westfälische idiome (x): eumel

Der Begriff Eumel enstammt allem Anschein Hoffmann’s Stärkefabriken aus Bad Salzuflen, die damit in einer Werbung Wesen meinten, die in Gardinen wohnten und diese unrein machten, sogenannte Gardinenschädlinge. Daneben ist eine Programmiersprache bekannt namens EUMEL, die an der Universität Bielefeld entwickelt wurde, die automatische Kontoauskunft nennt man so und es gibt auch Dragees, die so heißen.

In der westfälischen Alltagssprache wird Eumel allerdings in despektierlicher Form für einen Menschen verwendet, dem ein umständlicher, überflüssiger Gedankengang bezüglich eines Gedankens oder einer Handlung attestiert wird, worunter jemand anders in Mitleidenschaft gezogen wird.

Wenn ein Pärchen z.B. streitet und ein Partner zunächst rumlamentiert, um dann doch in die Meinung des anderen einzustimmen, was ohne Einfluss einer neuen wesentlichen Information, sondern nur um des nicht all zu schnellen Einlenkens willen geschieht, kann er Eumel genannt werden.

Kurz gesagt: Ein Eumel ist jemand, der durch eine Macke andere nachhaltig irritiert. Monk ist ein Eumel, wenn er andere durch seine Macken in Mitleidenschaft zieht, nicht allein dadurch, dass er Macken hat.

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zeig mir deine joggingstrecke…

… und ich zeig dir meine. Wenn MC Winkel schon mal damit anfängt, seine Joggingstrecke zu fotografieren, dann möchte ich mich natürlich nicht lumpen lassen.

Meine Strecke ist 11 Km lang und die Abwechslung, die diese Strecke bietet, ist so mit das Entscheidende, dass ich mich wiederholt auf diesen Weg mache. Man trifft dauernd Tiere, kaum Menschen, rennt fast die ganze Zeit am Wasser vorbei und kommt am Dortmund-Ems-Kanal aus, wo man sich in die Sonne legen kann und wo die Schiffe vorbeirauschen.

So schön kann Provinz sein.








Noch jemand?

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mark-up make-up

Auf Studivz hatte ich mal mit irgendwem eine Diskussion, in der mein Gegenüber sich irgendwann tierisch darüber beschwerte, dass ich unter dieser Geisteswissenschaftlerkrankheit leide, nur Fließtext abzusondern, was eine Zumutung für den Leser sei. Zumindest die Kritik traf voll ins Schwarze, sowas hatte ich damals nie bedacht.

Heute habe ich mich mal an die Feinheiten des Mark-ups dieser Seite gemacht und für mein Gefühl doch noch ordentlich was rausholen können.

Einerseits habe ich nach Jahren die Schriftart gewechselt von Verdana zu Trebuchet MS, beides Microsoft-Schriftarten. Letztere wirkt etwas kleiner, müsste aber genauso gut erkennbar sein auf dem Bildschirm. Daneben geht sie nicht so in die Breite wie Verdana, was bei längeren Texten meiner Meinung nach angenehmer ist.

Dasselbe habe ich bei too much information gemacht, wobei dort auffällt, dass ein größerer Zeilenabstand benötigt wird, da die Breite der Texte größer ist als hier. Das sind so Feinabstimmungen, die das Auge entscheidet.

So ein Feinschliff ist durchaus angebracht, meine ich, nachdem das Verwenden eines angenehmeren Themes da drüben täglich hundert Besucher mehr angeschwemmt hat. Es tüftelt der Mensch, so lange er strebt 😉

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jean-claude izzo: leben macht müde

Diese ist so ein typisch französisch-melancholisches Büchlein über Außenseiter, also durchweg etwas defaitistisch und schwermütig. Die 6 Geschichten auf knapp 100 Seiten lesen sich schnell und sind von Ronald Voullié wunderbar übersetzt. Und irgendwie ist es auch faszinierend, wie schnell man beim Lesen dieser Geschichten mitten in einem ausweglos erscheinenden Geschehen steckt.

Lieben ist so etwas wie in den Krieg zu ziehen. Man weiß nicht, ob man lebend zurückkommt.

Nach wenigen Wochen wird man schon wieder vergessen haben, was sich hierin genau abspielt, aber irgendwas bleibt hängen, so dass man kleine, reizende Déjà-vus bekommt, wenn man nach einiger Zeit nochmal zu diesem Bändchen greift.
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Jean-Claude Izzo, Leben macht müde, Unionsverlag, 7,90€

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„universität bielefeld – eine andere welt des studierens“ & was da so anders ist

Was brauchst du zum Studieren? wird in diesem Kino-Werbespot der Uni Bielefeld gefragt. Ein Semesticket, für das man bezahlt hat, wäre da ja schon mal nett. Aber genau die rückt man bei der Uni Bielefeld gerade, d.h. 3 Wochen nach Semesterstart, nicht raus.

Ein Teil von uns haben immer alles bekommen… heißt es im Lied des Videos. Wenigstens das trifft zu. Einige Studenten haben ihr Semesterticket bekommen, die anderen stehen im Regen. Ein Softwarefehler hindert die Universität offenbar seit Wochen, die Tickets heraus zu schicken. Darüber informiert bisher die Uni aber nicht offiziell und an patenten Lösungen für Studenten, die von außerhalb anreisen, mangelt es gänzlich.

Dabei hat man gerade eine Werbeaktion für potentielle Studenten vom Stapel gelassen, die auch darauf baut, wie einfach die Uni denn erreichbar ist. Die dort angegebenen Fahrtzeiten bezogen sich aber nur auf Fahrten mit dem Auto. Und da wohl für die Macher dieser Werbung alle Studenten ein Auto haben, brauchen die ja auch das Semesterticket nicht so dringend.

So ist eben diese andere Welt des Studierens. Zwischen dieser Welt und der Realität, also zwischen Anspruch PR und Wirklichkeit, da ist noch so eine winzige Riesenlücke.

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