das gefühlte recht auf vorhype

Kennen Sie das?[1. 1. Ich sieze jetzt kurz mal, auch wenn sich im Internet fast überall eingebürgert hat, sich zu duzen, aber bei dieser Frage Kennste das? zu schreiben, scheint mir albern. Also: Kennen Sie das?
] Wenn man eine Sache toll gefunden hat oder schlicht daran interessiert war, bevor ein großer Schwung an Leuten sich darauf gestürzt hat, und dem Ding so seine Qualität nahm, die darin bestand, für eine konzentrierte Einheit intelligenter Personen nützlich zu sein?

Es ist Jahre her, da gab es in Studivz in den Foren interessante Diskussionen. Sowas gab es vor einem Jahrzehnt in Yahoo-Groups, was sich aber auch da irgendwann totlief. Jedenfalls gab es die in Studivz und ich dachte, sowas ist die eigentliche Qualität derartiger Netzwerke wie auch Facebook: Dass Leute zusammengeführt werden wie in den früheren Themen-Groups, aber nun etwas aufgepeppt mit ausgefeilteren Kommunikationsprogrammen, die direkt auf der Seite zur Verfügung stehen.

Aber auch das hat sich irgendwann totgelaufen. Eine Masse an Schwung-Charlies eroberte Studivz, wichtig war das Fotobeglotzen, alle, die zuvor anderes austauschten, nahmen die Füße in die Hand. Damit hatte die Plattform seine eigentliche Qualität verloren [denn derartige neue Projekte zehren immer nur von der intelligenten Schicht der Anwender, um ein Hype zu werden]. Anders in neudeutsch ausgedrückt: Es hatte den Mainstream erreicht.

Ich bin jetzt ewig nicht mehr da gewesen, traf gestern allerdings auf jemanden, der Studivz noch nutzt. Und da wollte ich doch mal wissen, ob dort inzwischen irgendwelche Programme laufen, die aus kommunikativer Sicht interessant sind.

Ja!

meinte das Hasi,

Also da kann man jetzt nicht nur mit Einem reden, sondern man kann da einen Raum aufmachen und dann können da mehrere mit rein und dann kann man mit all denen reden. Gleichzeitig!

Das nannte man früher Chat. Das muss für einige heute was vollkommen Neues sein. Soso. Vielleicht erfinden die ja bald ein Facebook im Facebook und alle Hasis sind begeistert. Gleichzeitig!

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web 2.0 hypes und ihre vergänglichkeit

Ich weiss noch, wie Sascha Lobo sich tierisch gefreut hat, als er bei Twitter die Followerzahl von 1000 überschritten hat. Damals war er einer von vielen gleichbedeutsamen Twitterern, die sich irgendwie gemeinsam heimisch fühlten auf dieser Plattform.

Dann ging bei Leuten wie Sascha Lobo das Gejaule los, wer denn die meisten Follower hätte. Und dass Lobo die meisten hätte, wurde auch in deutschen Zeitungen publiziert. Dabei war er auch zu „Bestzeiten“ nur derjenige nur in deutscher Sprache twitternde deutsche Twitterer mit den meisten Followern, worunter auch zahlreiche Spammer waren. Aber das wirkte schon einigermaßen: Neue Twitterer folgten oftmals zunächst Lobo, den kannte man als Twitterer.

Dann ging das Gefasel um Qualitätstweets los. Das war noch zu Zeiten dieser überschaubaren Twittergemeinschaft. Darauf folgte eine Twitterlesung, die auf reges Off- und Online-Interesse stieß.

Aber das alles hat nachgelassen, Twitter ist nicht mehr das große neue Ding, Lobo nicht mehr der vermeintliche Star (die damaligen Deutschen Twitter-Charts wurden im August 2009 eingemottet), und die Zuschauer der Twitterlesungen bemängeln auch wiederholend, dass dort immer nur Leute auf der Bühne stehen, die sich im Lichte anderer sonnen wollen.

Ohne das unterstellte Hype-Potential haben diese Zitronen allesamt keinen Saft. Ob das „Echtzeitweb“ (R.I.P. Plurk, 12seconds, favrd.textism.com, pip.io, aki aki und wie sie alle heißen) insgesamt an Faszination verloren hat oder durch die Fußball-WM nochmal an Bedeutung gewinnt, man wird sehen.

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o2 can tatsächlich do

Die mir daheim zur Verfügung stehende DSl-Leitung ist nicht die ultra schnellste. Soviel wusste ich eigentlich immer. Die brauchte ich aber auch nicht. Aber was früher eine enorm schnelle Leitung gewesen ist, das ist heute pupslangsam: Eien 1000er Leitung. Wobei man sagen muss, dass bei mir noch nicht mal die 100%ig ankam. Das bedeutete bei Streams, dass sie nicht ruckelfrei liefen.

Vor einiger Zeit rief mich deswegen eine Mitarbeiterin von 1&1 an, um mir zu verklickern, dass mein Tarif ja so langsam sei, und ob ich nicht für einen Aufpreis von 50% eine schnellere haben wollte. Deutlich mehr für eine leidlich schnellere Leitung zahlen wollte ich aber auch nicht. Da kam sie dann doch noch mit einem Angebot rüber, dass akzeptabel war, worauf ich nur sagte, dass man mir bisher bei 1&1 immer verklickert hatte, dass das so leitungstechnisch leider nicht möglich war. Das Gespräch dauerte 45 Minuten.

Kurze Zeit später flatterte mir ein Brief ins Haus, dass man mir leider mitteilen müsste, dass das alles so gar nicht ginge, und dann kam eine E-Mail mit der Frage, wie ich das Telefonat denn so fand.

Scherzkekse!

Ich habe den Vertrag gekündigt. Ich bin nun bei O2 und was soll ich sagen: Ich habe nun eine 2000er Leitung für fast die Hälfte vom Geld, ohne Mindestvertragslaufzeit und sie funktioniert soweit.

Ich weiss nicht, warum dass bei 1&1 nicht so einfach funktioniert, aber ich halte das hier mal fest. Außerdem hat man bei O2 nicht bei Technikproblemen mit Telefon-Hasis zu tun, die Laientipps von sich geben, sondern man wird sofort an Techniker weiter geleitet, und die heben auch noch gleich ab. Ich hab den Eindruck, dass man nach einem kurzen kundenirritierenden Intermezzo bei O2 verstanden hat, wo der Kunden-Hase lang läuft.

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ausgeibbloggt

Gestern ist ja ein Blogprojekt, an dem ich mitgeschrieben habe spontan eingemottet worden aus Gründen, die ich hier nicht aufführen möchte. Das hat interessanter Weise Wellen geschlagen.

Noch interessanterer Weise führe ich heute zwei Telefonate in dieser Sache mit Personen aus zwei unterschiedlichen, eher nicht so gleichen politischen Richtungen und beide erzählen mir in etwas dieselbe lustige Verschwörungstheorie. Mehr kann ich dazu ja nicht sagen, die Details sind mir gerade unnachprüfbar. Aber man hört sich sowas ja doch gerne an, so Verschwörungstheorien.

Wenn ich den Inhalt nun hier schreiben würde, würde ich verklagt. Vielleicht sollte ich ein Schaubild machen, das man sich selbst erschließen kann. Kann man Schaubilder verklagen?

Jedenfalls ist das alte Projekt tot und ich denke nicht, dass dem wieder Leben eingehaucht werden wird. Interesse an einem ähnlichen Projekt ist mir heute von verschiedenen Seiten angetragen worden. Schaumermal. I’ll be back.

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vfl osnabrück gegen holzbein kiel 3:1

Nach Ewigkeiten bin ich heute mal wieder beim VfL Osnabrück gewesen. Ich finde das ja immer nur dann interessant, wenn es um etwas geht. Aber immerhin ist das beim VfL verhältnismäßig häufig der Fall, da man immer wieder, wie auch heute, anstrebt, in die 2. Bundesliga aufzusteigen.

Und irgendwie, das muss man schon mal sagen, hab ich mich von der Mentalität schon heimisch gefühlt, das ist in anderen Ecken hier manchmal anders. Da wird das Spiel angepfiffen und es ist eben ein ganz normales Osnabrücker Fußballspiel: In der ersten Minuten greift Osnabrück mit alle Mann in der gegnerischen Hälfte an. Es gibt ne Ecke, der Ball wird rausgehauen, ein Kieler püllt den Ball einfach mal aufs Osnabrücker Tor und der geht torwartgetunnelt rein.

Und was macht nun der gemeine Osnabrück-Fan? Der lacht. Gut, die Osnabrücker Fans sind das irgendwie auch gewohnt, der VfL kassiert eigentlich immer den ersten Treffer.

„Super“, meinte mein Nachbar, „da kann ich ja jetzt Bier holen, in den nöchsten 20 Minuten passiert eh nichts.“ Das stimmte auch. Die Nichtbierholer feierten danach jeden noch so langsamen Kullerball, den der Torwart aufnahm. Aber die Fans wurden danach eben auch entschädigt mit drei Osnabrücker Treffern, die weniger auf glanzvolles Spiel als auf spielerischen Druck und genaues Treffen zurückzuführen ist. Da waren die Rauchbomben der Kieler, aufgrund derer das Spiel 15 Minuten unterbrochen wurde, schnell vergessen:

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