mein michael jackson

Der selbsternannte König der Popmusik ist nicht mehr. Jetzt wird es zahlreiche Rückblicke und Wehmutsbekundungen geben. dangerousDas fand ich aber keinen Grund auf eine kleine eigene Erinnerungsdarlegung zu verzichten. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass ich mich in einer R.i.P.-Sendung vom ZDF wiederfinden könnte.

Michael Jacksons Dangerous Album war eines der ersten englischsprachigen Alben, die ich von A bis Z durch gehört habe. Die 90er waren sowieso eine sehr bunte Zeit für Musik. Wenn man die Popmusik damals Zirkus nennen wollte, dann war Jackson Carneval.

1991 war ich 13, bestimmt habe ich zuvor von ihm gehört. Die erste Single aus Dangerous, Black or white, fand ich zwar nach einigem warm werden gut, aber das war eher ein Lied für den Mainstream. Die politische Aussage über die Gleichheit von Menschen (wenn’s auch kitschig klingt: Da war eine Aussage in Popmusik!) hatte ich verstanden und fand sie gut. Danach kam Remember the time, was schon vom Stil her grundverschieden war. Aber das war eben Michael Jackson in den 90ern: Stark, wechselhaft und immer ganz groß. Unvergessen für mich das Live-Erlebnis seines Auftritts bei Wetten, dass…?.

Das habe ich immer zuerkannt, auch wenn ich selbst nie allergrößter Fan geworden bin und die Selbstbetitelung als King of Pop damals allzu anmaßend empfand. Aber irgendwie königlich anders war er damals durchaus in der Darstellung. Das Einzige was sich heute resümierend dazu sagen lässt, ist wohl: Er hat keinen Nachfolger. Er geht verlängert denselben Gang wie Kurt Cobain: Ganz großes Idol, persönlich unverstanden, ganz großer Absturz und klaffende Lücke hinterlassend.

Mein Song auf Dangerous war Give in to me. Das hörte irgenwie niemand anders, mir gefiel es, da es etwas energischer als der Rest rüberkam, unbequem war.

Aber so wie zu Dangerous-Zeiten war er wohl nie wieder, wenn er es überhaupt war. Das, was er damals darstellte, war fortan weg. Dangerous wurde durch Single-Auskopplungen unheimlich ausgelutscht. Dieses Album konnte oder wollte er nicht toppen. Fortan konnte man zunehmend den schwachen Michael Jackson erleben. Diesem begenete man respektvoll, bewegt aber auch etwas befremdet.

Nichtsdestotrotz: Michael Jackson hat unter den Top100-Liedern meiner Jugend sicherlich so 10 beigesteuert. Thank you for the music, Mr Jackson, whereever you may be.

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über rhetorik und unbelehrbarkeit der zensursula

Im Artikel der Zeit, die ein Interview mit Franziska Heine und Ursula von der Leyen gemacht hat, wird von der Leyens Argumentationsstrategie wieder vorgeführt.

Jetzt ist ja schon etwas Zeit vergangen, seitdem ich das letzte Mal über die eingeführte Zensur in Deutschland geschrieben habe und sicherlich kommt dem einem oder anderen irgendwann die Frage: Ist das Gesetz denn so schlimm? Hat die CDU denn so Unrecht?

Daher mal in Kurzfassung: Die CDU räumt ein, dass man durch dieses Gesetz nicht diejenigen stört, die nicht zufällig auf Kinderpornojagd gehen. Es störe nur diejenigen, die zufällig auf eine derartige Seite kommen. Wie kommt man nun zufällig auf eine derartige Seite? Über eine Werbe-E-mail oder über Links vorhandener Internetseiten. Mein Einwand: Verlinken diese angeblichen Kinderpornolinksversender Adressen der Form „22.22.22.22“ statt „kinderporno.de“ greift die Zensurmaßnahme nicht, denn das funktioniert technisch nicht.

Die CDU glaubt allerdings hier ein politisches Allheilmittel gefunden zu haben: Wenn wir schon keine Sachargumente liefern können, die unsere Position stützen(und da warte ich Woche für Woche ergebnislos drauf), dann argumentieren wir eben rabulistisch. Wir rennen auf Inseln, auf die uns keiner folgt und die uns in Eins-zu-Eins-Unterhaltungen niemand streitig machen kann, da das ein größeres Ausholen erforderte. Und das macht niemand.

So auch beim aktuellen Interview von von der Leyen: Sie beruft sich, wie gesagt: in der Diskussion schwer angreifbar, auf:

Das Gesetz mache deutlich, dass Kinderpornografie in Deutschland geächtet werde.

Gesetzgebung als Zeichensetzen. Für wen und mit welcher Grundlage?

Im Internet gelten keine anderen Freiheiten als anderswo.

Argumente angreifen, die niemand behauptet – SpitzenIdee. Aber doch nicht mehr als alberne Rhetorik.

Wer kinderpornografische Bilder im Internet klickt, gibt einen Anreiz für die Produktion immer neuer Bilder.

Das stimmt nicht. Nur wenn jemand derartiges bezahlt, wird dieser Anreiz ausgegeben.

Man schafft eine Produktionsblockade, wenn man den Zugang zu derartigen Bildern sperrt.

Vielleicht, aber: Der Zugang wird nicht gesperrt.

Die von anderen Ländern verwendeten Listen seien oft schon alt und völlig überholt. Dies sei kein wirkliches Argument gegen die Verwendung solcher Listen.

Hä?

Alle Staaten, die bereits Zugangssperren haben, sagen, dies sei ein wichtiger Präventionsbaustein.

Mir ist kein einziger Staat bekannt, der sich dazu bisher geäußert hat.

Es gibt keine rechtliche Möglichkeit, kinderpornografische Seiten im Ausland abschalten zu lassen.

Keine? Sagen Sie mir eine, die sie schon versucht haben.

Die Erfahrungen zeigen, dass nicht jeder eine Stopp-Seite einfach umgehen kann.

Wie oben gezeigt: Muss er gar nicht können!

Wer die Stoppseite zu umgehen versucht, macht sich bewusst strafbar.

Unsinn. wie oben gezeigt, kann man, falls es derartige Werbe-E-mails gibt, die Stoppseite umgehen ohne zu wissen, dass es eine Stoppseite gibt.

X ist kein Grund, dass kinderpornografische Seiten im Internet zugänglich sein sollen.

Hier haben wir das Grundprinzip der CDU-Logik: Es gibt eine Behauptung A (Ich kann schwimmen.) und wer dagegen ist, sagt Nicht-A (Ich kann nicht schwimmen.). Jetzt behauptet der gemeine CDU-Politiker zudem: Es gibt keine andere Argumentationsform als diese. Und diese unterschwellige Annahme ist einfach falsch. Denn: Nicht-nicht-A ist nicht immer gleichbedeutend mit A. Das wäre nach Obenstehendem der Fall. Beispiel: Ich habe nicht zugestimmt, ich habe nicht dagegen gestimmt, ich habe mich enthalten. Nur durch Ignoranz dieser Möglichkeit, kann ein CDU-Politiker behaupten, jemand der sich gegen Zensur ausspricht, fordere den freien Zugang zu kinderpornografischen Seiten. Als ob dies dieselbe Frage sei! Ein bisschen Respekt vor dem Denken anderer sollte die CDU sich dann doch irgendwann mal aneignen.

Von der Leyen wirft Heine vor, sie leugne, dass es einen Massenmarkt für Kinderpornografie gibt.

Der Nachweis eines Massenmarktes steht seitens der Erfinder dieses Begriffs nach wie vor aus.

Dass Bilder von vergewaltigten Kindern im Netz nicht frei zugänglich ist, das ist keine Zensur.

Natürlich ist das Zensur. Der Begriff der Zensur besagt ja nicht irgendetwas über den Inhalt des Zensierten, sondern nur, dass eine Obrigkeit unliebsame Dinge verbieten möchte. Mit gleichem Recht können sie Vergewaltigungen zensieren, was immer das heissen mag. Aber wem bringt das was?

Zitat von der Leyen: „Ich meine: 134.000 Zeichner, das ist schon etwas. Aber es gibt 40 Millionen Internetnutzer.“

Hier soll wohl in Anlehnung an Roland Koch gesagt werden, dass den 134.000 Unterzeichnern gegen die Einführung von Zensur eine schweigende Mehrheit Andersdenkender gegenübersteht[1. Auch die Junge Union versteht die Aussage in dieser Lesart.]. Die Ansicht, man wisse, was andere Leute sagen, die nichts sagen, kenne ich persönlich eigentlich nur von den abgehalfterten Kartenmischern von 9live. Bestätigt ist dabei bisher eigentlich nur die Zahl[2. https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3293] derer, die die Petiton für das Zensurgesetz unterzeichnet haben: 348. Und 134.000 zu 348, das entspricht auch in etwa meiner Wahrnehmung über die Meinungen der Internetnutzer über die Ablehnung resp. Befürwortung der Zensur.

Namhafte(!) Rechtswissenschaftler sagen: Die verfassungsrechtliche Informationsfreiheit deckt nicht, dass strafrechlich relevante Inhalte zur Verfügung gestellt werden. Über das Zur-Verfügung-Stellen redet niemand, das steht eh außer Frage. Hier auch, wie im nächsten Punkt: Das Heranziehen von externen Meinungsautoritäten: Namhafte Rechtsprofessoren. Die sind ja auch irrtumsresistent, so namhafte Rechtsprofessoren.

Peter Schaar habe sehr deutlich gesagt, seiner Meinung nach würde die Kommunikationsfreiheit durch diese Art von Sperren nicht gestört.Was Schaar sagt, ist folgendes: Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass manches nicht bis zum Ende gedacht wurde. Es werden ja inzwischen – am Mittwoch beispielsweise im Innenausschuss – auch verfassungsrechtliche Zweifel angesprochen. Haftungsausschlussfragen sind ebenfalls aufgeworfen. Was das im Einzelnen bedeutet, hat man nicht ausgelotet.

Fragen Sie die Wissenschaftler(!) in der Berliner Charité, die werden Ihnen sagen, die Gefahr, dass das bloße Betrachten von Kinderpornobildern irgendwann im realen Missbrauch mündet, ist gegeben.

Mit dieser Auffassung von Kausalität können sie auch sagen, dass das bloße Betrachten eines Autos Leute dazu treibt, Autos zu klauen.

Fragt man nun tatsächlich einmal jemanden von der Berliner Charité, erhält man eine Antwort, die sich als Gegenteil dessen entpuppt, was von der Leyen über die Berliner Charité behauptet:

Wenn jemand als pädophil bezeichnet werden kann, sagt das nichts darüber aus, ob diese Person sexuellen Kindesmißbrauch begeht oder nicht. Das eine ist vom andern entkoppelt. (…) So gut wie alle Männer werden sexuell erregbar sein, wenn Kinder irgendwas an ihnen vornehmen. [Danke an den Hinweis von Flusskiesel.]

Der krönende Abschluss aber ist von der Leyens Ausverkauf der Politik:
Politik, so von der Leyen, besteht aus Meinungsäußerung, aber danach muss man sich Mehrheiten suchen und auch Alternativlösungen anbieten. Man lasse sich diesen Satz auf der Zunge zergehen: Es geht nur um Meinungen, nicht um Wahrheit. Und Meinungen darf ich mit allen rhetorischen Mitteln durchs Dorf scheuchen, um Meinungsbefürworter zu finden. So geht das Spiel.

Anders ausgedrückt: Es ist unmöglich, Frau von der Leyen politisch von Wahrheiten zu überzeugen, da es in ihrer Welt nur Meinungen gibt. Eine solche Sichtweise nimmt man überhaupt nur an, wenn man meint, dass man mit Wahrheiten nicht überzeugen kann.

Das ist der wesentliche Grund, weswegen ich mich dagegen wehre, selbst unter Internet-Community oder linker Polemik subsumiert zu werden: Die wichtige Frage in dieser Debatte ist doch: Gestatten wir es Politikern wie von der Leyen zu Gunsten von Meinungsmache auf Wahrheiten zu verzichten?

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oma-überführung auf holländisch

Unsere Niederländischen Nachbarn haben die lustige Angewohnheit, alte deutsche Lieder toll zu finden, irgendwie ins Niederländische zu übersetzen und das bringt dort dann echt Kohle. Dazu zählt auch einer der größten Hits der 90, derjenige Song, durch den Jantje Smit bekannt geworden ist: Ik zing dit lied vor jou alleen.

Das ist ein Lied für die Omas, die offenbar finanziell so gut ausgestattet sind, sowas zu hypen. Das Lied handelt von der besungenen Oma, der Jantje immer weiße Rosen mitbringt, die aber ankündigt, bald den Löffel in den Besteckkasten zu schmeissen. Und als sie dann das Zeitliche gesegnet hat, ist Jantje ganz schön einsam, hört aber dennoch mit dem Plärren nicht auf. Sterbesongs für den Geldbeutel. Diesen Denk-an-dein-Ableben-Song gibt’s auch in deutscher Übersetzung, die war aber nicht ganz so erfolgreich.

Das Übel in die Welt gesetzt hat übrigens in den 70ern Jack White, der Andrea Jürgens Ich zeige Dir mein Paradies singen liess. Immerhin muss die gute Andrea nicht singen, dass ihre Oma doch mal bitte bald in die Kiste hüpfen soll. Aber die Geschichte, dass sie einen bunten Vogel einfängt, in ihr Zimmer verschleppt, ihm ihre Poster erklärt und ihm dann „das Paradies zeigt“, klingt nach der härtesten Ausgabe der Supernanny. Wahrscheinlich hat die geschiedenen Hippie-Eltern auch einfach nicht so interessiert, dass ihrer alleingelassenen Töchter im Drogenrausch Federvieh für das Paradies präpariert.

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die neue masche des après-ski-heintje

Der Après-Ski-Heintje ist wieder aufgetaucht und kommt mit einer altbekannten niederländischen Masche daher: Er besingt, dass er Freitags zu seiner Oma fährt und ihr Rosen mitbringt. Natürlich macht unser Bob das nie im Leben, und der ganze Quark ist nur dazu da, anderen Omas ihre Kohle für ähnlich lausige CDs aus dem Portmonnaie kratzen zu lassen. Aber diese Masche hatte ja schon bei Jantje Smit Erfolg. Also auf ein Neues:

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die neue abseits ist da

abseitsDie neue Ausgabe von Abseits ist in Osnabrücks Fussgängerzonen wieder erhältlich. Ich hatte schon geunkt, dass es die Zeitung gar nicht mehr gibt, weil das letzte Lebenszeichen im Internet aus dem Jahr 2007 stammt. Aber jetzt habe ich wieder Verkäufer gesehen und dann nimmt man sowas eben mit. 1,10€ kostet das gute Stück, wovon die Hälfte an den Verkäufer geht. Thema dieser Ausgabe ist Integration und es kommen Russlanddeutsche und Polen zu Wort, die in Osna ihre Heimat gefunden haben. Sehr lesenswert!

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deutsche identität

Ich war mal in Dubrovnik auf einer Kant-Tagung und dort meinte ein Philosophie-Professor im Zuge einer Unterhaltung über Europas Verfassung, man solle doch den Begriff der deutschen Identität ad acta legen. Die Deutschen hätte damit keine gute Erfahrung gemacht und genau definiert wäre dieser Begriff auch nicht.

Ich habe mich dagegen ausgesprochen, diesen Begriff los zu lassen; nicht weil ich nationale Gefühle hege, sondern weil ich meine, darunter lässt sich etwas verstehen.

Unter Identität verstehe ich zunächst, dass es eine Vielzahl an Einflüssen gibt, durch die wir unsere eigene Person tagtäglich gekennzeichnet sehen. Erinnerungen, psychische Zustände, Gedanken, soziale und phänomenale Umgebung und so weiter. Ich glaube nicht, dass man jederzeit alle verfügbaren derartigen Einflüsse braucht, um sich selbst als die Person zu identifizieren, die man ist. Aber wenn keine derartigen Einflüsse da sind, oder zumindest nur sehr wenige, dann hat man für sich selbst keine Identität. Vielleicht gibt es dann noch Fotos oder Papiere, die etwas über seine eigene Person aussagen. Wenn man keine Einflüsse hat, kann man anhand derer seine eigene Identität wieder aufbauen.

Wenn man von einer deutschen Identität spricht, dann heisst das, dass es Einflüsse gibt, die aus der deutschen Region stammen. Man liesst deutsche Zeitungen, schaut deutsches Fernsehen, liesst deutsche Bücher etc. Ich glaube nicht, dass es biologisches Deutschsein gibt, das man übertragen könnte. Ehrlich gesagt, ich halte es auch für Blödsinn, so etwas an zu nehmen. Rein wissenschaftlich muss man aber sagen, es gibt keinen Nachweis, dass sich Gedanken biologisch weitergeben liessen. Das können auch die nicht, die irgendetwas in der Hinsicht behaupten und insofern ist es herbeigewunken, derart von einem Deutschsein zu sprechen.

Ich denke, jemand der einer deutschen Linie entstammt, in Deutschland geboren wurde und dann ohne weiteren deutschen Einfluss irgendwo anders aufwächst und sich an anderer Kultur orientiert: Derjenige hat hauptsächlich keine deutsche Identität. Andersherum: Jemand, der einer nichtdeutschen Linie entstammt, und in Deutschland mit all der deutschen Kultur groß wird: Derjenige hat eine deutsche Identität. Vielleicht in Teilen auch eine französische oder amerikanische. Das kommt ganz auf die Einflüsse an. Und diese Einflüsse sind sehr frei annehmbar. Wir haben einen viel besseren Kontakt zu ausländischen Ideen als vor Jahrhunderten. Das spiegelt sich auch in den persönlichen Identitäten wieder.

Und hieraus ergibt sich meines Erachtens ein geradezu logisches Scheitern der deutschen Rechten[1. Man muss den Begriff der Identität nicht deswegen fallen lassen, weil er den Rechten nützt, sondern sollte ihn analysieren, gerade weil er ihnen nur nützt, wenn man das nicht tut. ]: Ihr Identitätsbegriff ist so falsch wie veraltet, ihre Behauptungen über die Welt sachlich nicht überzeugend und keiner Analyse standhaltend, so dass ihnen immer nur bleibt, herauszuposaunen, dass sie Opfer sind: Opfer der aktuellen Politik, der Medien, der Mächtigen, die ihre Macht nur deswegen ausüben, weil sie sie haben. Opfer vor allem ihrer eigenen Engstirnigkeit. Wäre das irgendwie anders, müssten sie nicht dauernd selbstgewählt die Opferrolle bekleiden und müssten neuerdings nicht gekünstelt die Argumente ihrer Gegner über den bösen Kapitalismus annehmen. Da ist nichts eigenes, was heute erfolgreich verwendet werden kann. Kurz gesagt: Keine deutsche Identität, nur Angst, Hass und das Verlangen, eben dieser Angst und dem Hass Gehör zu verschaffen.

An dieser Angst- und Hassidentität haben die meisten Deutschen kein Interesse. Von den Rechten wird hierzu gerne gesagt, dass sei ein Verweichlichungsgehabe, diese Leute seien von den Mächtigen entmündigt. Wer Entmündigten helfen möchte, kann das aber nur durch Aufklärung tun. Aufklärung, die die großen deutschen Dichter und Denker befördert haben. Auf diese Denker verweisen die Rechten als „Denker“ gerne, verkennen aber, dass die großen deutschen Denker alle links gewesen sind.

Die rechtsnationale Idee ist in Deutschland keine Erfolgsgeschichte und die rechten Parteien sind nur bleibende Erinnerung an das stetige Scheitern dieser Idee. Diese Erkenntis ist auch und gerade Teil meiner deutschen Identität.

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