weitere ungereimtheiten bei dieter jasper

Heute hat es Dieter Jasper in die Bildzeitung geschafft. was aber auch nichts weiter heißen sollte.  Zu den noch im Raum stehenden Unklarheiten habe ich noch folgendes zu sagen:

Die Kreis-CDU hat letzten Dienstag noch auf eine „restlose Aufklärung“ von Dieter Jasper gehofft und ist am Wochenende derart aufgeklärt worden oder hat beide Augen ganz fest zugemacht. Denn die Erklärungen, die Dieter Jasper in der vergangenen Woche öffentlich abgegeben hat, sind ungefähr so falsch wie sein Doktortitel.

In der Montagsausgabe der IVZ und der Dienstagsausgabe der Münsterschen Zeitung stellt Jasper es so dar, als habe er zwar einen Doktortitel, dieser sei nur in Deutschland nicht anerkannt. Er meint, „dass der an der Freien Universität Teufen erlangte Doktorgrad aufgrund des ‚Deutsch-Schweizerischen Abkommens über die Gleichwertigkeit im Hochschulbereich‘ in Deutschland nicht anerkannt wird“. Das ist schlichtweg falsch: In Deutschland werden grundsätzlich ersponnene Titel von Briefkastenfirmen nicht anerkannt.

Dieses Abkommen kommt nur für staatlich anerkannte Hochschulleistungen in der Schweiz in Betracht. Die „Freie Universität Teufen“ ist eine reine Briefkastenfirma und als solche gar nicht berechtigt zu promovieren. Das heisst: Herr Jasper besitzt keine erworbene Hochschulleistung in der Schweiz. Herr Jasper erweckt bei den Lesern der IVZ und der Münsterschen Zeitung aber genau den gegenteiligen Eindruck: „Sein in der Schweiz erworbener Titel eines Doktors der Wirtschaftswissenschaften sei in Deutschland nicht anerkannt“(MZ).

Der Münsterschen Zeitung sagt Jasper zudem, er habe diese „Uni“ deswegen ausgewählt, weil „die Kriterien in der Schweiz für einen Doktortitel nicht so streng sind“. Ich fand diesen Satz merkwürdig, gerade für jemanden, der Schwierigkeiten hat, eine Briefkastenfirma von einer Universität zu unterscheiden – bis ich gesehen habe, woher dieser Satz stammt: Mit solchen Aussagen wirbt die Universität Teufen für ihre Abschlüsse. Entweder leidet Herr Jasper unter dem Stockholm-Syndrom oder er hält nach wie vor windige Behauptungen dieser Briefkastenfirma für belastbar.

Vielleicht kann mir irgendjemand erklären, weswegen Herr Jasper noch letzte Woche den Eindruck erwecken wollte, er habe einen anerkannten akademischen Titel in der Schweiz. Bekommen von einer „Universität“, deren damalige Rektorin Margit Fülöp gerade einmal ausgebildete Industriekauffrau ist. Vielleicht kann mir auch jemand erklären, dass es ganz normal sei, wenn ein Bundestagspolitiker selbst durch Zuhilfenahme eines Rechtsanwaltbüros eine schlichte Wahrheit nicht klar auf den Schirm bekommt. Ich finde das wirklich irritierend.

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