heidegger als philosoph des bösen

Nach einem Heidegger-Seminar in Bielefeld quatschte unsereins noch immer gerne mit den Kommilitonen, man stellte aber irgendwann erstaunt fest, dass man ab und an in ein seltsamen Sprachgebrauch verfiel: Das aufgeplusterte Substantivieren von Verben, was so schwerlich überhaupt noch eine Bedeutung hatte. Ähnlich wie „Das Nichts nichtet“ in vieler Ohren klingt. Wir nannten das: Heideggern.

Ähnlich unverständlich ist ab und an die aktuelle Heidegger-Disussion [s.a. Wikipedia-Artikel Heidegger und der Nationalsozialismus] in Amerika, die zurückgeht auf die Kontroverse um das Buch Heidegger. Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie von Emmannuel Faye. Einige Wissenschaftler fordern seine Verbannung aus den Bibliotheken, andere sagen, moralische Abscheu gegenüber Heidegger entlasse Kritiker nicht von einer Beschäftigung mit den Werken Heideggers. In Deutschland dagegen ist die Befassung mit Heidegger merklich zurückgegangen und wich einem Unverständnis darüber, was es denn überhaupt gewesen ist, dass Heideggers Philosophie so beliebt machte.

Wie auch immer, wen die Debatte interessiert, der kann sich an diesen für die Debatte wichtigen Artikeln ja mal abarbeiten:

Carlin Romano: Heil Heidegger!
Patricia Cohen: Does a Nazi Deserve a Place Among Philosophers?
Ron Rosenbaum: The Evil of Banality
Damon Linker: Why read Heidegger?

Ältere Diskussion zwischen J.P. Stern und Gareth Jones

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