krim-logbuch, tag 5

Heute Strandtag. Nichts sonderlich Nennenswertes passiert. Dafür kann ich kurz meine Erfahrungen mit dem Wodkatrinken mit Russen festhalten. Inzwischen habe ich mir übrigens auch Hilfe für meinen Russenbegriff geholt. Jemand meinte, da Russland früher größtes Gebiet in der Sowjetunion gewesen sei, hielten sich halt viele auch heute noch für Russen.

Der Wodka ist für Russen Nationalgetränk. Er wird oftmals bis zur starken Alkoholisierung getrunken, was man Leuten, die das Trinken gewöhnt sind, aber manchmal nicht sonderlich anmerkt. Die Russen essen beim Wodkatrinken viel und trinken Wasser, was sie widerum mehr trinken lässt und die Küche ist ab und an so fettarm, dass das Essen, schätzungsweise 2-3 ganze Mahlzeiten, nicht direkt ins Gewicht fällt. Andererseits waren bei meinen Erfahrungen die größten Trinker die, die mehr als 110 Kilo auf die Waage bringen. Mir hat das Essen gar nicht so gut geschmeckt, aber wer mithalten will, der isst eben auch ordentlich.

Das vermeindlich Gute am Wodkatrinken ist, dass er selten einen Kater verursacht. Der einzige, den ich hatte, ließ sich mit einer ortsüblichen Tablette, die allerdings keine Packungsbeilage mit sich führte, beheben. Ich hätte also durchaus abends weitersaufen können. Das habe ich nicht getan, weil ich zwar keinen Kater, aber gefühlt Herzrasen hatte. Bei der Menge an Alkohol, die wir in ziemlich kurzer Zeit getrunken hatte, verwundert mich das nicht. Dieses Herzrasen ist bei Russen nicht unbekannt und dagegen holen sie sich auch etwas aus der Apotheke – anstatt ihre Feiern schlicht so zu gestalten, dass sie unterm Strich weniger Alkohol bei gleichem Beneblungsstatus konsumieren.

Aber an sowas denkt der gemeine Russe nicht. Das Trinken wird selten in Frage gestellt. Mir scheint, die so trinkenden Russen merken auch
nicht, wieviel Alkohol sie da dauernd in sich reinschütten. Einer meiner Mittrinker hat an einem Abend so 8 Wodka und 4 Congak ais einem 3cl Gläschen
getrunken. Bis Mitternacht. Und der fährt am nächsten Morgen um 9 schon
wieder Auto ohne, dass das irgend einem Einheimischen komisch vorkommt. In meiner sozialen Umgebung wäre das eher
unwahrscheinlich.

Man kann sich mal auf so ein Trinken einlassen, aber mehrmals die Woche würde ich sowas nicht mehr eingehen wollen. Das ist weder fair anderen gegenüber, noch sonderlich gesund. Ich für meinen Teil abstiniere die kommenden Tage gänzlich.

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