privatbloggen

Ich lese gerade mal wieder etwas aus den Anfangszeiten meiner Bloggerei, damals noch nur als kleine Seite auf meiner Homepage. Damals gab es noch kein web2.0. Seltsamer Gedanke. Damals teilte man nicht sofort irgendeinen frischen Gedanken mit dutzend anderen. Wenn man was schrieb, schrieb man auch gerne mal auf Halde, für später, zum Korrekturlesen. Oder hatte im Hinterkopf, das Geschriebene noch 2-20x zu verbessern. Kommentatoren waren mir damals eher ein Graus, sollten sie kommentieren dürfen, was ich schrieb, sollten sie sich aber nicht auf meiner Seite auslassen. Sowas wollte ich nicht haben. Dazu hatte ich damals ein Gästebuch. Reichte für Kommentare.

Das Positive, das geblieben ist, ist, dass ich mich bei den teils winzigen Angaben zu den beschriebenen Situationen oft die jeweilige Situation vor Augen habe, die gemeint war. Ich kann mich noch an den Monty-Arnold-Auftritt erinnern, aus dem das Zitat stammt, weiss noch, wie ich damals Harald-Schmidt-Nachfolgerin Anke Engelke bemitleidet habe vorm Monitor am Schreibtisch.

Da waren irgendwelche Twitternasen, die bereit stehen, sofort ihren Senf zu irgendetwas beizutragen, nicht notwendig für Gedanken, für Blogeinträge. Und ich frage mich, ob man nicht etwas an privater Internetqualität verliert, wenn man dauernd kommerzielle Dienste in Anspruch nimmt, um lose Gedanken hinauszuposaunen und andere lose zu konsumieren.

Ich habe mal einen Philosophieprofessor zu Kollegen gefragt, die hunderte von Publikationen aufweisen, was daran das Mulmige sei. Er sagte: „So viele gute Ideen hat man im Leben nicht.“ Den Satz finde ich immer noch richtig. Höchste Zeit, sich über konzentriertere Beiträge Gedanken zu machen ;-).

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