beileid

Letztens meinte doch ne Dozentin ernsthaft: „Nach neuesten Untersuchungen haben britische Forscher herausgefunden: Die meisten Menschen sterben am Alter!“ Da müssen aber auch Forschungsgelder bei draufgegangen sein, macht man sich gar kein Bild von…

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leserbriefen

Der Hauptausschuß der Stadt Ibbenbüren hat es trotz deutlich darfürsprechender Argumente abgelehnt, die vorgesehenen Kürzungen in der Jugendarbeit zurückzunehmen. Der Bürgermeister befürwortete dies damit, dass überall im Haushalt 20% gekürzt würden, dass nur das gerecht sei und er selbst bei einer Rücknahme Glaubwürdigkeit verlöre. Wird überall gekürzt? Nicht ganz. Überraschenderweise ist nicht vorgesehen, die Zuwendungen für die ParteiFraktionen um 20% zu kürzen. Es scheint also nicht unbedingt notwendig, einen so vakanten Begriff von Gerechtigkeit anzuführen. Wieso sagt man dann aber nicht: Wir setzen im Haushalt Schwerpunkte. Einer davon ist der Erhalt der erfolgreichen und vorbeugenden Jugendarbeit dieser Stadt. Hier hätte niemand ein Glaubwürdigkeitsproblem, solange dieses Unterfangen nur, ich zitiere, „Kleckerbeträge“ des Gesamthaushalts kostet. Die SPD-Fraktion hingegen hielt es zur Rechtfertigung der Kürzungen abermals für angemessen, Ferienlagerkinder als geizige Korsika-Luxus-Urlauber zu diffamieren. Diese achtlose Bemerkung ist eine Respektlosigkeit allen Familien und Alleinerziehenden gegenüber, die Ferienlagerkosten kaum aufbringen können. Anstatt die Chance zu nutzen, Kürzungen nicht auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen austragen zu lassen, verloren sich Politiker einiger Parteien im Hauptausschuß in selbstgefälligem Geschwätz und engstirnigem Fraktionszwang. Dies wird weder der Sache noch den Betroffenen gerecht. Dabei könnte gerade durch ein Bekenntnis zur Absicherung der Entwicklung der Jugend dieser Stadt viel Glaubwürdigkeit gewonnen werden.

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klischee mir noch einen

Friedel Pflüger ist ja seit neuestem Kandidat der Jungen Union für den Bürgermeisterposten in Berlin oder so. Dass er mit Prof. Misantropulus zusammen war wusste ich auch noch, dass das nicht mehr der Fall ist auch, aber dass seine junge Praktikantin den Job nu inne hat, war mir neu. Ist halt was Kleines unterwegs gewesen, da kommt sowas. Ja, versteht man irgendwie auch. Beim Namen klingelte mir da aber noch was. Hallmayr, Hellmeier, Hällmayr? Ja, stimmt. Das war die Mitbegründerin der treudoofen Initiative Frauen für Stoiber. Klang für mich zunächst wie Kinder für den Führer, aber da hab ich sicher was falsch verstanden. Nun, diese Initiative wehrt sich, laut der Hallmayerschen, gegen das unkausal der SPD zugeordnete Klischee von wegen „Kinder, Küche, Kirche“. Das nenn ich ja gut umgewandelt. Die next generation hat da ordentlich auf den Putz gehauen. Weg mit altem Ballast und fix her mit dem neuen Slogan „Praktikum, Poppen, Pamperswechsel“. PS.: Und der Kaiser hatte wohl was an!

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grimmepreisen

Susanne Osthoff wird ernsthaft für den Grimme-Preis vorgeschlagen – finde ich eine sehr tolle Idee. Sowohl im ZDF-Interview mit Marietta Slomka als auch bei Ich-schaue-so-schnell-wie-ich-denke – Beckmann zeigte sie dem tumben deutschen Fernsehjournalismus die Stirn. Probleme sind eben nicht immer auf einen Nenner zu bringen, der lediglich einen kleinen Satz umfasst, sie sind auch manchmal nicht in 2 Minuten abhandel- und lösbar. Das Fernsehjournalisten damit nichts anfangen können ist klar, es widerspricht ja gerade den Grundprinzipien des Fernsehens. Das Leben mehr bedeutet als das Fernsehen darstellen kann, und das diese Dinge bedeutsamer sind, das zu zeigen ist eine hoch einzuschätzende Leistung, die Susanne Osthoff im Vorbeigehen geleistet hat.

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jahresworte

Bundeskanzlerin ist, soweit ich das mitbekommen habe, das gewählte Wort des letzten Jahres. Umgehauen hat mich diese Wahl nicht besonders. Gewählt hätte ich persönlich die begriffliche Betitelung Elke Heidenreichs 10-Euro-das-Buch-Reihe von Sigrid Löffler als Tchiboisierung der Literatur. Das hat doch was :). Auch die Betitelung und Darstellung der Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten Köhler als „Kampf mit dem Teleprompter“ von Matthias Richling hat mir doch sehr viel mehr gefallen…

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mein brief an eingesperrte jugendliche, nr. 1, von tookie williams

Ich bin für mehr als 21 Jahre auf der San-Quentins-Todesliste gewesen. Ich hoffe, daß diese kurze Mitteilung Gedanken für eine Veränderung bei Euch anregt.

Überall in dieser Nation vegetieren unzählige junge Männer und Frauen, wie Ihr, in Jugendwohnheimen und in Jugendbehörden. Immer mehr Gefängnisse werden gebaut, um Eurer Generation entgegen zu kommen, wenn Ihr ins Erwachsenensein reinwachst. Die Frage ist, könnt Ihr motiviert genug werden, um den Erwartungen zu entsprechen, die viele Leute an Euch stellen?

Für diejenigen von Euch, die das Glück haben, ihre Freiheit wiederzugewinnen: Bereitet Euch eine Tagesordnung vor, um außerhalb der Wände der Einsperrung zu überleben. Bildet Euch über Computertechnologie, Politik und die Wissenschaften.

Wenn andererseits einigen von Euch eine lange Zeit gegenüber steht, schlage ich vor, daß Ihr euch bemüht, Euren Verstand zu erziehen und zu disziplinieren. Wenn Ihr Zugang zu einer Bibliothek habt, lest jedes geeignete Buch, daß Ihr in die Hände bekommt. Bildet Euch über Geschichte, Weltreligionen, Mathe, Englisch, Religiösität und Eure Kultur.

Es ist Zeit, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Man kann sich 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche über die Probleme Armut, Drogen, Gewalttätigkeit, Rassismus und anderes Unrecht beschweren, aber bevor wir nicht beschließen, eine persönliche Veränderung einzuleiten, bleiben wir Marionetten ungerechter Zustände. Solange wir nicht uns ändern, sind wir zum Verändern der Umstände um uns herum unfähig.

Als Fazit gibt es zwei Möglichkeiten, Eure Einsperrung zu betrachten: Entweder überzeugt Euch Eure derzeitige Situation, Euer Leben geradezurichten oder sie wird der Anfang einer kostspieligen Zukunft hinter Stäben sein. Oder schlimmsten Falls – werdet Ihr ganz oben auf Todesliste stehen.

Arnie S. hat ein Wort des Bedauerns gesucht, um seine Tötung zu verhindern – Kannst du lesen, Arnie?

Stanley „Tookie“ Williams wurde vor 3 Stunden hingerichtet. Er beteuerte bis zuletzt, niemanden getötet zu haben.

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nachrichtenzynismus

Sat1-Nachrichten disqualifizieren sich alle Tage neu. Diesmal gibg es um eine Meldung, dass in den USA ein Flugzeug von der Landebahn abkam und dabei auf eine Straße abrutschte, wo es einen kleinen 6-jährigen Jungen tötete. Und die Nachrichtensprecherin entblödete sich doch nicht zu sagen, dass die Passagiere „nur knapp einer Katastrophe entkommen“ seien. Ja, da müssen wohl mehr Kinder getötet werden, damit man ernsthaft bei Sat1 von einer Katastrophe reden kann…

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wahlentscheidendes

In einem dieser ausgesprochen hervorragenden Interviews fragte ein ausgesprochen hervorragender ZDF-Mikrofonhalter vor laufenden Kameras doch tatsächlich einen ausgesprochen hervorragenden Passanten, was für ihn die wahlentscheidensten Themen gewesen wären. So ein ausgesprochen hervorragender Passant weiß das ja und dann kann man ihn ja auch mal fragen, versteht sich. Und dieser ausgesprochen hervorragende Passant meinte dann stante pede: „Jo, Arbeit, Steuern und der Türkei-Beitritt der EU.“ Der Türkei-Beitritt der EU? Mal ganz was neues. Wenn die Türkei schon nicht der EU beitreten darf, dann doch wenigstens umgekehrt. So hatte ich das noch gar nicht gesehen. Gut, werden einige sagen, der Carsten ist wieder ein echter Haarspalter, der Worte gewollt, aber immerhin ausgesprochen hervorragend mißversteht. Hier geht es um unterschiedlich zu interpretierende Genitive. Aber der Damenunfall eines Autos ist ja auch nicht der Autounfall einer Dame. Schischu?!

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dumm gelaufen

„Die Menschen am Mississippi fordern schon seit Jahrzehnten die Verstärkung der Dämme. Meine Frau (ehem. Leiterin der Stadtpanung von New Orleans) bestätigt das. Doch für eine Stadt wie New Orleans mit ihrer überwiegend schwarzen Bevölkerung, die zudem meist demokratisch wählt, ist es besonders schwer, Unterstützung aus Washington zu bekommen. Und wenn die Regierung das Geld dann auch noch selbst braucht, etwa weil sie gerade einen illegalen Krieg führt, passiert gar nichts.“ Richard Ford, US-Schriftsteller, Independence Day

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isdennheutschoweihnachten

Bei uns daheim ist für mich ja im Moment Tag ein, Tag aus Bescherung. Jedes Mal zur Mittagszeit kommt der Weihnachtsmann verkleidet als Postmensch und bringt mir so 3 bis 4 verpackte schöne Sachen. Der Weihnachtsmann fragte schon, was denn immer so drin wär in diesen Wundertüten. Tja, alles schöne Weihnachtsgeschenke, die man sich bei Tauschticket.de wünschen kann ;-). Das der das nicht weiß, istja schon etwas seltsam, aber was solls. Unsereins hat seinen Spass dabei, und das Bücherregal kriegt mehr und mehr Stil, das DVD-Regal ist schon anzahlmäßig verdoppelt und beim CD-Regal wird gut gegen böse ausgetauscht. Schöne neue Welt…

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