ein buch von deinem lieblingsautoren/deiner lieblingsautorin

The secret purposes von David Baddiel. Höhepunkt des britischen Schriftstellers, hoffentlich nicht sein letztes Buch. Erzählt wird semifiktional die Geschichte seines Großvaters, der als Kommunist aus Nazi-Deutschland aus- und in England einreist – um dort in einem Verdächtigenlager zu landen. Bis dato unangetastete englische Geschichte.

1. Das Buch, das du zurzeit liest
2. Das Buch, das du als nächstes liest/lesen willst
3. Dein Lieblingsbuch
4. Dein Hassbuch
5. Ein Buch, das du immer und immer wieder lesen könntest
6. Ein Buch, das du nur einmal lesen kannst (egal, ob du es hasst oder nicht)
7. Ein Buch, das dich an jemanden erinnert
8. Ein Buch, das dich an einen Ort erinnert
9. Das erste Buch, das du je gelesen hast
10. Ein Buch von deinem Lieblingsautoren/deiner Lieblingsautorin
11. Ein Buch, das du mal geliebt hast, aber jetzt hasst
12. Ein Buch, das du von Freunden/Bekannten/… empfohlen bekommen hast
13. Ein Buch, bei dem du nur lachen kannst
14. Ein Buch aus deiner Kindheit
15. Das 4. Buch in deinem Regal von links
16. Das 9. Buch in deinem Regal von rechts
17. Augen zu und irgendein Buch aus dem Regal nehmen
18. Das Buch mit dem schönsten Cover, das du besitzt
19. Ein Buch, das du schon immer lesen wolltest
20. Das beste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
21. Das blödeste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
22. Das Buch in deinem Regal, das die meisten Seiten hat
23. Das Buch in deinem Regal, das die wenigsten Seiten hat
24. Ein Buch, von dem niemand gedacht hätte, dass du es liest/gelesen hast
25. Ein Buch, bei dem die Hauptperson dich ziemlich gut beschreibt
26. Ein Buch, aus dem du deinen Kindern vorlesen würdest
27. Ein Buch, dessen Hauptperson dein „Ideal“ ist
28. Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt!
29. Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt?
30. Warum zur Hölle wurde dieses Buch noch nicht verfilmt?
31. Das Buch, das du am häufigsten verschenkt hast

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privatbloggen

Ich lese gerade mal wieder etwas aus den Anfangszeiten meiner Bloggerei, damals noch nur als kleine Seite auf meiner Homepage. Damals gab es noch kein web2.0. Seltsamer Gedanke. Damals teilte man nicht sofort irgendeinen frischen Gedanken mit dutzend anderen. Wenn man was schrieb, schrieb man auch gerne mal auf Halde, für später, zum Korrekturlesen. Oder hatte im Hinterkopf, das Geschriebene noch 2-20x zu verbessern. Kommentatoren waren mir damals eher ein Graus, sollten sie kommentieren dürfen, was ich schrieb, sollten sie sich aber nicht auf meiner Seite auslassen. Sowas wollte ich nicht haben. Dazu hatte ich damals ein Gästebuch. Reichte für Kommentare.

Das Positive, das geblieben ist, ist, dass ich mich bei den teils winzigen Angaben zu den beschriebenen Situationen oft die jeweilige Situation vor Augen habe, die gemeint war. Ich kann mich noch an den Monty-Arnold-Auftritt erinnern, aus dem das Zitat stammt, weiss noch, wie ich damals Harald-Schmidt-Nachfolgerin Anke Engelke bemitleidet habe vorm Monitor am Schreibtisch.

Da waren irgendwelche Twitternasen, die bereit stehen, sofort ihren Senf zu irgendetwas beizutragen, nicht notwendig für Gedanken, für Blogeinträge. Und ich frage mich, ob man nicht etwas an privater Internetqualität verliert, wenn man dauernd kommerzielle Dienste in Anspruch nimmt, um lose Gedanken hinauszuposaunen und andere lose zu konsumieren.

Ich habe mal einen Philosophieprofessor zu Kollegen gefragt, die hunderte von Publikationen aufweisen, was daran das Mulmige sei. Er sagte: „So viele gute Ideen hat man im Leben nicht.“ Den Satz finde ich immer noch richtig. Höchste Zeit, sich über konzentriertere Beiträge Gedanken zu machen ;-).

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mamaskaffee

Mütter können ja so anstrengend sein. Erst ist es die eigene, dann kennengelernte, bestimmt auch mal die, die man geheiratet hat, aber gern genommen ist auch die Mutter im öffentlichen Raum. Es geht hier gar nicht um eine Mutter schlechthin. Also bitte, liebe Mütter, stellen Sie sich nicht auf ein öffentlichkeitsoptimales Verhalten als Mutter ein. Das wirkt dann auch zu angestrengt. Es sind eher die Mütter, für die das Muttersein eher eine soziale als eine private Rolle ist.

Wir saßen letztens in einem ganz urigen Café in Düsseldorf-Derendorf, woher das Foto da oben stammt, und interessierten uns zunächst für die Optik. Darauf konnte man sich leider nicht lange konzentrieren, aber zunächst ging das. Man nimmt ja in einem neu betretenen Raum erst das Optische wahr und hernach dann mal die Stimmung, die so ein Raum hat.

In diesem kleinen Hinterhof saßen nun drei Mütter samt geschätzt einjähriger Blagenschaft. Zwei von diesen Müttern waren ziemlich coole Mütter. Die Kleinen nahmen Reissaus und sie verfolgten sie mit Blicken oder hinterherlaufend. Sie interessierten sich für den Nachwuchs und gaben den Rackern Gelegenheit, ihre neuen Erkenntnisse und Aktionen gebührend preis zu geben.

Nur die dritte war eine dieser Mütter, die das Treffen mit andern Müttern vorrangig als Gelegenheit zur Tratschdiskussion verstehen. Dabei stört so ein Kind dann auch eher. Daher wurde nicht hinterhergelaufen, dem Kind nicht sonderliche Beachtung geschenkt, man war froh, wenn Jung-Deutschland sich alleine beschäftigte. Für den angesprochenen Nachwuchs ist das nun aber etwas schwierig, schliesslich kommt den anwesenden Kollegen viel mehr Beachtung zu. Bei denen spielt die Mami mit, interessiert sich für das eigene Erleben, begleitet den Café-Besuch.

Nicht so Psycho-Mom. Das Kind störte sie. Es kam dauernd an, griff nach der Kaffeetasse und wusste mit der lauten Belehrung: „Das ist MAMMAs Kaffee!“ herzlich wenig anzufangen und heulte. Wie soll aber ein Winzling aus noch unverständlichen Worten nur aufgrund der Lautstärke herausinterpretieren, was nun in diesem Café genau gemeint ist und in welcher Form? Psycho-Mom hatte für solche Aufgabenbewältigungsprobleme aber kein Verständnis und beklagte sich bei den anderen Müttern, dass ihr kleiner Nachwuchs schon seit wochen derart unbelehrsam durch das Weltgeschehen renne. Watt’n Wunder.

Ich glaube ja, dass in solchen Situationen andere Mamis einfach die Klappe halten, um keine Misstimmung herzustellen, jedem sein Privatleben zu lassen und so. Ich weiss auch nicht, inwiefern Frauen überhaupt darauf eingestellt sind, mitten in einer solala Unterhaltung mit direkter Kritik am eigenen Verhalten konfrontiert zu werden. Man weiss ja auch nie, inwieweit andere sich was sagen lassen wollen, wenn sie schon nervige Zustände ansprechen wollen. Manchmal wollen sie auch nur plappern.

Das Blöde war nur für mich, dass man sich der Präsenz der Psycho-Mom in Misstimmung nicht entziehen konnte. Ich bin sowieso nicht gut darin, in Situationen von Gehörtem zu abstrahieren, es auszublenden. Wer immer sowas zu lehren vermag, kann eine Marktlücke schließen. Es kommt mir fast vor wie ein kleiner Defekt, dass ich solche Leute, die öffentlich Aufsehen und -hören erregen, so wenig ausklammern kann, dass sie es sogar in dieses Blog schaffen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wer immer mich in Zukunft beim gemeinsamen Kaffeetrinken schrillend „Das ist MAMMAs Kaffee!“ sagen hört, der weiss jetzt Bescheid.

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