markengehabe

Manchmal gewöhnt man sich an dies und das und jenes und lässt die Dinge so laufen, dass man ganz erstaunt ist, wenn man sich selbst mal die Frage stellt, warum das alles denn gerade so läuft und nicht anders.

Warum hat mein Blog also eine seltsame Adresse namens logbu.de? Ich war immer Fan von kurzen Internetadressen, so gesehen, war bei mir Nachname-Vorname als permanenter erster zu erreichender Adresse suboptimal. Meine Domain caasn.de lag jahrelang bei Freecity kostenlos gehostet, allerdings nur als Weiterleitungsadresse. logbu.de kam mir irgendwann in Lust und Laune in den Kopf. Irgendwie dachte ich, kann man sich merken, hat was mit diesem Bu.de-Scherz  zu tun und ist kurz.

Caasn.de zog dann doch noch mal um. Beim Anbieter shophosting.info besitze ich nun zwei Domains für 40 Cent monatlich (ich will’s ja immer gut und billig haben) inkl. 100 MB Speicherplatz, Mailadressen, Subdomains und einer Datenbank. Das Blöde war nur, dass die Permalinks sich nicht verändern ließen und die WordPress-Installation bei Umstellung sofort ins Nirwana geschossen wurde. Dabei beließ ich das erstmal und so spielten sich die Dinge so ein, wie sie bis gestern waren.

Gestern stellte ich mir aber mal diese Warum-issn-das&-das-so&so-Frage und stolperte bei meinem Anbieter darüber, dass mord-rewrite nicht überall freigeschaltet sei, dass man das aber problemlos machen könnte, wenn man mal ne Mail schickt. Also schickte ich mal ne Mail und das wurde in nullkommanix gemacht. Super. Also tüftelte ich mal rum, was nun alles möglich war und bin ganz zufrieden. Eigentlich funktioniert nur ein einziges Plugin nicht, aber dessen Ersatz geht auch.

So viel muss diese Seite eigentlich auch nicht mehr leisten, seitdem ich jeden Unnsinskrempel auf 2muchin4mation verschiebe. Deswegen wird logbu.de wohl irgendwann verschwinden. Ich weiss aber auch noch nicht. Zuviele Domains sind mir nicht geheuer und das Ding kostet ja alleine schon fast soviel wie dieses Paket ;-).

Die Startseite von caasn.de erstrahlt nun in feinstem html und sieht in etwa so aus, wie meine E-Mails. Gebastelt hab ich das an dieser kleinen Kiste hier, die auch schon wieder mindestens 12 Jahre alt ist, stolze 800 Mhz zum Schwingen bringt und für das Nötigste im Netz völlig ausreicht. Nur YouTube-Videos schafft sie nicht, die alte Lady. Aber daran hat damals auch noch niemand gedacht.

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saurer gurkentag

Es ist ja ganz gut, dass man noch was zu pröddeln hat, wenn man so einen Tag erwischt, an dem nichts bis wenig geht. Und heute morgen meinte mein Kopf: Du, heute geht mal so gaaar nichts. Dann eben nicht und warten, was da kommt.

In den letzten Tagen habe ich ja morgentlich kommentiert, was mir so in Zeitungen, Blogs und Nachrichtenseiten so entgegen gekommen ist. Das hat insgesamt gerade zwei Wochen am Stück gehalten, was mich auch verwundert hat. Naja, genau dieses Laufenlassen-Ding, das ich eben schon angesprochen hab. Aber irgendwie gab es auch immer was. Bis auf heute.

Heute waren da nur erstaunlich viele Gerüchte, Klatsch&Tratsch, Fussball und Retortenshowgeschichten. Nichts, was das Beschreiben wert war. Nichts, was haften bleiben wird. Ich suche jetzt auch nicht akribisch nach der einen Neuigkeit, die heraussticht. Ein richtig schöner Saurer Gurkentag.

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lesezeichen für den adretten herrn und die geübte hausfrau

Zu jedem Blog gehört ja traditionell ein Blogroll, sprich eine Linkspalte zu anderen lesenswerten Blogs. Wenn man anfängt zu bloggen, sortiert man eher wahllos dort Blogs ein, da man – zumindest ich – noch nicht über sonderlich viel Leseerfahrung verfügt, was Blogs betrifft. Ungefähr so, ergänzt um den einen und anderen Blog, sah dann meine Blogroll auch aus.

Da aber in der Tat ab und an hier Leute mitlesen, denen Blogs noch ein Buch mit sieben Sigeln sind, habe ich meine Lesezeichen noch mal gründlich überarbeitet, diverse rausgeschmissen, einige hinzugenommen und alles übersichtlicher angeordnet. Da waren doch einige dabei, die nichts mehr geschrieben haben oder uninteressanter waren, als ich dachte. Das mag böser klingen als es gemeint ist, man hat eben nur eine begrenzte Zeit, sich andere Blogs interessiert durchzulesen.

Wen mal die Langeweile plagt, der sollte einfach mal rumklicken: Hinter den Links verstecken sich lesenswerte Blogschreiber.

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westfälische idiome (viii): pröddeln

Pröddeln gehört zu den männlichen Aktivitäten, die von Frauen und Nichtpröddlern aus Unkenntnis gerne zu den stupiden, eigenbrödlerischen Handlungen gezählt werden. Bei einer solchen negativen Beurteilung wird grundsätzlich die kontemplative Charakteristik dieser Tätigkeit außer Acht gelassen.

Pröddeln ähnelt dem Suchen, indem man während dieser Beschäftigung verschiedene Gegenstände erkennend unter die Lupe nimmt. Man kann in einer Schublade, einem Raum oder auch einfach in der Hosentasche pröddeln, solange sich dort eine noch nicht gänzliche erfasste Anzahl von Gegenständen befinden. Ein Pröddeln endet, wenn man keine Lust mehr hat, wenn man alle Gegenstände erfasst hat oder wenn man tatsächlich etwas Interessantes gefunden hat.

Es ist also weniger ein Suchen nach einem bestimmten Gegenstand als vielmehr ein kontemplatives Finden von etwas, von dem man beim Pröddeln noch nicht weiß, was es ist. Auch und gerade wenn es nicht mehr als eine gewisse Ruhe und innere Einkehr ist.

Verwandte Tätigkeiten sind das überlange Aufhalten im eigens dazu eingerichteten Hobby-Keller, auf dem Dachboden, in der Garage, in Elektronikfachgeschäften, Baumärkten, Musikläden oder Buchhandlungen. Ebenso zählt das sitzende Nichtdenken dazu, das von Frauen nie als solches akzeptiert wird und mit einem Was denkst du gerade? empfindlich gestört wird.

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westfälische idiome (ix): tacken und ocken

Als Zähleinheiten sind in Westfalen die Begriffe Tacken und Ocken geläufig. Tacken bezeichnet generell eine kleine Einheit. Wenn man den Zündschlüssel zum Anlassen des Autos etwas umdreht, aber nicht weit genug, so kann man gesagt bekommen, man solle den Schlüssel noch einen Tacken weiter drehen. Damit ist gesagt, dass man den Schlüssel zwar in irgendeiner Weise eine Einheit weiter bewegt hat, aber noch eine weitere, kleine benötigt wird. Ebenso wird das Wort Tacken im Kartenspiel als Einheit, um die gespielt wird, verwendet. Man redet von Tacken, da die Einheiten sich früher bei 5 oder 10 Pfennige und heute entsprechend Cents beliefen und somit für sich genommen Kleingeld waren und sind. Tacken bezieht sich dabei auf die Einheit für sich und wird nicht als Synonym für Cent verwendet. Dem entsprechend ist der Tacken die Einheit, für die die 10 Cent stehen, nicht für die Einheit Cent.

Die Verwendung des Begriffes Ocken ist ähnlich und möglicherweise an die Verwendung von Tacken angeglichen. Man spricht allerdings beim Kartenspiel nicht von Ocken als der Übereinheit von Tacken, auch wenn sich Ocken immer auf Euros in einer bestimmten Größenordnung beziehen. Die Größenordnung beginnt bei einem Ocken als der ersten Einheit und endet gebräuchlicherweise bei einer Größenordnung von über 9000 Ocken, aber auch schon deutlich darunter, je nach Ernsthaftigkeit der Rede. Bei einer derart als beträchtlich angesehenen Summe spricht der Westfale meist schon von Euro statt von Ocken, sofern er den Begriff Ocken verwendet. Ocken sind somit Euros in einer Höhe, die man für sich genommen noch als wenig Geld betrachten mag, auch wenn sie für einen bestimmten Gegenstand viel sein können. Beispielsweise sind 10 Ocken an sich nicht viel Geld, für eine halbe Stunde Parken allerdings schon.

Es gibt keine alltagssprachliche Verrechnung der Begriffe nach von Tacken zu Ocken. Es gibt von beiden Begriffen keine explizite Singularform wie Tacke oder Ocke.

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