alles neu macht der mai

Ich habe das Aussehen dieser Seite erneut geändert. Nach ein paar Monaten merkt man am gewählten Aussehen, ob es noch etwas taugt. Und beim letzten grafischen Versuch wurde irgendwann klar, dass die Handhabung der Seite unter der grafischen Darstellung und Anlegung der einzelnen Funktionen doch sehr stark litt.

Also ein neues Aussehen her, was oftmals leichter gesagt als getan ist. Manche Grafikvorlagen sind mit zu kitschig, andere überfrachtet und irgendwie soll so ein Aussehen auch einen gewissen Wiedererkennungswert haben. Aber wie gesagt, das Handhaben der Seite sollte kaum beeinträchtigt werden. Daher also diese hier ab heute zu sehene Vorlage. Mal sehen, wie lange mein Geschmack dieses Mal anhält.

Dazu kommt, dass ich ab jetzt Überschriften nicht durchgängig klein schreibe. Die verwendete, neue Überschriftsschriftart erfordert dies. Man wundere sich also nicht, dass sämtliche vorherige Einträge klein sind, die neuen aber gemischt. Ich lass das alles so. Ebenso wie einige übergroße Video-Einträge. Sie sprengen zwar etwas die Seitenvorlage, aber es funktioniert ja noch alles.

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mit dem zweiten sieht man anders

Irgendwie gehen mir die Moderatoren des heute-journals schon länger auf den Zeiger. Dort muss ja nach Ende der Sendung, wenn noch die Reaktionen der Moderationen im Nachspann eingefangen werden, immer gezeigt werden, wie locker und witzig diese Leute privat so sind. Da wird gelächelt, gescherzt und wird sofort kommuniziert. Eine Unsitte, die die ARD unlängst kopiert hat. Es fehlt nur noch, dass die ARD dem ZDF gleich, ihre Hauptnachrichtenmoderatoren irgendwohin in den Urlaub schickt, um von dort nette Videos mit zu bringen. Sowas ist ja schnell eingefilmt, und man braucht ja auch nicht unbedingt Journalisten dafür, die sich wirklich eingehend mit der Kultur vor Ort befasst haben.

Ich habe aber gerade gar keine Zeit, darüber zu grübeln, was mit das ZDF da eigentlich überhaupt mitteilen will, denn das ZDF hat noch so etwas Undeutliches in petto: Die ZDF-Informationen. Letzte Woche verbreiteten BLÖD-Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten via Internet, dass Felix Magath, derzeit Trainer beim VfL Wolfsburg, in der kommenden Saison Trainer von Schalke 04 werden würde. Das ZDF nahm dies ins heute-journal mit auf und sprach als Nachrichtenquelle von „nach ZDF-Informationen“.

Wie gesagt, das war nur ein Gerücht aus dem Internet. Kann sein, kann nicht sein. Es klingt natürlich schon irgendwie blöde, wenn die Journalismus-Profis im ZDF die Moderationen sagen lassen würden „Gerüchten aus dem Internet zu Folge“. Aber die „ZDF-Informationen“ waren ja nichts anderes. Doch sicherlich kann man das Sensationelle dieses Gerüchts viel besser anpreisen, wenn man Gerüchte mit „ZDF-Informationen“ versucht zu adeln.

Nun kann man natürlich darauf hinweisen, dass der Inhalt dieses Gerüchts vielleicht nahe an der Wirklichkeit liegt. Vielleicht hat der Magath unterschrieben, vielleicht will Wolfsburg nicht mehr an ihn zahlen, als er gerne hätte. Und sicherlich wird man beim ZDF sagen, sofern sich das Gerücht bestätigt: „Haben wir’s euch nicht schon ganz früh gesagt?“

Das Wesentliche an dieser Stelle ist: Langsam, aber sicher verlieren öffentlich-rechtliche Nachrichtensendungen ihren Hauch von Seriösität, wenn sie immer stärker als wahrscheinlich wahr angesehene Gerüchte zu Nachrichten erklären und ebenso kolportieren müssen, wie modern ihre Moderatoren als Persönlichkeiten sind. Wenn sie dem Zuschauer zumuten, er könne selbst sinnvoll einschätzen, ob sich hinter dem Wort „ZDF-Information“ ein haltloses Gerücht oder eine professionell recherchierte Nachrichtsquelle verbirgt.

Am Tag nach der Verbreitung dieses Gerüchtes haben weder der VfL Wolfsburg oder der FC Schalke 04, noch Felix Magath dieses Gerücht bestätigt. Diese Information hat das ZDF nicht gesendet.

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unkenntnis der niederlande

Die Dresdner Neueste Nachrichten schreibt über die Amokfahrt eines Niederländers zeitens des Königinnentages 2009 folgendes:

„Eine Wahnsinnstat beendet die Illusion, volksnahe Monarchie und monarchienahes Volk könnten ohne großen Barrieren miteinander feiern. Der Königinnentag 2009 steht ab jetzt für den schwarzen Feiertag der Oranier. Über das Motiv des Attentäters lässt sich trefflich rätseln. Arbeitslosigkeit und Geldsorgen mögen ein Grund, aber kein verzeihliches Alibi sein. Der Anschlag kratzt weiter an der gern gepflegten Postkartenidylle aus klappernden Holzschuhen und hübschen Meisjes. Hollands tolerante Mitmach-Gesellschaft zeigt spätestens seit den politischen Morden an Pim Fortuyn 2002 und Theo van Gogh 2004 Risse. Nun platzt der Traum, wenigstens die Königin sei als Autorität des friedfertigen Polderlandes unantastbar.“

Man muss wohl schon Journalist sein, um zu einem Zeitpunkt, an dem ein Land noch unter Schock steht und an dem noch beteiligte Menschen um ihr Leben kämpfen, solche Zusammenhänge herzustellen. Niederländer haben also die Illusion einer volksnahen Monarchie, pflegen eine naive Heile-Welt-Ansicht und sind verträumt. Aber das bekommt Risse seit den „politischen Morden“ an Fortuyn und van Gogh.

So ein Blödsinn. Die Niederländer werden einen Teufel tun und ihre Mentalität ändern. Man muss auch zu Fortuyn und van Gogh sagen: Die beiden wussten um die Gefahr, in der sie waren, und dennoch verzichteten sie auf irgendeinen besonderen Personenschutz. Und auch die Königin weiss sehr wohl, dass auch in den Niederlanden Attentate auf ihre Person möglich sind. Es gehört aber gerade zur niederländischen Mentalität, wenn man so etwas annehmen möchte, derartigen Gefahren zu trotzen. So eine Haltung mag man zwar als leichtsinnig einschätzen, sie hat für einige Niederländer aber historische Wurzeln. Daher wird die Königin sehr wohl am kommenden Dienstag am Konzert zum Befreiungstag teilnehmen, wenn auch die Sicherheitsmaßnahmen  verstärkt werden dürften.

Eine Postkartenidylle ist eine Stadt wie Amsterdam nach wie vor bei sonnigem Wetter für Touristen, da werden auch einzelne Gewaltakte nichts ändern. Niederländer haben aber seit Jahrzehnten im Hinterkopf, dass in mancherlei Hinsicht Amsterdam auch ein Pulverfaß ist. Das ist nichts neues. Auf das Eintreten von politisch motivierter Gewalt und Angriffen auf bekannte Persönlichkeiten ist man in den Niederlanden daher gefasster, als es von außen den Anschein zu haben scheint. Das ist eher in Deutschland anders. An Angriffe wie auf Herrhausen, Rohwedder, Schäuble oder Lafontaine denkt doch derzeit als akute Gefahr kaum jemand.

Daher sollte man sich derzeit eher in Zurückhaltung und Anteilnahme üben, als die Gunst der Stunde zu nutzen, um missgünstige Vorurteile breit zu treten.

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interview mit dolores o’riordan

Dolores O’Riordan veröffentlicht im August mit „No baggage“ ihr zweites Soloalbum. Darauf bin ich mal wirklich gespannt, denn ihr erstes hat mir schon unheimlich gefallen. In diesem aktuellen Interview quasselt sie ein wenig über eine mögliche Wiedervereinigung der Cranberries, über Musik, ihr Kindermädchen und noch so dies und das:

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die blöd-zeitung und dsds

annemieDie BLÖD-Zeitung hypt gerade eine der drei Finalisten der RTL-Sendung Deutschland sucht den Superstar. Wer für sie anruft, bekommt eine Bestätigungs-SMS, mit der man bei der BLÖD-Zeitung an einem Gewinnspiel teilnehmen kann. Man darf also etwas zweifeln, wie fair die Abstimmung der heutigen Sendung eigentlich ist. Diese Zeitung gesellt sich also als Trittbrettfahrer der Sendung zu den SMS-Abzockern. Aber das verwundert ja wirklich niemanden mehr.

Irgendwie aber auch lustig, wie man in der dortigen Redaktion versucht, irgendwie etwas Positives aus ihrem völlig verhunzten Auftritt mit Schlange auszupressen:

21.40 Uhr: Annemarie tritt mit „Maneater“ von Nelly Furtado auf. Sie hat eine weiße Schlange um den Hals

21.41 Uhr: Die Schlange lässt sich die Bühnenshow gefallen, schlängelt sexy um Annemaries Hals

21.43 Uhr: Annemarie scheint sich gut mit der Schlange zu verstehen. Selbst bei der Bewertung hält sie das Tier bei sich

21.45 Uhr: Volker zu Annemarie: „Es war keine gute Idee mit der Schlange. Du hast die Töne nicht getroffen.“ Nina: „Ich bin ein bisschen enttäuscht. Du hättest mehr machen können.“ Dieter: „Ich fand am besten an dem Auftritt die Schlange. Das war ein Desaster.“

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veronica mars auf dvd

vmars1In knapp vier Wochen erscheint die amerikanische TV-Serie Veronica Mars in einer Gesamtversion auf dem deutschen Markt. Bisher gab es alle Staffeln einzelnd und man durfte um die 110€ dafür berappen, da kommt man finantiell mit etwas mehr als 50€ für die neue Editon besser weg.

Im deutschen Fernsehen wurde diese Serie irgendwann nachts auf dem ZDF versendet, in den Vereinigten Staaten verhunzte man die letzte Staffel derart, dass die Serie abgesetzt wurde. Das lag daran, dass man zunächst 13 Folgen produzierte, um dann sieben weitere nachzuproduzieren, was insgesamt ein Patchwork-Ergebnis erzeugte, mit dem die Zuschauer nicht sonderlich zufrieden gewesen sind.

Dennoch gab und gibt es Fans der Serie, was wohl dazu führt, dass ein Kinofilm zur Serie in nächster Zeit produziert wird. Der Hauptschreiber der Serie sah irgendwann, Monate nach Ende der Sendung, noch offene Handlungsstränge. Mit Verlaub, dass sieht man als Zuschauer schon wesentlich schneller.

Zum Inhalt
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Veronica Mars ist eine Oberstufenschülerin, die ihren Vater in dessen detektivischer Arbeit unterstützt. Neben zu lösenden Detektiv-Fällen gib es auch Spannungen an ihrer Schule, auf der Kinder reicher Leute mit kleinkriminellem Nachwuchs aneinandergeraten. Die Serie lebt davon, in den ersten zwei Staffeln einen roten Faden zu verfolgen, der ein folgenüberspannendes Verbrechen beinhaltet. Dazu baut man auf die Schlagfertigkeit ihrer Hauptcharaktere, das Aussehen der Hauptdarstellerin, etwas Wortwitz, modern, schnellgeschnittene Bilder und hier und da Beziehungsstress.

Veronica Mars wechselt sechsmal zwischen vier Freunden hin und her, ist daber aber nur durch ihre Zickigkeit auffalend, gepaart mit etwas Lebensweisheit. Weswegen sie allerdings gen Ende einen sehr langweiligen Radiomoderator anhimmelt, wird gar nicht mehr klar. Aber da sind wir auch schon in der dritten Staffel.

Diese bietet keinen roten Faden mehr, es gibt keine Erklärungen mehr für das Verhalten der Hauptdarsteller, was allerdings auch der wunde Punkt dieser Serie ist. Wie schon aufgezeigt, bieten sich einige Akzente, die der Serie Reiz verleiben: Verbale Schlagfertigeit, Kriminalfälle, moderne Optik, etwas Romantik. Aber geistreiche Darlegungen von Handlungsmotiven, nein die gibt es nicht. Und das irritiert schon etwas: Da tauchen Personen wie Logan, auffallend gespielt von Jason Dohring, auf. Dieser ist Sohn eines millionenschweren Fieslings, der unter seinem lieblosen Heranwachsen leidet. Er fällt mit durchaus geistreichen Gedanken auf („Welchen Status hat eigentlich die Ironie von Ironie?“), verliert aber andererseits ab und an völlig den Faden und drischt irgendjemanden zusammen. Das passiert immer dann, wenn man verstörend auf den Sympathiefaktor dieser Figur einwirken will.

Der Geschichte geht also einfach die Puste aus, wenn es interessant wäre, auf die Charaktereigenschaften einzelner Figuren einzugehen. So bleiben diese grobschnittig und jede Phase, in der weder Kriminalfall, noch Liebesgeschichte, den Zuschauer in seinen Bann zieht, ist öde.

Trotzdem überwiegen meines Eindrucks nach die positiven Aspekte dieser Serie und ich enpfehle sie gerne weiter. Gerade wenn in kommender Zeit dazu ein Kinofilm herauskommt, ist es von Vorteil, über den bisherigen Verlauf Bescheid zu wissen. Die FSK ist auf 16 Jahre gesetzt, da es ein paar deutliche Gewaltdarstellungen gibt. Für 50€ wird man hier sehr gut unterhalten.

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ernst klee – deutsche medizin im dritten reich

Ich komme erst jetzt dazu, Ernst Klee zu lesen und das wird auch höchste Eisenbahn, wenn in meiner Heimat schon eine Schule nach ihm benannt wird.
Dieses Buch ist schon 2001 erschienen und befasst sich mit Karrieren von Medizinern und in der Medizin Tätigen in der Zeit vor und nach 1945. Man kann Klee den Vorwurf machen, dass seine Arbeitsweise nicht ganz wissenschaftlichen Standards entspricht. Aber wer sich mit diesem Buch befasst, merkt schnell, wie kurzgegriffen ein solcher Einwand ist. Ähnlich wie  Daniel Goldhagen in Hitler’s willing executioners, dessen Grundthese ich nicht teile, wartet Klee mit einer ungemein detailreichen Arbeit auf, die beeindruckt und bedrückt. Und so eine Fülle von Informationen will mir wesentlicher erscheinen als Goldhagens eigenwillige Theorie oder Klees Darstellungsweise. Klee lässt ab und an subjektive Einschätzungen zu den beschriebenen Ereignissen einfließen, was dem Text meines Erachtens aber gut tut.

Von Klee kommt in Kürze Das Kulturlexikon zum Dritten Reich als Taschenbuch heraus. Dieses Buch unterliegt derselben Kritik wie oben beschrieben und ist ebenso mit dem Hinweis zu versehen, dass Klees Arbeiten derzeit einfach eine Lücke ausfüllen.

Lesehinweis: ns-eugenik.de

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Bundestagspetition gegen Internetzensur

Franziska Heine hat auf den Seiten des Bundestags eine Online-Petition gegen die geplante Befugnis des BKA, Internetseiten zu sperren, eingereicht. Eine inhaltliche Analyse des Vorstoßes von Bundesministerin von der Leyen findet man bei Heise und im zur Petition gehörigen Forum. Erfolg haben Online-Petitionen, wenn 50.000 Unterzeichner bis zum 16. Juni zusammen kommen.

Ich zumindest habe unterzeichnet, da dieser Vorstoß seitens der Bundesregierung nur eine Politik für die Optik ist und sachlich ziemlicher Quatsch ist. Zur Unterzeichnung wird eine Registrierung auf der Seite benötigt, danach funktioniert das Ganze aber einfach.

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