boris akunin – der magier von moskau

Merkwürdige Übersetzung des Buches, das im Russischen Die Liebhaberin des Todes heißt und somit die Nähe zum nachfolgenden Buch, Die Liebhaber des Todes, klar macht. Überhaupt wundert es mich, dass dies das erste Buch ist, dass ich von Akunin bespreche.

Dieser Kriminalroman handelt von einem Selbstmöderclub in Moskau. Klingt nicht sonderlich spannend? Ist es auch nicht. Nach dem Erstling ist Akunin generell die Leichtigkeit, Spannung und nahegehende Charaktere zu verbinden, abhanden gekommen.

Mag man daher den Erstling noch für Literatur halten, ist dieser 9. Fandorin-Roman Durchschnittskrimiware. Nicht wirklich schlecht, aber nur für Fans.

Weiterlesen

integrationelles

crosspost – Es ist Dienstagabend, etwas zu kalt für Juni, aber immerhin ist die Sonne rausgekommen. Ich treffe Richard Gemar, den Leiter des integrativen Sportprojekts in Ibbenbüren, nach dem Jugendhilfeausschuss vor der Sporthalle, erzähle etwas von der Sitzung, in der es auch um ihn ging, und dass man sich freue, dass nach seinen Sportveranstaltungen keine Bierflaschen weggeräumt werden müssten.

Ach, jee,

winkt Richard kopfschüttelnd ab,

das ist doch ganz falsch. Bei mir trinkt niemand. Ganz am Anfang, beim Mitternachtssport, da kamen einige an und haben getrunken und geraucht. Da habe ich sie ins Gebet genommen und gesagt, sie können gerne wieder kommen – wenn sie nicht trinken und rauchen. Und das war’s. Aber das war in den 90ern.

Aber sowas hört man manchmal. Einmal bin ich gefragt worden: „Richard, warum spucken die Russland-Deutschen vor die Sporthalle?“ Ich habe gefragt: „Wie kannst du an der Spucke erkennen, dass sie von Russland-Deutschen ist?“ Nein, das machen Jugendliche, wenn sie anfangen zu rauchen. Dann spucken sie den ersten Monat lang. Das machen alle: Deutsche, Russen und Türken.

Aber bei mir raucht keiner. Ich bin da etwas streng, sicher, so war man bei uns. Der Lehrer ist der Chef, gegen den wird nichts gesagt. Damals wurde nicht genörgelt oder kritisiert. Ich weiß, hier ist das anders. Und ich habe mich auch geändert, ich bin ja schon 20 Jahre hier. Aber das hat früher gut funktioniert.

Ich wende ein, dass die Dinge hier für Heranwachsende aber eben auch anders laufen – eben nicht so einfach wie früher. Meine Freundin kommt aus der Ukraine und ihre Verwandten von dort haben sich sehr zornig gezeigt, als der Staat ihr nach ihrem Studium nicht direkt eine Arbeitsstelle angeboten hat. Richard lacht.

Ja, weißt du, wir haben früher dazu einen Witz gehabt. Da ruft jemand bei Stalin an: „Genosse Stalin, mir wird kein Job angeboten.“ – „Genosse Arbeiter, wer leitet ihre Kolchose?“

Richard lacht. Ich verstehe den Witz nicht.

Na, das ist so,

sagt Richard,

damals gab es ein Gesetz, dass jedem in der Sowjetunion ein Beruf zur Verfügung gestellt wird. Per Gesetz. Jeder kriegt einen Job. Der Arbeiter kriegt nun den Beruf des Kolchoseführers und der geht nach Sibirien.

Inzwsichen trudeln die Teilnehmer seiner Gruppe ein. Ich besuche die Gruppe zum zweiten Mal. Wenn ich von dieser Sportgruppe bisher etwas gelernt habe, dann das, mir meine eigenen Vorurteile einzugestehen. Nicht alle Jugendlichen mit sowjetischem Hintergrund sind Deutsch-Russen. Einige sind durch aus in deutschen Sportvereinen angemeldet. Das war ungefähr so passend, wie meine Meinung, in der Sowjetunion sei grundsätzlich schlechteres Wetter als bei uns. Pustekuchen. In vielen Teilen der ehemaligen Sowjetunion ist das Klima deutlich angenehmer als in Deutschland. Richard ist meinem Vorhaben gegenüber, etwas über die Gruppe zu dokumentieren um Vorurteile abzubauen, skeptisch. Es sei doch so, dass die einen Menschen dies dächten und die anderen das. Er habe da nichts gegen.

Ich komme mit einigen ins Gespräch. Das ist ein Jugendlicher, der sich schon politisch engagiert hat. Er hat sich damals für integrative Sportarbeit ausgesprochen. Seit den Erfahrungen, die er damals gemacht hat, möchte er sich nicht mehr öffentlich äußern. En Interview mit mir ist daher unmöglich, man könnte ihn an der Stimme erkennen, sagt er. Ich lasse mir die Sachlage erklären und kann mir vorstellen, welche Personen er meint. Ob er nur keine Lust hat oder doch berechtigt Konsequenzen befürchtet? Ich würde letzteres nicht ausschließen wollen. Er hält die integrative Sportarbeit für sehr sinnvoll, es sollte mehr davon geben. Ansonsten würden die Leute Unsinn anstellen.

Ich erzähle, dass ich festgestellt habe, dass Unsereinem gar nicht bewusst sei, wie oft man als Immigrant mit komischem Verhalten der Nichtimmigranten zu tun hat. Davon können viele eine Geschichte erzählen. Ich habe gedacht, es seien Geschichten, die schon überstanden wären, die schon etwas her wären. Aber nein, mit sowas haben die Jugendlichen tagtäglich zu tun.

Ein Mädchen erzählt mir, dass sie aus der Klassenstunde geworfen worden wäre, weil sie ein russisches Wort ausgesprochen hätte. Das finde ich irritierend, gerade weil ich neulich einen Verhaltensforscher gehört habe, der meinte, jeder würde in der Sprache zählen, die er als allererstes gelernt hätte. Man legt demnach nicht alles einfach so ab, was man mal gelernt hat.

Ein anderes Mädchen erzählt, dass sie erst neulich gemerkt hat, dass ein Arbeitskollege sich ihr gegenüber anders verhält, weil sie anders wäre, weil sie deutsch mit markant rollendem R spräche. Ich frage sie, was sie vom Begriff Integration halte. Sie habe mal einen Vortrag dazu in der Schule gehalten, sagt sie. Aber ihr fehle eine sinnvolle Verwendung. Sie verhält sich nicht anders als die Immer-schon-Deutschen, hat einen normalen Beruf, spricht fließend deutsch, aber ob das schon Integration ist?

Ihre Freundin wundert sich darüber, dass ich über die Lage der immigrierten, jungen Deutschen schreiben will:

Die Leute haben halt Vorurteile, das ist halt so. Das wird man auch nicht ändern können.

Naja,

sage ich,

was immer Integration genau bedeuten soll, ich glaube nicht, das es heißt, dass man sich mit Diskriminierungen abfinden soll.

Weiterlesen

flohmarktpresskaffeemaschine

So, da hätten wir also mal das erste Flohmarkterstehungsstück meinerseits aus durchaus ausnahmslos eigennützigem Motiv:

Nicht die Tasse, die Senseo-Maschine. Für schlappe 14€. okay, dafür fängt sie sofort mit dem Wasserdurchpressen an, wenn das Wasser heiß ist oder auch kalt, wenn sie angemacht wird noch in einem Wasserdurchpressvorgang steckt. Aber andererseits – wer hat schon eine Kaffeemaschine mit eigenem Charakter daheim stehen. Außerdem passt sie genau aufs Fensterbrett neben dem Schreibtisch.

Weiterlesen

jan oldenburg – phantastik ag

Die Ferien nähern sich. Höchste Zeit, sich um Lektüre zu kümmern, die man in der kommenden Zeit mal durchschmökern kann. Ich empfehle an dieser Stelle mal die Fantastik AG (Link zur Verlagsseite inkl. Leseprobe) von Jan Oldenburg. Hierbei handelt es sich um eine witzige Phantasy-Geschichte eines Professors und seines Studenten, die in eine Märchenwelt eintreten. Das Buch ist für alle, die Harry Potter gut fanden, denen aber die Übersetzung vielleicht doch etwas zu gestelzt vorkam. Dem Autor merkt man an, dass ihm das Universitätsleben nicht fremd ist. Jüngere Leser werden dadurch nicht jede ironische Bemerkung verstehen. In so einem Fall einfach mal die Eltern fragen.

Inhalt
(wer sich durch das Buch überraschen lassen möchte, überspringt den folgenden Text bis zur zweiten Schere)

Theodor Welk sieht einer trüben Zukunft entgegen: Er studiert im 27. Semester Phantastik bei einem Professor, der auch noch denselben Namen wie er selbst trägt. Aber das tut nichts zur Sache. Studenten der Phantastik bieten sich sowieso keine rosigen Aussichten: Der letzte, der in diesem Fach seinen Doktor gemacht hat, arbeitet inzwischen am Imbisstand des Bahnhofs. Jetzt soll auch noch der Studiengang gestrichen werden.

Etwas Aufregung kommt in sein Leben als er gemeinsam mit seinem Professor, Prof. Dr. phil. Dr. phan. Hieronymus C. Welk (nicht verwandt oder verschwägert), im Hörsaal 043a eingeschlossen wird. Dort entdecken sie den Eingang in das Reich der fernen Länder.

Und so treffen sie auf skurile Figuren wie z.B. Hä, den Gott der Blödheit, seines Zeichens Namensgeber für das antimagische Metall Stupidium. Diese Welt wird von der »Fantastik AG«, einem Bund dunkler Kobolde, beherrscht, die nichts weniger im Sinn haben als den Weltuntergang anstreben. Gelingt es dem Professor und seinem Zögling, den Kobolden Einhalt zu gebieten?

Altersempfehlung: Ab 12 Jahre, aber sicherlich auch für Erwachsene interessant
Preis: Das Buch kostet in gebundener Form 14,99€, als Hörbuch 20,95€ und als E-Book 11,99€.

Weiterlesen

runterwindowsen

Tati hat hier einen günstigen Rechner stehen, der mit Windows7 ausgeliefert worden ist. Auf den ersten Blick im Internet stößt man schon auf Kommentare, dass das wohl rein speichertechnisch das falsche Betriebssystem ist. Was mich ja gewundert hat, ist, dass die Kiste auch mit Ubuntu nicht so recht klar kam. Abstürze mit dem 12er Firefox waren nach einer gewissen Zeit vorprogrammiert.

Jetzt läuft hier Windows XP mit Ubuntu zusammen und alles ist tutti. Versteh‘ einer das. Meine Blogs laufen irgendwie fixe, so dass man gar nicht weiß, ob man das auf die 3.4er Version von WordPress oder die 13er von Firefox schieben soll. Bin jedenfalls zufrieden, wenn man vom zeitaufwändigen Neuinstallieren absieht.

Weiterlesen

tagebuchoptik

Mein bisheriges Theme dieses Blogs ist schon etwas älter und war lange in Gebrauch. Ich habe es gemocht, weil es selbstgebastelt war und ohne größeren Schnickschnack auskam. Das heute als Haupttheme neu eingesetzte Ringtagebuch gefiel mir von Anfang an und sieht auf mobilen Endgeräten auch besser aus. Mir scheint, man schnallt hierdurch schneller, wie die Seite funktioniert. Und ja, dem Leser geht es auch um sowas, darauf darf man schon mal Rücksicht nehmen.

Weiterlesen

mein neues spielzeug: canon powershot ix150 is

In Derendorf hat der ProMarkt gerade zu gemacht. Wenig verwunderlich, denn der Laden hatte kein Alleinstellungsmerkmal und wirklte neben dem Supermarkt irgendwie deplatziert. Andererseits läuft der Elektronikmarkt in den Arkaden auch nicht gerade übermäßig. In der Innenstadt Düsseldorfs hat ein Saturn ein ganzes Einkaufshaus gepachtet, zum größeren Einkauf hat mich da aber auch nichts bewogen.

Der ProMarkt hat hier und da Produkte unter Marktpreis rausgeschmissen, von denen ich mir für einen Preisnachlass von 35% auf das günstigste Internetangebot eine Canon Powershot ix150is geholt habe.

Und solche Fotos macht sie bei guten Wetter:

Ich muss wohl noch lernen, wie sie gute Fotos bei schwierigeren Verhältnissen macht, da war ich bisher noch nicht ganz so zufrieden. Aber für den Preis – man kann sie ja immer noch für den Preis loswerden.

Weiterlesen

tortilla à la caasn


Ich habe noch nie eine Tortilla gemacht, aber ich bin mir sicher, ich habe bestimmt schon mal was gemacht, dass man hinterher als solche hätte ausgeben können.

Meine heutige Vorgehensweise sah so aus: 800g Kartoffeln kleinschnibbeln und 20 Minuten kochen lassen. Zwiebeln mit Paprika anbraten, etwa 7 Minuten, dann in einer Schüssel mit 6 Eiern und (kurz darauf) den Kartoffeln vermengen, salzen, pfeffern, muskatnussen und etwas Koriander hinzugeben. Das Ganze dann für 20 Minuten in den vorgeheizten Ofen. Fertig.

6 Punkte macht für Weight Watchers eine Portion aus. Und die macht auch eigentlich einigermaßen satt. Der Rest verputzt sich später.

Weiterlesen