cdu gibt zu, kinderpornografie instrumentalisiert zu haben

„Die gesamte kulturelle Mentalität bei uns, repräsentiert durch Bush oder durch Jung oder durch Schäuble, ist eingestellt auf eine gespaltene Welt. Und wenn man sich den ersten Kreuzzug mal anschaut, dann war das schon damals ganz genauso.“

Horst Eberhard Richter im Interview mit der taz

Ich habe schon mal geschrieben, dass ich nicht denke, dass die CDU-Leute selber den ganzen Blödsinn glauben, den sie rund um das Internetsperrengesetz so faseln. Und jetzt gerade denkt Wolfgang Schäuble, ist es passend, auch mal öffentlich einzuräumen, dass man natürlich selber nicht all den Blödsinn glaube, den man da während des Wahlkampfes vom Stapel gelassen hat.

Das macht Schäuble natürlich nicht ganz so direkt und nicht genau auf irgendwelche Aussagen bezogen, sondern nur mit Blick auf die eigene Glaubwürdigkeitsrettung:

Der Minister gab handwerkliche Fehler beim sogenannten Zugangserschwerungsgesetz für Stoppschilder im Internet zu. Das Gesetz zum Schutz vor Kinderpornografie sei im Endspurt des Wahlkampfes auch deshalb entstanden, um die CDU gegenüber anderen Parteien abzusetzen.

„Handwerkliche Fehler“ nennt man das heutzutage in der Politik. Was für eine Perversion.

Wissen Sie, wenn ich einen Tisch kaufe und da sind nur drei Tischbeine dran, dann glaube ich an einen handwerklichen Fehler. Aber wenn erfahrene Politiker ein sensibles Thema aufgreifen, im vollen Bewusstsein, dass sie damit die Opfer von Kindesmisshandlungen instrumentalisieren, ohne dass diese davon auch nur irgendwie profitieren, und nur um das Profil der eigenen Partei zu schärfen, dann ist das nur eines: Berufszynismus.

Die CDU ist die Partei der Doppelmoral. Was das C unter den drei Buchstaben noch verloren hat – ich habe keine Ahnung.

Du magst vielleicht auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert