Streep spielen natürlich gut, Streep vielleicht etwas zu harsch. Amy Adams ist süß, aber zeigt keine sonderlich umwerfende Leistung. Aber an den Schauspielern liegt’s nicht.
Vielmehr am Hauptthema, dem des moralischen Zweifels. Zweifel lautet auch die bessere Übersetzung des Filmtitels Doubt, was aus unerfindlichen Gründen zu Glaubensfrage mutierte, auch wenn das Thema der ersten Predigt so wie der letzten Worte der Hauptordensschwester eben Zweifel war. Der einzig weitere größere Gedanke taucht in der Predigt auf, in der der Pfarrer meint, Zweifel könne ebenso wie Hoffnung ein unterstützendes Lebensleitmotiv sein. Das Thema “moralische Gewissheit”, ein durchaus schweres Thema, kam jedenfalls beim Bielefelder Publikum gar nicht an. So stark war der Film auch nicht. Der handelte ja größten Teils von Vorurteilen. Das eine derartige Thematik in einer großen Dichte im Theater aufgeführt werden kann, scheint mir einleuchtend. In diesen Film ging sie leider nicht ein. Und somit fehlt dem Film sein Hauptgegenstand.
Hier sind meine Top10-Tweets des vergangenen Jahres, also nicht meine eigenen, sondern die, die ich zu den besten 10 zählen würde, ohne dies weiter einzuteilen:
ellapropellaSchonmal jemandem aufgefallen, dass der junge Jack Nicholson aussieht wie eine Mischung aus Ingo Appelt und Robert Wagner? 2:21 PM Dec 28th, 2008 from TwitterFon Das stimmt. Verf*** Schei***, das stimmt!
_lena_ich fühle mich wie eine mücke im nudistencamp: ich weiß was zu tun ist, aber nicht wo ich anfangen soll. 3:38 PM Nov 6th, 2008 from web
fedge Better to have been unfollowed than to have never been followed at all. 7:15 AM Oct 15th, 2008 from web
Makkusgucke aus dem fenster und überlege welche jahreszeit ist — ist Bielefeld eine Jahreszeit? 8:54 AM Aug 25th, 2008 from TwitterFox
kcpr Ich freue mich schon darauf, wenn Photoshop die Datei endlich fertiggespeichert hat. Kann ich mal meine Enkelkinder kennenlernen. 11:10 PM Jul 31st, 2008 from web
e_Leni [1 Minute nach dem EM-Final-Bildausfall] sorry, bin über das kabel gestolpert. stecker ist jetzt aber wieder drin. 10:10 PM Jun 25th, 2008 from twhirl
little_james In der Halbzeit von Bethel nach Hause gefahren. War wie bei 24 Days later…=D 10:15 PM Jun 19th, 2008 from web
karens_bakery nach einem EM-Spiel ich lass mich jetzt in den schlaf hupen 12:02 AM Jun 16th, 2008 from web
sixtusBoulevard-Blatt mit Genetiv. Express titelt: “Bären bissen des Zirkusdirektors Sohn”. 8:44 PM Jun 7th, 2008 from txt
Ich hatte ganz vergessen, dass ich bei der Sneak Preview auch die Kamera gezückt habe. Aber um nicht negativ aufzufallen ohne Blitzlicht, also nur Bilder bescheidener Qualität.
Mein Fernsehtipp für heute abend ist quer auf Bayern3 mit Christoph Süß, einem der besten Politik-Kultur-Magazine, die derzeit im deutschen Fernsehen zu kriegen ist. Heute Abend gibt es zum 10jährigen ein kleines Best-of, sei’s ihnen gegönnt. Auf die nächsten 10!
Es wird meiner Meinung nach Zeit, Geschäften, in denen Bücher vertrieben werden, bessere Bezeichnungen zu geben. Das habe ich mir in den letzten Tagen gedacht, als ich durch diverse Buchhandlungen in Westfalen und Niedersachsen schlenderte. Es gibt da mittlerweile solch großen Unterschiede, dass man nicht mehr jedes Bücher vertreibende Geschäft Buchladen nennen sollte. Natürlich darf man die Dinger nennen, wie man will. Mir fallen die nahezu allgemeingültigen Unterschiede aber immer mehr ins Auge.
Da gibt es zum einen den stinknormalen Buchladen. Die können je nach Geschmack besser oder schlechter sein. Buchläden haben eher zurückhaltende, schlurfende Angestellte, die, wenn überhaupt, leise Kunden fragen, ob man ihnen helfen kann. Das ist die Standardfrage von jeher. Ich habe von jemandem, der mal auf einer Buchhändlerschule gewesen ist, erfahren, dass mitlerweile gelehrt würde, nicht immer diese Standardfrage zu stellen, da man damit nicht weit komme. Ich für meinen Teil schaue immer schnell auf die Buchrücken an den Wänden, da ich oft nicht glaube, dass mir geholfen werden kann. In Buchläden findet man eine kleine Kinderecke, eine Postkartenecke, eine gebunde-Bücher-Ecke und viele, viele Taschenbücher. Zudem Fächer für bestellte Bücher. Eulenspiegel in Bielefeld ist z.b. solche ein Laden. Traurig genug in Bielefeld ist der Umstand, dass Eulenspiegel der einzig verbliebene Buchladen in der Innenstadt ist. In meiner Heimatstadt Ibbenbüren bspw. gibt es neben dem Thalia vier weitere Buchläden. Bücherdiscounter sind solche Geschäfte wie Hugendubel im Süden oder Thalia im Norden. Seelenlose Massenbetriebe. Na gut, vielleicht laufen da einige Verkäufer rum, die etwas von ihrem Anstellungsgebiet verstehen, ich habe noch keinen getroffen. Bücherdiscounter versuchen auf Teufel komm raus, irgendeinen Schund zu verticken. Was da vertickt wird, ist denen einigermaßen egal. Aber lieber einen dicken Liebesschmöker unterster Kanone als irgendein Gedichtsband. Sollte die Buchpreisbindung eines Tages in Deutschland fallen, wird der negative Einfluß der Discounter noch stärker als er sowieso schon ist. D.h. Bücher mit bestimmten Inhalten befördern und Preise drücken. Mittlerweile erwarte ich bei Gängen zu Thalia schon gar nicht mehr, dass ich auf ein interessantes Buch stoße. In Bielefeld geißeln gleich zwei dicke Thalia-Panzer in der Innenstadt die Leser. In beiden kann man Kaffee trinken und Bücher anschauen, die massenweise irgendwo gestapelt werden. Bücher bestellen ist bei denen nicht so angesagt. Man wird in anderen Buchgeschäften wesentlich eher darauf hingewiesen, dass das gesuchte Buch bestellt werden könnte. Sowas ist bei den Discountern eigentlich nicht vorgesehen. Wenn man sich etwas mit der Auswahl der Geschäfte beschäftigt, merkt man schnell, wie beschränkt sie ist. Man findet meist nur Sachen, die eh schon irgendwie erfolgreich sind, keine Geheimtipps, keine Seltenheiten, nur Massentaugliches. Mittlerweile vertickt man in Bielefeld schon Billig-DVDs im Eingangsbereich gleich neben den Resterampen, die überteuerte Ladenhüter bereithalten. Andererseits weiß man auch immer, dass man zum kurzen Aufwärmen und Spatzierengehen durchaus mal in einem dieser Panzer verschwinden kann: Es ist immer mollig warm darin.
Nur noch selten anzutreffen sind die klassischen Buchhandlungen. Ich würde Wenner in Osnabrück, ein Familienunternehmen, klarer Weise dazu rechnen. Dort wird man nicht von irgendwem auf irgendein Buch gedrängt, dass vertickt werden soll, sondern bei Wünschen wird aus der Gesamtheit verfügbarer Büchern zurückgegriffen. Natürlich erstreckt sich das Fachwissen der dortigen Verkäufer nicht auf alles, aber was Belletristik angeht, ist man dort fit. Billige englische Bücher findet man eher bei Amazon, da kann in vielen Fällen kein deutsches Geschäft mithalten. Aber gerade am Wochenende interessierte ich mich für einen Klassiker, der in einer neuen Übersetzung erschienen ist. Bei Wenner konnte mir gesagt werden, was von der Unterschiedlichkeit der Übersetzung zu halten ist, und welche Ausgabe daher empfehlenswert ist. Die Ausgabe, die ich schließlich kaufe, und mit der ich sehr zufrieden bin, war in den anderen Geschäften gar nicht erhältlich.
Meine Kamera schafft es ja doch, am Abend noch ganz brauchbare Fotos zu schießen. Der Mond war etwas schwammig, mal schauen, ob ich das noch bei anderen Aufnahmen in den Griff kriege. Im Hintergrund ist das Kohlekraftwerk Ibbenbüren zu sehen.
Als ich gestern erneut darauf hingewiesen wurde, dass man Texte auf diesem Blog wegen des Hintergrunds nur beschwerlich lesen könnte, war’s mir genug, und ich habe das Theme doch noch gewechselt. Naja, richtig zufrieden bin ich immer noch nicht, das geht aber wohl anderen Worpdress-Anwendern oftmals ebenso. Es wird wohl nicht das letzte Theme sein, das ich hier ausprobiere, mal schauen, wie lange es sich hält.
Eigentlich ist es, soweit ich weiß, doch immer ein Geheimnis, was für Spiele bei Schlag den Raab gespielt werden. Jetzt ist aber schon mal raus, dass bei der kommenden Sendung irgendetwas auf einer Eisbahn gemacht wird, und die möglichen Kandidaten können sich schon mal im Eisschlittern üben. Die Eismaschine, die zwei Monate lang in meiner Heimatstadt Ibbenbüren die Eisfläche hergestellt hat, wird nach Köln beordert, was der ansässigen Zeitung ein Artikel wert ist. Wie sagte schon Karl Kraus: “Kleine Stationen sind stolz darauf, dass Schnellzüge an ihnen vorbeifahren müssen.”
Bei t3n nebenan gibt es eine “Experten”-Umfrage zu den Trends 2009. Was einige der Befragten zu Experten macht, ist gerade angesichts der Antworten doch sehr fraglich. Da kann man auch Schulhofumfragen machen, dort haben auch alle Handy und Computer. Und die sind schließlich noch lange Zielgruppe und Ausgangspunkt von Trends. Aber egal, meine Tipps sind diese da:
1. Twitter wird Mainstream
Die Personen, die intelligent mit dem Medium umzugehen wussten, werden sich zurückziehen und Twitter wird vorrangig ein Chat für Angestellte u.ä. vorrangig während ihrer Arbeitszeit sein, was von den Wie-holen-wir-Profit-aus-diesem-Web20-Ding-Leuten wieder viel zu spät gesehen wird. Der Hype um andere Soziale Netzwerke wird ebenso abflauen.
2. Qualitätsabbau bei den Zeitungen
Zeitungen versuchen mit mehr Popkultur die Lücken zu füllen, die der Qualitätsjournalismus, deren Vertreter weniger zu Wort kommen, hinterlässt, damit Anzeigen weiterhin so gut wie möglich platziert werden können.
3. Qualitätszunahme von Texten im Internet
Irgendwo wird Qualität wieder auftauchen. In Sozialen Netzwerken wohl nicht, da spielt man oder tummelt sich in unübersichtlichen Foren. Vielleicht in Blogs, da WordPress nun wirklich pupi einfach zu bedienen ist und seine Links weit verbreitet. Mögen die Zeitungen noch so spöttisch poltern, im Internet ist Platz für gute Texte, vernachlässigte Themen, und es gibt dafür eine wachsende Anzahl interessierter Zuhörer, die dem Internet diese Form textlicher Verarbeitung zutrauen.