düsseldorfer pegelstand
Und
rauhe schönheit bilk
der könig von mallorca am rhein
Da
westfälische idiome (xiii): einen fön kriegen
In
Ich glaub’, ich krieg’ ’n Fön.
Natürlich ist es nicht der Fall, dass man tatsächlich einen solchen bekommt. Es ist lediglich ein Ausspruch, der eine innerliche Entrüstung über eine vorgelegte, zu glaubende Erklärung oder eine sich dem Aussprechenden widerstrebende Planung darlegen soll. Man kann sich das aber sinnbildlich vorstellen als Entrüstung eines Beschenkten über einen Fön als Geschenk.
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Reihe: Westfälische Idiome
Bildquelle: Hair dryer detail von Breakfast for dinner | Creative Commons BY-NC-SA 2.0 Lizenz.
30 jahre bosco-spatzen
Da
eugen popoklacz
inception (usa 2010)
Kennen
westfälische idiome (xiv): um pudding fahren / gehen
Im
Ich fahr’ eben um’ Pudding.
Dies bezieht sich auf die Kleinheit des zu umfahrenden Gebietes. Es wird dadurch gesagt, dass man nicht lange unterwegs sein wird und dass diese Tätigkeit nicht sonderlich wichtig ist. Wenn man z.B. jemanden sucht, kann jemand sagen, dass er eben um Pudding fährt, um zu schauen, ob er auf dieser Strecke zu sehen ist. Es ist aber nicht so wichtig, ihn zu finden.
Eigentlich dient das Umfahren oder Umgehen des Puddings aber der Kontemplation oder des kindlichen Spiels. Ein Kind kann diverse Male Runden in der Nachbarschaft drehen und der Westfale nennt dies um den Pudding fahren.
Das Fahren ist hierbei nicht weiter wichtiger Bestandteil. Man kann auch kontemplativ einmal um Pudding gehen.
Pudding spielt hierbei auf die Runde, die zurückgelegt wird, an. Puddings werden in Westfalen traditionell in Töpfen oder Schüsseln zusammengestellt und in oder auf runden Schälchen serviert. Beim Umrühren des Puddings im Topf oder beim Auslöffeln des Puddings im Schälchen vollzieht der Koch oder der Puddingesser ebensolche kleine Umrundungen.
etüde für kellerheizung
Meine Eltern wohnen in der wohl nördlichst gelegensten Stadt mit Kohleförderung in Deutschland. Mein Vater hat nach Ausflügen in Kleinhandelsgewerbe bei der dazugehörigen Zeche irgendwann in den 70ern Arbeit als kaufmännischer Angestellter gefunden. Daher war es, als er ein Haus für seine künftige Familie baute, klar, dass eine Kohleheizung in dieses Haus gebaut wird. Dies hatte den Vorteil, dass man einen Energieversorger besaß, der direkt vor Ort war. Und natürlich bekam mein Vater als Mitarbeiter die Kohle billiger.
Nun ist der Einsatz einer Kohleheizung mit einer Pflege verbunden, die den Besitzer sehr erdet. Man muss Kohle in die Heiung einschütten, durch Rütteln verbrauchte mit neu hinzukommender Kohle ersetzen, ab und an ein Feuer erzeugen, wodurch die Heizung wieder angeht und natürlich die staubende, verbrauchte Kohle entsorgen.
Das ist soweit technisch nicht weiter kompliziert. Etwas komplexer ist nur die technische Umsetzung, wie durch Kohleheizungen unterschiedliche Temperaturen für heißes Wasser erzeugt werden. Hierzu hat man eine Art Belüftungssystem eingebaut. Dieses System erkennt Temperaturgrade. Ab einem bestimmten Grad kann nun das Belüftungssystem einsetzen und sozusagen Zugluft erzeugen, die das Kohlenfeuer anstachelt. Wenn man also einstellt, dass die gewünschte Temperatur 60° sein sollen, heizt das System der Kohle ein, bis die Kohle diese Temperatur hat.
Ein solches Belüften setzt natürlich auch ein, wenn die Kohle ganz niedergebrannt ist. In der Kohlenheizungsfachsprache heißt es dann, die
Dieses Geräusch ist nun in unserer Familie ein eigentsändiges Idiom. Denn wortlos rennt mein Vater zur Heizung, wenn es ertönt. Und meine Mutter, die sich von allen Männeraufgaben im Haushalt tunlichst fern hält, sagt zu meinem Vater, wenn sie das Geräusch als erste hört
Schatz, die spielen dein Lied.