tatorten

Sonntag ist ja mittlerweile immer Tatort-Twitter-Zeit, das heißt Tatort gucken, Twitterkommentare verfassen und mitlesen. Sowas macht dann auch schwache Tatorte noch erträglich. Und ein irgendwie gemeinsames Erleben des Klassikers ist es auch, also alles nicht zu unterschätzen.

Mein meist rezipierter Tweet zum heutigen Tatort war dieser hier. Er bezog sich auf eine Szene dieses leicht religiös angehauchten München-Tatorts, in der der Hauptbösewicht Hassan (übersetzt: „Der Gute“) seine Fluchthelferin („die Heilige“, nach der diese Folge benannt wurde) im Stehen vögelt und als Ausdruck ihrer Extase ihr starker Griff an den Türholzbalken kamaratechnisch einfokussiert wird.

Also wie man sieht: Ein etwas eitles Formulieren spielt bei dieser Tätigkeit auch eine Rolle. Aber sei’s drum. Der Krimi war in bekannter Tatort-Ästhetik abgedreht: Rückblenden, Slow-Motion, was vielleicht etwas neu war, aber nicht spannungsfördernd, die Ermittler wissen weniger als der Zuschauer etc. pp.

Aber wenn man dann Rezensionen von Fernsehzeitschriften liest, fragt man sich auch, was der Rezensent da wohl für einen Film gesehen hat. Der von der TV Movie schreibt über diesen motivüberladenen Durchschnittsfilm:

Das bayrische Team ist wieder in Hochform! Der neue Film begeistert – als subtiles Knast-Drama und als nervenaufreibender Thriller. Brilliante Regie, aufwühlender Fall

Vielleicht habe ich das mit dem Schönschreiben bestimmter Filme bei Fernsehzeitschriften auch einfach noch nicht so verstanden.

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